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Schrittweise kooperativere Schreibprozesse

Zwei- oder mehrteilige Arbeitsaufgabe

Materialgestützte Erörterung

 
FAChbereich Deutsch

Glossar SchreibformenSchreibformen in der Schule Erörterndes SchreibenDidaktische und methodische Aspekte
Formen des erörternden Schreibens  Quickie für EiligeÜberblick Klassische Formen Neuere Formen Überblick  ▪ Materialgestützte ErörterungMethodisch-didaktische AspekteÜberblick KMK-Bildungsstandards zur Schreibform Kompetenzen zur Bewältigung der Schreibaufgabe Merkmale Erörterungstypen SchreibaufgabenArbeitsschritte Individueller Schreibprozess [ Arbeitsschritte beim schrittweise kooperativen Schreiben Überblick Einteilige Arbeitsaufgabe Zwei- und mehrteilige Arbeitsaufgabe ] Ein Dossier/Kompendium erstellen StellungnahmeFreier kommentierender Leserbrief Privater Geschäftsbrief  ▪ Freiere Formen Operatoren im Fach Deutsch
 

Die Arbeitschritte beim ▪ schrittweise kooperativen Schreiben einer materialgestützten Erörterung hängen sehr von der Art der gestellten ▪ Schreibaufgabe und der Schreibsituation, in der die Schreibaufgabe bewältigt werden soll.

Aus diesen Gründen kann eine Abfolge von Arbeitsschritten, die für alle möglichen kooperativ angelegten ▪ Schreibaufgaben beim materialgestützten Erörtern Orientierung geben könnte, nicht gegeben werden.
In unseren Ablaufmodellen verwenden wir hier den Begriff Schreibkonferenz als Oberbegriff für die Arbeit im Plenum der Schreibgruppe. Dabei lehnen wir uns dennoch an das schreibdidaktische Konzept der  ▪ Schreibkonferenz an..

A. Die Erstellung von Abstracts

Bei einer ▪ zwei- oder mehrteiligen Arbeitsaufgabe müssen die Einzelaufgaben in der Regel nacheinander bewältigt werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn z. B. verlangt wird, Abstracts von den im  Dossier oder Kompendium zusammengefügten Materialien zu erstellen. In einem solchen Fall enthält die zwei- bzw. mehrteilige Arbeitsanweisung also zwei unterschiedliche Schreibaufgaben: Die inhaltliche Erfassung der Materialien in Form von Abstracts und die Erörterung auf dieser erarbeiteten und der eigenen Wissensbasis nach einem vorgegebenen Textmuster. Auch wenn der Schwerpunkt auf der Erörterung liegt, handelt es sich doch um zwei Schreibvorgänge, die zwar aufeinander bezogen sind, aber jeweils anderen Textmustern folgen und andere Textfunktionen haben. Aus diesem Grunde ist der Gesamtschreibprozess auch in zwei unterschiedliche Prozesse unterteilt.

Die Schemata stellt jeweils ein Ablaufmodell für einen schrittweise kooperativen Schreibprozess dar. Dabei können die jeweiligen Arbeitsaufgaben stets in individueller Einzelarbeit oder in einem arbeitsteiligen Verfahren bewältigt werden.

I. Planungsphase

  1. Betrachtung und Erschließung des Themas: Am Anfang wird das Thema, das in der Schreibgruppe (Schreibkonferenz 1) betrachtet, analysiert und in Grundzügen erfasst. Bei einem allgemein gehaltenen Thema könnten dabei schon auf einzelne Themenaspekte herausgearbeitet werden, die zu einer Arbeitsfragestellung führen könnten, mit deren Hilfe die nachfolgende Recherchearbeit in einem individuellen oder arbeitsteiligen Verfahren durchgeführt werden kann.

  2. In der Schreibkonferenz 1 können die Mitglieder t

    • die Grundzüge der Recherchearbeit klären (Quellen, Medien, Fragestellungen etc.)

