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Mit dem Text interagieren

In einer gedanklichen Zirkel- bzw. Spiralbewegung zum eigenen Textverständnis

Textbegleitend interpretieren - Aspekte der Schreibaufgabe - Über Fragen und Antworten zu einem textnahen Textverständnis

 
FAChbereich Deutsch
Glossar Schreibformen Schreibformen in der Schule
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Grundfragen der Textanalyse und Interpretation
Hermeneutischer Zirkel
Überblick
Vom Vorverständnis ausgehen
Horizontverschmelzung als Idealziel
Kognitionspsychologie und hermeneutischer Zirkel

 ▪ Lese- und Rezeptionsstrategien
Lesen und Textverstehen (CI-Modell)

Erstleseeindrücke
Überblick
Erstleseeindrücken auf die Spur kommen
Fragenkatalog

Wenn man ▪ mit einem Text in Interaktion tritt, kann dies spontan oder auch mit einem analytischen Interesse methodengestützt erfolgen.

Eine der methodengestützten Herangehensweisen – man spricht fachwissenschaftlich dabei vom ▪  hermeneutischen Zirkel – legt nahe, sich auf einen fortlaufenden Interaktionsprozess einzulassen, indem man Fragen an den Text stellt, diese mit dessen Hilfe beantwortet, um dann mit wieder daraus resultierenden Fragen Antworten im Text zu suchen.

In einer Art Zirkel-, besser gesagt einer ▪ Spiralbewegung, die den Text immer wieder mit neuen und vertieften Fragen umkreist, von ihm weg- und wieder zu ihm hinführt, wird dieses gedankliche Hin und Her, das kein klar definiertes Ende hat, in der Regel solange fortgeführt, bis man den Eindruck gewonnen hat, einen Text vollständig bzw. hinreichend verstanden zu haben.

Dabei kann man diesen Prozess natürlich auch immer mit neuen Fragen, die sich einem erst später stellen, wieder aufnehmen und das bis dahin gewonnene Textverständnis erweitern oder korrigieren.

Dies geschieht z. B. wenn man zu einem späteren Zeitpunkt auf neues Wissen (z. B. Weltwissen, Fachwissen, Faktenwissen, Gattungswissen, Textmusterwissen etc.) zurückgreifen kann, das einem bei der erstmaligen Lektüre eines Textes nicht präsent war oder das man seitdem erworben hat.

In der Fachwissenschaft spricht man bei einem solchen Vorgehen oft von einer textimmanenten Methode oder der ▪ werkimmanente Interpretation, auch wenn das, was wir einem Text als Sinn zuschreiben, nie allein vom Text selbst abhängt, sondern von einer Vielzahl textexterner Faktoren wie z. B. dem eigenen (Vor-)Wissen: denn jeder verarbeitet "seinen" Text eben ▪ kognitiv auf seine Weise.

Das bedeutet aber im Umkehrschluss nicht, dass alles, was man von einem Text hält und wie man ihn versteht, vollständig ins Belieben seines Lesers oder seiner Leserin gestellt ist. Andererseits ist auch der Sinn eines Textes nicht in Stein gemeißelt, d. h. der Text selbst ist ohne das, was wir beim Lesen tun, selbst "sinnlos". Letzten Endes spielt das, was wir über einen Text sagen und meinen, nur in der Kommunikation mit anderen eine Rolle, ob es nämlich für die anderen rational oder auch emotional nachvollziehbar ist, wenn man gemeinsam einen konkreten Text vor Augen hat.


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Trotzdem ist das ▪ fragende Verstehen, wie man dieses Hin und Her von Fragen und Antworten bei der Interaktion mit einem Text nennt, eine sehr gute Vorgehensweise, um ausgehend von dem, was man beim oder nach dem Lesen eines Textes über diesen denkt oder fühlt (▪ Erstleseeindrücke), nach und nach zu einem immer vertiefteren Verständnis des Textes zu gelangen. Und: Man erfährt dabei auch eine ganze Menge über sich selbst, weil man sich damit beschäftigt, wie es kommt, dass man einen Text so oder so aufgenommen hat.

Ehe man sich mit Details eines Textes befasst, geht man dabei vom Ganzen aus. Damit ist gemeint, dass wir uns zunächst einmal vergewissern, dass das Lesen Spuren hinterlassen hat: Wir reagieren also immer auf irgendeine Weise auf einen Text. Die ersten Reaktionen sind weitgehend spontan und beruhen auf Assoziationen, d. h. sie sind also in der Regel nicht unbedingt von unserem Willen beeinflusst.

Und was besonders wichtig ist: Sie sind genau so, wie sie sind und in der Regel bei jedem anders. Sie sind weder gut oder schlecht und auch nicht richtig oder falsch. Entscheidend ist, ob wir unsere ersten Eindrücke, die wir beim Lesen und nach dem Lesen eines Textes gewonnen haben, einfach stehen lassen wollen oder ob wir sie zum Ausgangspunkt einer Spurensuche machen, die von uns selbst wieder zum Text hinführt und immer wieder hin und zurück.

Wie alles, was man erst einmal lernen muss, kann man einen Text erst dann routiniert fragend verstehen, wenn man das einige Male ausprobiert und sich mit anderen darüber immer wieder ausgetauscht hat.

Neben der Bereitschaft, trotz möglicher Schwierigkeiten dennoch am Ball zu bleiben und nicht zu resignieren, wenn es nicht gleich so klappt, wie man sich das vorstellt, gibt es aber auch ein paar typische "Startschwierigkeiten" im Umgang mit den eigenen ▪ Erstleseeindrücken. Um überhaupt ein Gespür für sie zu bekommen und sich ▪ auf ihre Spur setzen zu können, kann man sich aber auch auf einen ▪ Fragenkatalog stützen oder aber allein für sich oder im Team mit anderen geeignete Fragen entwickeln oder Methoden anwenden, die zu einem passen.

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Grundfragen der Textanalyse und Interpretation
Hermeneutischer Zirkel
Überblick
Vom Vorverständnis ausgehen
Horizontverschmelzung als Idealziel
Kognitionspsychologie und hermeneutischer Zirkel

 Lese- und Rezeptionsstrategien
Lesen und Textverstehen (CI-Modell)

Gert Egle. zuletzt bearbeitet am: 28.06.2024

   
 

 
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