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Schulische Schreibformen: Didaktische und methodische Aspekte
▪
Schreibaufgaben im Literaturunterricht
▪ Überblick
▪ Merkmale
▪
Aufgabenformate
▪
Schreibaufgabe
(Schreibdidaktik)
▪
Überblick
▪ Allgemeine Merkmale und
Funktionen
▪
Überblick
▪ Zum Schreiben motivieren
▪ Typen von Schreibaufgaben
▪
Überblick
▪
Kompetenzorientierte
Schreibaufgaben
▪
Produktorientierte
Schreibaufgaben
▪
Prozessorientierte
Schreibaufgaben
▪ Umfassende und ausgegliederte
Schreibaufgaben
▪
Lern-, Übungs- und
Leistungsaufgaben
▪
Schreibziele
▪
Kompetenzstufen
Wenn Aufgaben im Literaturunterricht nicht allein als Aufgaben
zum Nachweis der Interpretationskompetenz und nicht allein als
Schreibaufgaben verstanden werden, lassen sich nach
Kepser/Abraham (2016, S.293) drei Formate unterscheiden:
offene,
halboffene und
geschlossene Aufgabenformate.
Die Aufgabenformate können nach
den Parametern Offenheit vs. Lenkung, Freiheitsgraden bei der
Aufgabenlösung und dem Schwierigkeitsgrad differenziert werden.

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Offene Aufgabenformate
-
Offene
Aufgabenformate erfordern zur Bewältigung der Aufgabe im
Allgemeinen mehr oder weniger lange mündliche oder
schriftliche Äußerungen.
-
Dabei müssen
Texte entsprechend der Aufgabe erfasst und zu diesen
selbständig Texte verfasst werden.
-
Die offenen
Aufgabenformate werden vor allem für das
produktorientierte Schreiben als
Leistungsaufgaben
im
Leistungsraum
konzipiert, können aber durchaus auch
Lern- bzw.
Übungsaufgaben darstellen.
-
Eine für
dieses Aufgabenformat typische Aufsatzform stellt der
klassische
Interpretationsaufsatz dar, dessen Aufgabenstellung nur
mit dem Operator Interpretieren versehen ist ( z. B.
Interpretieren Sie den Text.)
-
Offene
Aufgabenformate sind
ungelenkt oder gelenkt.
-
In
ihrer ungelenkten Form
verlangen sie, den eigenständigen Rückgriff auf
deklaratives und
prozedurales Wissen,
z. B. auch das entsprechende
Textmusterwissen um textmusterkonforme Texte
verfassen zu können. (z. B. Verfassen Sie eine
▪ Inhaltsangabe
zum Text.)
-
Als
gelenkt werden solche offenen
Aufgabenformate bezeichnet, die der Bearbeiterin oder
dem Bearbeiter der Aufgabe zusätzliche Anweisungen als "
Hilfestellungen" geben (z. B. Die
beiden Figuren folgen unterschiedlichen Weltbildern.
Arbeiten Sie ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede
heraus. - Zeigen Sie, mit welchen erzähltechnischen
und sprachlichen Mitteln der Autor/die Autorin die
Aussage seiner/ihrer Geschichte gestaltet. (FAQ)
Diese können
-
Der
Freiheitsgrad offener Aufgabenformate bemisst
sich nach der Anzahl möglicher Lösungswege, der
Zahl von als richtig anerkannten Lösungen und hängt
davon ab, wie mit teilweise richtigen Lösungen
umgegangen wird.
-
Bei
der ▪ Inhaltsangabe von literarischen
Texten ebenso wie beim traditionellen
Interpretationsaufsatz z. B. ist der jeweilige
Freiheitsgrad der Aufgabe durch bestimmte normative
Vorgaben zum
Textmuster eingeschränkt.
-
Zu
solchen Einschränkungen kann auch die Ausarbeitung
eines sehr detaillierten Erwartungshorizontes für
die Lösung einer Aufgabe führen.
-
Die
Verwendung dieses Parameters kann leicht zu
Missverständnissen führen. Daher betonen
Kepser/Abraham (2016, S.294) auch, dass
Offenheit oder
Lenkung einer Aufgabenstellung "nichts damit
zu tun hat, wie viel Freiheit den Schülerinnen und
Schülern bei der Beantwortung zugestanden wird."
-
Der
Schwierigkeitsgrad offener Aufgabenformate lässt
sich nie vollständig vom Text selbst her, von seiner
Komplexität oder
Dichte her,
bestimmen. Seine Einschätzung muss mindestens drei
Teilfaktoren berücksichtigen und gewichten:
Nur über
die Reflexion aller drei Teilfaktoren kann man zu einer
einigermaßen adäquaten Einschätzung des Schwierigkeitsgrads
einer Aufgabe gelangen.
Zugleich
ist dies auch die Voraussetzung dafür, dass das
Aufgabendesign die Schülerinnen und Schüler weder über- noch
unterfordert.
Halboffene Aufgabenformate
Aufgaben im halboffenen Aufgabenformat können mit ▪
Stichwortlisten oder durch
Ergänzungen von Lückentexten im Rahmen ▪
textproduktiver Gestaltungen bewältigt
werden.
Auch ihr Freiheitsgrad bemisst sich nach der Anzahl
möglicher Lösungswege, der Zahl von als richtig anerkannten
Lösungen und hängt davon ab, wie mit teilweise richtigen
Lösungen umgegangen wird.
Geschlossene Aufgabenformate
Aufgaben, deren
Format man als geschlossen bezeichnen kann, sind z. B. evaluierende Tests
und Single- oder Multiple Choice-Aufgaben sowie Zuordnungs- und Markierungsaufgaben.
Sie kommen vor
allem deshalb zum Einsatz, weil man sich von ihrer Bewertung
eine größere Objektivität, Reliabilität und Validität der
Ergebnisse verspricht.
Solche Aufgaben
sind meistens als
Leistungsaufgaben
im
Leistungsraum
konzipiert, können aber unter
bestimmten Bedingungen auch als
Lern- bzw.
Übungsaufgaben
zum Einsatz kommen.
Ihr
Freiheitsgrad ist unter diesen Voraussetzungen sehr gering, denn
die Bewertungskriterien lassen eigentlich nur vollständig
richtige und unrichtige Antworten auf Fragen zu. Teilweise
richtig gibt es im Multiple-Choice-Verfahren nicht.
Die Formulierung der Aufgaben
Die Formulierung von Aufgaben sollte den Entscheidungsspielraum,
den eine Aufgabe ihren potentiellen Bewältigern lässt, den Integrationsgrad
von Teilleistungen, die erwartet werden (z. B. Textanalyse und
Schreiben von Texten) sowie ihren Präzisionsgrad,
mit der Aufgaben gelöst werden müssen, klar aufzeigen. (vgl.
Köster/Lindauer 2008, S.153)
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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
17.04.2022
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