    • festlegen, ob die weitere Recherchearbeit zum Thema oder zu bestimmten Themenaspekten arbeitsteilig oder jeder sich durchgeführt werden soll

    • in welcher Art und Weise die Rechercheergebnisse in der Schreibgruppe präsentiert werden sollen (z.B. Rechercheprotokoll, Ausdruck relevanter Quellen z. B. aus dem Internet, Anzahl der in der Schreibgruppe vorzustellenden Quellen)

  3. Im Anschluss an diese Festlegungen werden die erforderlichen Recherchen durchgeführt.

  4. In der Schreibkonferenz 2 stellen die Mitglieder der Schreibgruppe ihre Rechercheergebnisse in der vereinbarten Form vor.

    • Die Schreibgruppe legt fest, wie viele Texte und Materialien in das gemeinsame Dossier/Kompendium aufgenommen werden sollen, das später die Grundlage für die Erörterung darstellen soll.

    • Dann werden aus der Menge der in der Schreibgruppe präsentierten Texte und Materialien diejenigen ausgewählt, die für das Thema bzw. die Fragestellung besonders relevant und ergiebig sind. Dabei muss auch beurteilt werden, ob sie sich, nach Schwierigkeitsgrad und Länge beurteilt, in das Dossier einfügen lassen.

    • Im Anschluss daran legt die Schreibgruppe fest,

      • wer welche Texte und Materialien genauer erschließen muss

      • in welcher Form das Ergebnis der untersuchenden Erschließens der Texte und Materialien in der nächsten Schreibkonferenz präsentiert werden soll

      • ob das genauere Erschließen der Texte und Materialien des Dossiers arbeitsteilig oder jeder sich durchgeführt werden soll

  5. Textanalyse: Im Anschluss an die Schreibkonferenz 2 werden die Texte und Materialien auf der Grundlage des vereinbarten Vorgehens genauer analysiert. (z. B. ▪ Inhaltliches Erfassen des Textes mit unterschiedlichen Erfassungsmethoden (▪ Markieren, Hervorheben,▪ Kern-/Schlüsselbegriffe, ▪ Sinnabschnitte, Gliedern, Strukturieren, ▪ W-Fragen etc.)

  6. Die Ergebnisse der Textarbeit an den verschiedenen kontinuierlichen und diskontinuierlichen Texte werden in die Schreibkonferenz 3 in der vereinbarten Form eingebracht und von den Schreibgruppenmitgliedern beurteilt.

    Im Anschluss daran legt die Schreibgruppe fest,

    • ob das Schreiben der Abstracts zu den Texten und Materialien des Dossiers arbeitsteilig oder jeder sich durchgeführt werden soll

    • wenn arbeitsteilig, dann ist es durchaus sinnvoll, dabei einen anderen Text, ein anderes Material zu nehmen als das, das man beim untersuchenden Erschließen bearbeitet hat. Dabei sollte man auf die Vorarbeiten des Schreibgruppenmitglieds zurückgreifen, das diese Aufgabe übernommen hat.

II. Formulierungsphase

  1. Im Anschluss an die Schreibkonferenz 3 werden die Abstracts auf der Grundlage der vereinbarten Regeln von den Mitgliedern der Schreibgruppe als Entwürfe verfasst.

  2. In der Schreibkonferenz 4 präsentieren die Mitglieder in persönlichen Schreibkonferenzen ihr Ergebnis und erhalten von den anderen Teammitgliedern Feedback, darunter Hinweise, wie der Abstract verbessert werden könnte.

III. Überarbeitungsphase

  1. Im Anschluss an die diese Schreibkonferenz gehen die Verfasser/innen der Abstracts eigenverantwortlich an die ▪ →Überarbeitung ihrer Entwürfe  (▪ Strategie des planvollen Untersuchens und Überarbeitens - ▪ konzeptionell oder ▪ sequenziell - Nachträge, Korrekturen, Verbesserungen, Umsetzungen, Neufassungen) und fertigen eine Endfassung an. Die Endfassungen aller Abstracts werden in einem Ordner - ohne weitere Diskussion in der Schreibgruppe - zusammengefügt.

B. Erörterung

I. Planungsphase

  1. In der Schreibkonferenz 1 geht es um das Erfassen des Themas der Erörterung mit einer Fragestellung (Themafrage), die für alle Mitglieder der Schreibgruppe gelten soll.
    In jedem Fall sollte sich die Gruppe, unabhängig davon, was sie in der Planungsphase der Abstracts dazu festgestellt hat (Betrachtung und Erschließung) vor der Bearbeitung der eigentlichen Erörterungsaufgabe noch einmal klären, ob das Thema mit einer präziseren Fragestellung/Themafrage bearbeitet werden soll.

