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Zuhören
In der deutschen
Sprache markieren u. a. die beiden Verben überzeugen und überreden
in gewisser Weise die Grenzlinien zwischen dem am ▪
Konsensmodell orientierten ▪
partnerschaftlichen und dem am
▪ Sieg-Niederlage Modell
orientierten ▪nichtpartnerschaftlichen
Argumentieren.

Überzeugen
Im Idealfall zielt
Argumentieren darauf, einen anderen oder ein Publikum mit starken,
einleuchtenden, plausiblen, stichhaltigen, triftigen, schlüssigen
oder schlicht guten Argumenten von den mit der eigenen Argumentation
erhobenen ▪
Geltungsansprüchen
zu überzeugen. Die Güte von Argumenten kann man daher auch als
Überzeugungskraft bezeichnen und als "überzeugungskrätig" können
Argumente dann bezeichnet werden, wenn die Geltungsgründe, die sie
vorbringen, einen anderen "rational dazu bewegen können, den
(problematisierten) Geltungsanspruch einer Aussage anzuerkennen." (Kopperschmidt
2000, S.52) Im Grunde genommen gehört, für seine eigenen
Argumente Überzeugungskraft zu beanspruchen, zum Argumentieren
schlechthin.
Überreden
Ist im Deutschen
von Überreden die Rede, wird stets schon eine Wertung vorgenommen,
mit der das, was der andere in seiner Argumentation vorgebracht hat,
im Hinblick auf seine Geltung abgewertet wird. Wir behaupten nämlich
damit, dass das Ziel, einen anderen rational zu überzeugen, eben nur
vorgeschoben ist: "Wem vorgeworfen wird, bloß überreden zu wollen,
dem wird mithin vorgeworfen, den Sinn des Argumentierens zu
pervertieren, nämlich an Verständigung »ernsthaft« gar nicht
interessiert zu sein."(Kopperschmidt
2000, S.53)
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Zuhören
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
17.12.2023
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