▪ Methodenrepertoire zur
szenischen Erarbeitung von Dramentexten
Mit der Erarbeitung einer
▪ Rollenbiographie, die als Selbstdarstellung einer Figur zu verstehen
ist, soll die Einfühlung in eine Figur ermöglicht werden.
Das Verfassen
einer Rollenbiographie kann dabei auch der ▪
erste
Arbeitschritt sein zur
▪ Einfühlung in die
Rolle. Bei dieser
▪ Technik der
szenischen Interpretation soll nach Ingo Scheller
(22008,, S.61) beschrieben werden, "wie die Person ihr Leben,
ihre Beziehungen und sich selbst vor Beginn des im Text entworfenen
sozialen Dramas wahrnimmt." (Hervorh. d. Verf.)
Zur Abfassung einer
Rollenbiographie können neben dem zu inszenierenden Text weitere
Informationsquellen herangezogen werden. Diese können aus unterschiedlichen
Medien (Print, digitale Medien etc.) stammen.
Gerade das Internet bietet sich heute als Informationsquelle an.
Dementsprechend sind auch unterschiedliche Formen einer Rollenbiographie
denkbar. Neben der traditionellen Printfassung ist dabei auch die Erstellung
einer multimedialen
Rollenbiographie machbar, die den Charakter der Selbstdarstellung
behält. So gesehen kann die Rollenbiographie auch auf andere Weise als bei
der herkömmlichen Abfassung in der Schreibform, die Identifikation fördern,
eigene Erlebnisse, Fantasien, Gefühle und Vorstellungen aktivieren.
Grundlegend für jede Rollenbiographie ist freilich, dass sie aus der Sicht
der literarischen Figur, beim Schreiben in der Ich-Form, gestaltet ist.
(vgl.
Scheller 22008,, S.62)
Als Hilfsmittel zur
▪ Einfühlung in die
Rolle kann den Spielern ein ▪
Katalog von Einfühlungsfragen zur Hand gegeben werden, die den Fokus
auf bestimmte Merkmale der Figur, bestimmte Handlungen und Verhaltensweisen,
besondere Haltungen und bestimmte Situationen richten. Dabei geht man
zunächst, um "Haltungen der Personen nicht von deren Lebensbedingungen"
abzuspalten ( (ebd.),
von ▪ äußeren Rahmenbedingungen aus,
wie z.B. Name, Geschlecht, Alter, Beruf, Lebensform, sozialer Status,
soziales Netzwerk (Familie, Verwandtschaft, Freunde, Arbeitskollegen,
Bekannte, ...), Wohnumfeld, Alltagshandlungen, Aktivitäten etc.).
Dann
wendet man man in zweiter Linie der ▪
inneren Welt
der Figuren zu und geht den Einstellungen, dem Selbstbild, den Fremdbildern, Wünschen,
Bedürfnissen, Träumen und dem allgemeinen Lebensgefühl einer Figur auf den
Grund."