    Dabei legen die Mitglieder des Schreibteams für die sich anschließende Stoffsammlung fest,

    • wer welche Texte oder Materialien unter dem Blickwinkel der Fragestellung erneut bearbeitet

    • in welcher Art und Weise die Ergebnissein der Schreibgruppe erfolgen soll, um sicher zu stellen, dass alle sich im weiteren Schreibprozess auf die arbeitsteilig erarbeiteten Ergebnisse stützen können.

  2. Auf der Grundlage dieser Fragestellung/Themafrage machen sich die Schreibgruppenmitglieder daran, die Texte und Materialien des Dossiers/Kompendiums noch einmal durchzugehen und den Stoff zu sammeln, der für die Erörterung der Fragestellung relevant und ergiebig ist.

    Der Arbeitsaufwand für diesen Schritt hängt davon ab, wie tief und genau die Texte und Materialien des Dossiers oder des Kompendiums beim Schreiben der Abstracts erfasst worden sind.

    • Hat man dabei nicht nur den Inhalt, sondern auch den Gedankengang der Texte mit ihren Argumentationen (Thesen, Argumente, Schlussfolgerungen etc.) erfasst und sich vielleicht schon mit sprachlich-stilistischen Auffälligkeiten befasst, ist, wie man so sagt, die Planungsphase an dieser Stelle "entlastet", d. h. man kann jetzt darauf zurückgreifen.

    • Hat man sich indessen beim Schreiben der Abstracts darauf beschränkt, nur den Inhalt der Texte und Materialien zu erfassen, dann muss man jetzt darangehen, den Gedankengang, die argumentativen Strukturen u. ä. genauer zu betrachten. Ziel ist es, sich die unterschiedlichen Standpunkte zum Thema (Themafrage(n) oder die verschiedenen Perspektiven so klar und verfügbar zu machen, dass sie zu einem Teil der Wissensbasis werden, von der aus man das Thema anschließend erörtern will.

  3. In der Schreibkonferenz 2 stellen die Mitglieder der Schreibgruppe die Ergebnisse ihrer Stoffsammlung in der vereinbarten Form vor.

  4. Dabei legen die Mitglieder des Schreibteams für die sich anschließende Ordnung des Stoffes fest,

    • in welcher Art und Weise die Ergebnisse in der Schreibgruppe erfolgen soll, um sicher zu stellen, dass alle sich im weiteren Schreibprozess auf die arbeitsteilig erarbeiteten Ergebnisse stützen können.

  5. Im Anschluss an die die Schreibkonferenz machen sich alle Mitglieder

  6. In der Schreibkonferenz 3 stellen die Mitglieder der Schreibgruppe die Ergebnisse ihrer Ordnung des Stoffes in der vereinbarten Form vor.

  7. Im Anschluss daran erstellen die Schreiber/-innen jeder für sich einen Schreibplanes bzw. eine Arbeitsgliederung o. ä. (z. B. bei der ▪ Vorab-Konzeptbildung)

II. Formulierungsphase

  1. Im Anschluss an das Erstellen eines Schreibplanes/Arbeitsgliederung verfasst jeder Schreiber/jede Schreiberin den Erörterungstext. (Entwurfscharakter)

  2. In der Schreibkonferenz 4 präsentieren die Mitglieder in persönlichen Schreibkonferenzen ihren Erörterungsentwurf und erhalten von den anderen Teammitgliedern Feedback, darunter Hinweise, wie der Abstract verbessert werden könnte.

III. Überarbeitungsphase

  1. Im Anschluss an die diese Schreibkonferenz gehen die Verfasser/innen der Erörterungen eigenverantwortlich an die ▪ Überarbeitung ihrer Entwürfe  (▪ Strategie des planvollen Untersuchens und Überarbeitens - ▪ konzeptionell oder ▪ sequenziell - Nachträge, Korrekturen, Verbesserungen, Umsetzungen, Neufassungen) und fertigen eine Endfassung an. Die Endfassung wird zu den Abstracts hinzugefügt.

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 31.12.2023

    
 

 
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