Schulische Schreibaufgaben
im Zusammenhang mit der ▪ Analyse
und Interpretation dramatischer Texte sind sehr vielfältig.
Allgemein gesehen stellt die ▪
schulische Textinterpretation
literarischer bzw.
fiktionaler Texte, die im allgemeinen in einem ▪
individuellen, produkt- bzw. output-orientierten ▪
Schreibprozess als
▪
Leistungsaufgaben
erstellt wird, eine hochkomplexe ▪
schulische Schreibform dar, die
in erst Ende der Sekundarstufe I und in der Sekundarstufe II
verlangt werden.
Die dafür nötigen Kompetenzen müssen im Literarunterricht über
mehrere Jahrgangsstufen hinweg erworben werden. Wenn man will,
kann man in diesem Zusammenhang schon auf die Primarstufe
verweisen, in der, lange bevor Schülerinnen und Schüler
Dramentexte lesen, mit angeleiteten und reflektierten Besuchen
von Theaterstücken, Aufführungen von Figuren- oder
Marionettentheater ein Verständnis vom dramatischen Spiel
schaffen und vielfältige Anregungen für die Eigenproduktion
gegeben können. (vgl.
Paule 2013,
Abraham/Kepser, Literaturdidaktik Deutsch, 4. Aufl., 2016,
S,197)
Die Schreibaufgaben hängen u. a. von den jeweils verfolgten ▪
dramendidaktischen Konzepten ab und die ▪
Sequenzbildung bei der Dramenbehandlung
wird davon ebenfalls bestimmt ( z. B. ▪
jahrgangsstufenorientierte Sequenzbildung, ▪
thematische Reihenbildung etc.)
Die
konkrete Aufgabe, die der ▪ Analyse
und Interpretation dramatischer Texte bewältigt werden muss,
hängt von dem Inhalt und Charakter der dazu gestellten
Schreibaufgabe ab.
Sie kann Teil
einer ▪
umfassenden Schreibaufgabe sein und als Arbeitsauftrag zu
einer
▪ mehrteiligen Arbeitsanweisung gehören.
Solche
Schreibaufgaben werden in der Regel als Übungs- oder
▪
Leistungsaufgabe
in einem ▪
individuellen,
produkt- bzw. output-orientierten ▪
Schreibprozess
bearbeitet. Am Ende soll dann das mehr oder weniger klar
festgelegte Muster eines Aufsatzes mit seinem umfassenden
Schreibziel stehen.
Diese
Schreibaufgaben stellen allerdings ▪
sehr hohe Anforderungen an die jeweiligen Schreiber/-innen
und ihre
Schreibkompetenz
auf allen Gebieten (Zielsetzungskompetenz,
inhaltliche
Kompetenz, Strukturierungskompetenz,
Formulierungskompetenz). Da diese Anforderungen
zudem beim Schreiben gleichzeitig berücksichtigt werden müssen,
können sie eben oft nur von versierteren Schreibern
zufriedenstellend bewältigt werden.
Zu solchen
komplexen Schreibaufgaben im Zusammenhang mit der schulischen
Dramenanalyse gehören z. B.
Schreibaufgaben müssen aber nicht
grundsätzlich auf umfassende Schreibziele orientiert sein. In
der unterrichtlichen Praxis der Arbeit mit Texten, darunter
natürlich auch ▪
dramatischen Texten, spielen die umfassenden Schreibaufgaben
meistens "nur" im Zusammenhang mit Klausuren und Klassenarbeiten
eine Rolle, also bei den "klassischen" ▪
Leistungsaufgaben.
Das hat aber auch zur Folge, dass diese zeitaufwändigen
Schreibaufgaben als vollständiges Schreibprodukt nur im ▪
Leistungsraum mit seinen besonderen Rahmenbedingungen (▪
Leistungsraumsetting)
erstellt werden. Daher können und
werden sie in der schulischen Schreibpraxis je nach
Textmuster
nur in sehr eingeschränktem Maße geübt (vgl.
Baurmann (2002/2008,
S. 60). Der produktorientierte, individuell angefertigte
"Klassenaufsatz" bzw. "Hausaufsatz" im Gegensatz zum Aufsatz,
der für eine Klassenarbeit oder Klausur geschrieben wird, führt
heute ein Schattendasein, und das ist gut so.
Stattdessen werden weniger
umfangreiche und weniger komplexe Schreibaufgaben aus einer
umfassenden Schreibaufgabe zur ▪ Analyse
und Interpretation dramatischer Texte
▪ ausgegliedert. Daraus entstehen
▪
Lern- oder auch
▪
Übungsaufgaben
zum Kompetenzerwerb und zur Kompetenzsicherung, die das
Verfassen eines gelungenen Schreibproduktes ohne das Erreichen
eines umfassenden Schreibzieles möglich machen. Zugleich tragen
sie dazu bei, dass bei komplexen und umfassenden Schreibaufgaben
der Schreibprozess wirksam entlastet werden kann.
Das Kompetenzniveau der
ausgegliederten Schreibaufgaben bewegt sich dabei bezogen auf
die Kompetenzen die zur Bewältigung der komplexen Schreibaufgabe
nötig sind, auf einem einfachen bzw. mittleren Niveau, hängt
aber stets auch vom Dramentext selbst ab.
Zu solchen
einfachen bzw. schwierigen Schreibaufgaben im Zusammenhang mit der schulischen
Dramenanalyse in der S II gehören z. B. die folgenden
ausgegliederten Schreibaufgaben:
Vorbereitende, kurze Schreibaufgaben
zur Übung können nach
Schneuwly (1995, S,120f., zit. n.
Baurmann, 2002/2008, S. 60) als
▪ "Ateliers"
bezeichnet werden, solche vorbereitenden Aufgaben auf
unterschiedliche Art und Weise, produktorientiert oder
prozessorientiert, organisieren können.
Sie können dabei auch
Bestandteile der ▪
Portfolioarbeit zu einem dramatischen Text oder zu
dramatischen Texten überhaupt sein.
▪
Dramatische Texte (Analyse von Dramen)
▪
Didaktik: Das Drama im Literaturunterricht
▪
Jahrgangsstufenorientierte Sequenzbildung
▪ Thematische Reihenbildung
▪
Schreibdidaktik
▪
Prozessmodelle des
Schreibens
▪
Schreibprozessmodell (Hayes/Flower
1980)
▪
Schreibdidaktische Konzepte: Prozess-/ Produktorientierung