Schülerinnen und Schüler arbeiten heutzutage in der Schule sehr häufig in
▪
offenen
Unterrichtsformen (Wochenplanarbeit,
▪
Lernzirkel / Lernen an Stationen,
selbstorganisiertes Lernen, wechselseitiges Lernen und Lehren).
Nicht
immer findet die Gruppenarbeit im
Gruppenunterricht jedoch die ungeteilte Zustimmung von Schülerinnen
und Schülern. (▪
Probleme beim Gruppenunterricht aus Sicht der Schüler)
Marc, 17 Jahre
Gruppenunterricht ist sehr gut für Schüler, die sich gut ausdrücken
können und sich trauen, ihre Meinung in die Gruppe einzubringen. Andere
ziehen sich immer mehr zurück und machen immer weniger aktiv am
Unterricht mit. Sie sind der Meinung, dass es ja eh keinen Zweck hat
mitzumachen, wenn die anderen (vielleicht besseren) alles alleine machen.
Umgekehrt ist es, wenn man als einziger einer Gruppe etwas Produktives
machen will und die anderen nur »Müll« quatschen, dann hört man
irgendwann auf mitzumachen. Wenn die Schüler aber eine gleichwertige
Einstellung und Interesse am Unterricht haben, ist Gruppenunterricht eine
tolle Sache, denn hier findet dann doch ein reger Informationsaustausch
statt, und es können sehr gute Ergebnisse herauskommen.
Eva, 17 Jahre
Ich sehe in der Gruppenarbeit einige Vorteile. Zum Beispiel ist es
einerseits ein selbständigeres Arbeiten. Man arbeitet zwar in Gruppen,
aber es sind oft nur 4 oder 5 Personen in einer Gruppe. Dadurch muss jeder
mitdenken und mitmachen. Es ist außerdem kein stures Auswendiglernen. Der
Lehrer kaut einem nicht alles vor, und man muss nicht einfach nur von der
Tafel abschreiben. Ich denke, man lernt viel dabei fürs spätere Leben.
Der Unterricht ist »freier« wie sonst. Viele können damit nicht
umgehen, da sie den normalen Unterricht gewöhnt sind. Sobald man dann die
»Zügel« etwas lockerer lässt, nützen sie das gleich aus und lassen
vielleicht sogar die anderen alles erledigen. Man lernt dabei, sich
Informationen selber zu beschaffen, und wenn man dann ein gutes Ergebnis
herausbekommt, freut man sich mehr darüber, als wenn man z.B. in Mathe
ein paar Aufgaben gelöst hat.
Tanja, 17 Jahre
Vorteile des Gruppenunterrichts sind, dass man motivieren, selbständiges
Arbeiten lernt, eigene Meinungen einbringen kann. Andererseits verleiten
Gruppenarbeiten auch zum Abschalten und zum Sich-der-Gruppe-Fügen, vor
allem, wenn man sich nicht gegen seine Gruppe durchsetzen kann.
Matthias, 17 Jahre
Der Gruppenunterricht dient meiner Meinung nach dazu, sich gegenseitig
besser kennen zu lernen. Ferner lernt man, ein Problem miteinander
anzugehen und dies gemeinsam zu bewältigen.
Tanja, 17 Jahre
Bei der Gruppenarbeit ist »Teamgeist« gefragt, jeder sollte sich daran
beteiligen. Ein Vorteil der Gruppenarbeit ist, dass man sich gegenseitig
zuhört. Man nimmt viel interessierter am Unterricht teil. Es ist nicht
der typische Lehrer-Schüler-Unterricht: Schüler streckt, Lehrer ruft
auf, Schüler streckt, Lehrer ruft auf. Bei der Gruppenarbeit antwortet
ein Schüler und ein anderer fügt etwas dazu. Es ist ein fortlaufender
Prozess.
Thorsten, 17 Jahre
Die Vorteile des Gruppenunterrichts sehe ich darin, dass in einer
kleineren Gruppe sich jeder besser einbringen kann. Dadurch dass es
mehrere Gruppen gibt, kann jede Gruppe einen speziellen Teil eines Themas
erarbeiten, was in der großen Gruppe (Klasse) dann eingebracht werden
kann. Die Nachteile hängen auch mit der schwierigen Notengebung zusammen.
Kathrin, 17 Jahre
Als Vorteil sehe ich, dass der Unterricht nicht so steif ist, denn man
kann bzw. muss sich in seiner Gruppe unterhalten und nicht nur dem Lehrer
zuhören. Auf der anderen Seite aber kann es sein, dass eine zu große
Unruhe entsteht und keine Gruppe sich auf ihr Thema konzentrieren kann.
Wiederum ein Vorteil ist es, dass nicht einer die ganze Arbeit hat,
sondern dass sie aufgeteilt werden kann, was aber nicht so sein muss. Wenn
nämlich in einer Gruppe Freunde sind, haben die sicherlich anderes zu
bereden als das Gruppenthema. Da fast alle gewohnt sind, alleine zu
arbeiten, fällt es ihnen schwer, sich an Gruppenarbeiten zu gewöhnen,
doch viele haben sich daran gewöhnt und arbeiten so gut wie vorher, bloß
in einer Gruppe.