Die Ausführung des Interpretationsaufsatzes kann dem
hermeneutischen Zirkel des Verstehens
folgen, wie er bei der
werkimmanenten
Interpretation zur Anwendung kommt.
In einem solchen Fall steht am Anfang die Darstellung jener ersten Eindrücke, die bei der Primärrezeption des Textes entstanden
sind (Interpretationshypothesen, Vorverständnis des Textes).
Danach folgt die Beschreibung und Analyse zur Herausarbeitung eines vertieften Textverständnis, das
am Ende in der Überprüfung (Verifizierung oder Falsifizierung) der
Interpretationshypothesen durch Formulierung eines Gesamtsinnes mündet.
Die
Darstellung des
Interpretationsvorganges in Form eines hermeneutischen Zirkels ist zwar sowohl bei einem textbegleitenden Aufbauprinzip (textsukzessive Strategie), als auch bei einem nach dem
Blockprinzip aufgebauten Aufsatz möglich. Doch ist die textsukzessive
Bearbeitungsstrategie wohl insgesamt die diesem Verstehensprozess besser
folgende Form der Bearbeitung. Zugleich stellt sie im Allgemeinen wohl auch
höhere Anforderungen an die Gestaltung.
Gert Egle. zuletzt bearbeitet am:
26.12.2023