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Abstract
(Schulische Schreibform)
▪ Didaktische und methodische Aspekte
▪ Überblick
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Merkmale
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Funktionen
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Formen
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Sprachlich-stilistische Form
▪
Arbeitsschritte
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Bausteine
Nach ▪ DIN 1426
gehört der oder das
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Abstract
(engl. to abstract = einen Auszug machen, auch in deutscher Schreibung:
Abstrakt) zu den ▪
Hauptformen der Inhaltsangabe in wissenschaftlichen Texten oder zur
Dokumentation und wird synonym mit dem Begriff Kurzreferat
verwendet.
Im allgemeinen Sprachgebrauch wird Abstract häufig auch
synonym mit dem Begriff des ▪
Summary
(engl. summary = Zusammenfassung) verwendet und manchmal fungiert Summary
auch als Übergriff zu Abstract. (vgl.
Kretzenbacher 1990, S. 27).
Die Bedeutung des Abstracts ergibt
sich aus den allgemeinen Bedingungen der »Informations-
und »Wissensgesellschaft.
Diese zeichnet sich u. a. durch die Ȇberflutung
mit Informationen (Information overload oder information flood) und
eine »Informationsexplosion
aus, die neue Anforderungen stellt. Gefordert sind u. a. ein »Informationsmanagement,
»Medienkompetenz
(media literacy) und eine »Informationskompetenz
(Information Literacy, die bestimmte Fähigkeiten impliziert: einen
Informationsbedarf zu erkennen, Informationen zu lokalisieren, zu
organisieren, auszuwählen und zu präsentieren. Dabei erstreckt sich die
Informationssuche heutzutage auch stets auf das Internet bzw.
Datenbanken, deren Wissensbestände nur mit komplexen Suchtechniken (»Information-Retrieval-Systeme)
verfügbar gemacht werden können.
Gerade Abstracts fallen in diesem Zusammenhang wichtige Aufgaben zu, da
sie durch die ihnen eigene
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Informationsverdichtung grundlegende
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Funktionen (▪
Referenz-,
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Substitutions- und
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Kognitionsfunktion) erfüllen können, die sie auch besonders gut
geeignet für die Informationsverarbeitung in elektronischen
Informations- und Dokumentationssystemen machen (z. B.
Volltext-Recherche etc,).
Um "Regeln für das Sammeln, Speichern und
Auffinden von Daten in Printmedien und elektronischen Medien
aufzustellen" (
Kretzenbacher 1990, S. 2) bemühen sich nationale und internationale
Normenorganisationen um Normen auch für wissenschaftliche Arbeiten,
darunter Rekapitulationen.
Das
»DIN Deutsches Institut für Normung e. V. (kurz DIN),
das die deutsche Normungsorganisation mit Sitz in Berlin ist, hat die
erste Fassung der DIN-Norm 1426 aus dem Jahre 1973 durch eine
Überarbeitung im Jahre 1984 der technischen Entwicklung angepasst.
Im Zeitalter des Internets ist diese Die
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DIN 1426
definiert das Abstract/Kurzreferat wie folgt:
"Das Kurzreferat gibt kurz und klar den Inhalt des Dokuments wieder.
Das Kurzreferat soll informativ ohne Interpretation und Wertung [...]
und auch ohne die Originalvorlage verständlich sein. [...] Es müssen
nicht alle Inhaltskomponenten des Dokuments dargestellt, sondern es
können auch diejenigen ausgewählt werden, die von besonderer Bedeutung
sind." (DIN 1426, Abs. 3.5)

-
Vollständigkeit:
Einem fachkompetenten Leser muss das Kurzreferat ohne Rückgriff auf das
Originaldokument
verständlich sein. Inhaltlich sollten die Hauptergebnisse, die
zentralen Thesen, aber auch relevante Nebenthesen sollten erwähnt
werden. Der Titel muss im Text nicht wiederholt werden.
-
Genauigkeit:
Die Inhalte, Meinungsäußerungen im Text und Akzentuierungen von Themen
bzw. Aspekten dürfen nicht verändert werden.
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Objektivität:
Wertungen bzw. wertende Kommentare o. ä. sind zu unterlassen. Um
subjektive Sichtweisen des Abstractors möglichst aus dem Kurzreferat
herauszuhalten, sollte man den Aufbau des Kurzreferates am Aufbau des
Originaldokuments orientieren.
-
Kürze:
Möglichst kurz und prägnant formulieren, Unnötiges vermeiden
(redundanzfrei), keine stilistischen Schnörkel. Teile des
Originaldokuments, die im Wesentlichen nur Bekanntes enthalten, sollen
nur sehr knapp erwähnt werden. Allgemein gebräuchliche Abkürzungen
können verwendet werden.
Die DIN-Norm operationalisiert dieses Kriterium nicht über die Angabe
einer bestimmten Wortanzahl. In einschlägigen Lehrbüchern (z. B.
Borko/Bernier 1975, S.47) werden 200 bis 250 Wörter genannt.
Insgesamt ist die
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Länge eines Abstracts, wenn keine Formatvorgaben gemacht sind, nicht
eindeutig festzulegen.
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Verständlichkeit:
Sprache und Aufbau des Kurzreferats müssen für einen fachkompetenten
Leser
verständlich sein.
(vgl. Payer, Alois <1944 - >: Einführung in Formalien
wissenschaftlicher Arbeiten. -- 5. Abfassung von Inhaltsangaben,
besonders Kurzreferaten (Abstracts). -- Fassung vom 3. Mai 2000. -- URL:
http://www.payer.de/wissarbeit/wissarb05.htm)
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Abstract
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Bausteine
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
19.02.2023