Wenn
Jugendliche gefragt werden, warum sie immer seltner zur Zeitung greifen,
geben sie häufig an, dass Zeitung
en,
insbesondere Zeitungsabonnements einfach zu teuer, das Format von
Zeitungen unpraktisch, die Aufmachung langweilig seien und ohnehin kaum
etwas Interessantes für Jugendliche darin zu finden sei. Bleiwüsten (man nennt das so, weil früher
einmal jeder Buchstabe in Blei gegossen und für den Druck gesetzt werden
musste) stoßen junge Leserinnen und Leser geradezu ab. Daneben geben
Jugendliche an, dass in Zeitungen einfach zu wenig steht, was sie
interessiert.
Die Kritik, dass Zeitungen zu wenig Themen aufgreifen, die Jugendliche
interessieren, ist allerdings nicht neu. Eigentlich war das immer so und
galt für früher natürlich noch vielmehr. Das allein kann die mangelnde
Attraktivität von Zeitungen für junge Leute von heute also nicht
erklären. Trotzdem: 45 Prozent der Jugendlichen erklärten schon vor zehn
Jahren, als die Zeitungen bei Jugendlichen noch nicht so unten durch
waren, dass die Themen Diskos, Musik, Nebenjobs, Mode, Gewalt unter
Jugendlichen, Kinofilme und Unterhaltung in diesen Printmedien zu kurz
kämen. (vgl. Zukunft der Zeitung: Forschungsergebnisse zur Zielgruppe
Jugend 2007 ,
http://www.bundesregierung.de/Content/DE/_Anlagen/BKM/2008-10-10-nationale-initiative-printmedien-rager-zukunft-der-zeitung.pdf?__blob=publicationFile)
Junge Leute beschaffen sich Informationen, die sie interessieren im
Zeitalter des Internets auf anderen Wegen als früher. Oft machen sie
sich gezielt auf die Suche nach Informationen zu einem Thema oder
Sachverhalt und wählen dann das Medium aus, von dem sie annehmen oder
durch Erfahrung wissen, dass sie diese Informationen auch dort finden.
Geht es um die sogenannten soft news (z. B. Themen: Musik, Stars,
Mode) dann nutzen sie meistens das Internet. Wollen sie dagegen etwas
über Sport und politische Themen oder lokalpolitisch Interessantes
wissen, dann ziehen sie auch die anderen Medien heran.
Das äußere Gesicht der Tageszeitungen,
Layout und
Typografie können die Bereitschaft der Jugendlichen erhöhen, einen Blick in die
Zeitung zu werfen. Sie wollen ein anmutendes, buntes Layout mit
Hintergrundillustrationen, freigestellten Fotos, schräg gestellten
Überschriften, mit Infografiken und Cartoons, größeren Überschriften, Vorspännen und Zwischenüberschriften. Sie wollen schon mit der
Überschrift genau wissen, worum es geht, können mit "Warum wir uns
unserer Köpergerüche nicht schämen sollten" mehr anfangen als mit der
Überschrift "Der Schweiß macht's". Und sie lassen sich eher in einen
Artikel hineinziehen, wenn Signalwörter darin vorkommen wie Sex,
Smartphone, Drogen oder bekannte Prominamen. Wer Jugendliche erreichen
will, muss lernen, sich auf kurze Texte in Meldungslänge zu beschränken,
muss dazu verständlich und unterhaltsam schreiben können und seine Texte
am besten mit einem szenischen Einstieg, einer Personalisierung,
konkreten Beispielen oder der Nennung von Markennamen beginnen lassen. (Zukunft
der Zeitung: Forschungsergebnisse zur Zielgruppe Jugend 2007)
Wichtiger aber ist ihnen offenbar, dass sie auch ihre lebensweltlichen
Themen in Zeitungen wiederfinden. So gaben 45% der Jugendliche vor zehn
Jahren noch an, dass die Themen Diskos, Musik, Nebenjobs, Mode, Gewalt
unter Jugendlichen, Kinofilme und Unterhaltung in diesen Printmedien zu
kurz kämen. (vgl. ebd.)
Ein Beispiel dafür
ist die
Huffington Post im Internet, die ihren Webauftritt sehr genau den
Nutzungswünschen und Informationsbedürfnissen im Netz angepasst hat
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Eine Argumentation
entfalten: Wie sich Jugendliche über Gott und die Welt
informieren
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Wichtigste
Nachrichtenquellen in ausgewählten Länder (2015) -
Schaubildanalyse