Satzfiguren als ▪
rhetorische Mittel beziehen
sich in ihrem
▪ Wirkungsbereich
auf den Satzbau und prägen meistens eine ganze Satzeinheit.
Äußerlich lassen sie sich oft schon an der verwendeten
▪ Satzart erkennen, da
sie bevorzugt in Ausrufe- oder Fragesätzen vorkommen.
Genauso häufig stellen auch Satzabbrüche oder
andere Abweichungen vom syntaktisch korrekten Sprachgebrauch oder von
der korrekten Satzstellung einen Indikator für den rhetorischen
Einsatz von Satzfiguren dar.
Inhaltlich gesehen geht es bei den
Satzfiguren im Allgemeinen um "Formen der Kontaktaufnahme, Gedankenführung
und Veranschaulichung". (Kolmer/Rob-Santer
2002, S. 54)
In der nachfolgenden Tabelle
werden einige Beispiele für derartige Satzfiguren aufgeführt.
Chiasmus |
Überkreuzstellung von syntaktisch oder
semantisch einander entsprechenden
Satzgliedern
Beispiel: Sie wissen nicht, was sie wollen, und wollen
nicht, was sie wissen |
Definition |
Begriffsbestimmung, die benachbarte oder
gegensätzliche Begriffe durch Abgrenzung präzisieren soll; häufig
etymologische Ergründen
der vorgeblich "wahren Bedeutung" eines Wortes/Begriffs.
Beispiel: "8-Zylinder sind brav, behäbig oder teuer. Oder
von Volkswagen." (Autowerbung) |
Ellipse |
verkürzte Satzkonstruktion durch
Auslassung eines Wortes oder Satzteiles; kann als Kurzsatz aus dem
Sinnkontext verstanden werden; allerdings Gefahr des
Missverständnisses
Beispiele: Ohne Wenn und Aber! - Je schneller, desto
besser! - Was nun? - Noch jemand ohne Fahrschein? - (Am Telefon:)
"Hier bei Meier" |
Inversion |
Umstellung von Satzgliedern, abweichend
vom normalen Sprachgebrauch
Beispiel: Unendlich ist die jugendliche Trauer. |
Parallelismus |
eindeutige Gleichordnung von
Satzkonstruktionen
Beispiel: Heiß ist die Liebe, kalt ist der Schnee... |
Kolmer/Rob-Santer (2002,
S. 55) zählen die folgenden Figuren zu den Satzfiguren:
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
13.03.2024