Beim Erlebnisgespräch führt der Spielleiter mit einer, mehreren oder
allen an einer Szene beteiligten Figuren ein
▪ Rollengespräch.
Dabei wird nicht wie bei der
▪ situationsbezogenen Rollenbefragung das Spiel an irgendeiner Stelle
unterbrochen, sondern das Gespräch wird erst unmittelbar nach Beendigung
einer ganzen Szeneneinheit geführt. (vgl.
Scheller
22008, S.71)
Damit die Spielerinnen und Spieler, wenn sie bei dieser
▪ Technik der
szenischen Interpretation nacheinander drankommen, nicht aus ihrer Rolle
fallen, werden die jeweils nicht am Gespräch beteiligten Spieler
aufgefordert, in ihren Rollen weiter zu improvisieren. Wenn die
Erlebnisgespräche nicht zu lange dauern, können sie auch aufgefordert
werden, ihre letzten Haltungen "einzufrieren".
Ähnlich wie beim
▪
Einfühlungsgespräch
tritt der Spielleiter jeweils hinter die jeweilige Figur und beginnt
mit ihr ein Gespräch über die gerade gespielte und erlebte Szene. Damit die
Szene gewissermaßen ausklingen kann, stellt der Spielleiter der Figur Fragen
oder gibt Impulse, mit denen sie das gerade im Spiel Erlebte auf- bzw.
verarbeiten kann.
Dementsprechend drehen sich die Fragen des Spielleiters
zunächst um das aktuelle Befinden und öffnen nach und nach den Blick auf das
ganze vergangene Geschehen. Zugleich wird damit der Figur die Chance
gegeben, sich über die Konsequenzen seiner Handlungen Gedanken zu machen und
ihre zukünftigen Absichten und Strategien zu reflektieren.
Dabei kommt es auch beim Erlebnisgespräch für den Spielleiter darauf an,
eine Verhörsituation zu vermeiden und die verschiedenen
▪
Arten des Zuhörens ebenso wie und unterschiedliche
▪
Arten von Fragen und
▪
Fragetechniken zu verwenden.
(vgl.
Scheller
22008, S.69, 131)
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
30.12.2023
|