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Rollengespräche

Rollenmonolog

 
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Rollenmonologe sind Selbstgespräche von Figuren. Mit ihnen soll den Darstellern die ▪ Einfühlung in ihre Rollen erleichtert werden. Dabei können sie an verschiedenen Stellen des szenischen Spiels, das zu diesem Zweck auch unterbrochen werden kann (vgl. ▪  Gedanken-Stopp), zum Einsatz kommen, z. B. vor, während oder nach einer bestimmten Szene, während die Figur etwas Bestimmtes tut oder während einer Ruhepause. Aufgabe ist es dann, die inneren Zustände einer Figur, ihre Pläne, Erwartungen und Situationsdeutungen u. a. nach außen sichtbar zu machen. (vgl. Scheller 22008, S.70)
Diese ▪ Technik der szenischen Interpretation lässt sich sehr leicht durchführen.  

Einsatzmöglichkeiten von Rollenmonologen

Ingo Scheller (1998/52007, S. 51f.) hält u. d. die nachfolgenden Situationen für besonders geeignet Rollenmonologe als Technik des ▪ Rollengesprächs einzusetzen:

  • Zur Vorstellung der eigenen Figur sprechen ihre Spieler über das, was sie gerade bewegt.

  • Während die Figuren etwas Bestimmtes tun, äußern sie, was ihnen währenddessen durch den Kopf geht.

  • Nach einer Spielunterbrechung an einer bestimmten Stelle sagen die Figuren einfach vor sich hin, was ihn ihnen vorgeht. (vgl. ▪ Gedanken-Stopp).

  • Nach einer Szene sprechen die Spielerinnen und Spieler in ihrer Rolle über Erfahrungen, Eindrücke, Gefühle usw. während des szenischen Spiels und danach. "Sie sprechen aus, was sie geärgert, gekränkt oder gefreut hat, was sie eigentlich hätten tun oder sagen sollen und warum sie es nicht getan haben, was sie einer anderen Person unbedingt sagen müssen, welche Konsequenzen sie aus dem Erlebnis ziehen und wie sie sich in Zukunft verhalten wollen." (ebd. S.52)

Eine interessante Variante stellt auch der von einem Beobachter des Spielers durchgeführte Rollenmonolog dar. Dabei ahmt der Beobachter eine ▪ Körperhaltung, ggf. mit entsprechend eingefrorenen ▪ Gesten, nach, die der Spieler im vorangegangenen Spiel eingenommen hat, und spricht dann über seine Wahrnehmungen und Gefühle dabei.

Innere Stimmen als besondere Form zur Gestaltung eines Rollenmonologs

Eine besondere Form des Rollenmonologs stellt das "Spiel" mit den "inneren Stimmen" einer Figur dar. Das Konzept fußt auf dem von dem Kommunikationswissenschaftler Friedemann Schulz von Thun Anfang der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts entworfenen Modell der Selbstklärung.

In einer kleinen ▪ Abwandlung der Aussage Schulz von Thuns in einem ZEIT-Interview vom 8.11.2011 bringt der Satz "Die Wahrheit beginnt zu zweit, in jeder Seele." den Kern des Modells zum Ausdruck. Für Schulz von Thun stellt der Begriff  inneres Team dabei ein "Kompasswort" dar, das die Entwicklungsrichtung hin auf ein Ideal angibt, wo in der Realität der inneren Dynamik häufig Gegeneinander (Rivalität, Feindseligkeit), Durcheinander (Mangel an Struktur) und Nebeneinanderher (Mangel an Kontakt und Koordination) herrscht. (vgl. Schulz v. Thun 1998, S.65)

Die Modellvorstellung vom inneren Team wurde schon kurz nach dem Erscheinen der Publikation von Schulz von Thun von teachSam aufgegriffen und in literaturdidaktische Konzepte eingebracht. (vgl. ▪ Friedrich Schiller, Maria Stuart: III,4 - Begegnung der Königinnen). Heute findet sie sich in etlichen Materialien zum Umgang mit literarischen Texten. Als Technik zur ▪ szenischen Interpretation lässt sich das "Spiel" mit den inneren Stimmen als ein internes ▪ Rollengespräch auffassen etwa im Sinne eines Rollenmonologs. Zugleich bietet sie durch die Aufteilung verschiedener Stimmen auf unterschiedliche Mitspieler/-innen ausgezeichnete Möglichkeiten zur weiteren Differenzierung einmal gewonnener Standpunkte in einer Art ▪ szenischer Improvisation.

Innere Stimmen von ▪ Elisabeth und ▪ Maria Stuart vor ihrer ▪ Begegnung (III,4) in ▪ Friedrich Schillers Drama ▪ "Maria Stuart

(vgl. Scheller 22008, S.69, 131)

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 30.12.2023

  
 

 
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