Die Pressefreiheit ist unverzichtbar von Gert Egle
Es ist unübersehbar: Überall auf der Welt machen autoritäre
Regime und Populisten Front gegen die Pressefreiheit. Fake-News
schimpfen sie, Lügenpresse schreien sie überall, wo es mutige
Journalisten wagen, ihnen die Stirn zu bieten, wenn sie sich z.
B. gegen die Einschränkungen einer freien und unabhängigen
Berichterstattung durch allerlei repressive Gesetze und
Verordnungen zur Wehr setzen. Um sich der lästigen Presse zu
entledigen, ziehen die Mächtigen alle Register und nutzen jede
Gelegenheit sie mundtot zu machen: In der Corona-Pandemie 2020
werden kritische Journalisten in vielen Ländern bedroht.
Dabei ist die Pressefreiheit die Basis jeder demokratischen
Gesellschaft. Wo sie abgeschafft wird, gibt es keine Demokratie
mehr, wo sie eingeschränkt wird, ist die Demokratie in höchster
Gefahr. Ein Video, das von »Reportern ohne Grenzen
zur Verfügung gestellt wird, zeigt, was wir von einer Welt zu
erwarten haben, in der es keine Pressefreiheit gibt.
Dabei drohen der Pressefreiheit aus anderen Gründen schon
genügend Gefahren, wenn das vordigitale Geschäftsmodell ihrer
Verlage nicht angesichts der nunmehr geltenden Regeln der neuen
Informationsgesellschaft kaum mehr mitspielen kann. Schwindende
Vertriebs- und Anzeigenerlöse, aber teils auch steigende
Produktionskosten zwingen Medienunternehmen in vielen Ländern
zur Verkleinerung ihrer Redaktionen, begünstigen die
Konzentration von Medienbesitz in wenigen Händen. Das ist in
unterschiedlichen Staaten wie den USA, Argentinien, Tschechien,
Bulgarien, Rumänien, der Slowakei und Slowenien so. Und in
anderen Ländern wird seriöse Berichterstattung, die sich nicht
nicht so gut verkauft wie Banalitäten aller Art, dem
Profitdenken geopfert. Kein Wunder also, dass je banaler und
polarisierter ist, was medial verbreitet wird, das Vertrauen in
jede Form, auch journalistisch hochwertiger, Berichterstattung
mehr und mehr schwindet.
"Jeder Mensch hat das Recht auf freie Meinungsäußerung;
dieses Recht umfasst die Freiheit, Meinungen unangefochten zu
vertreten sowie Informationen und Ideen mit allen
Kommunikationsmitteln ohne Rücksicht auf Grenzen zu suchen, zu
empfangen und zu verbreiten.“ So steht es in Artikel 19 der
"Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte" der Vereinten
Nationen (Dezember 1948) und auch das ▪
Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland garantiert in ▪
Artikel 5 Abs. 1 die Pressefreiheit als unveränderliches
Grundrecht der Meinungsfreiheit."
"Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild
frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein
zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit
und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film
werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt. ...
Wo keine Meinungsfreiheit herrscht, nicht unabhängig
berichtet werden darf und wo Menschen ihre Meinung nicht frei
äußern können, werden auch andere Menschenrechte verletzt. Daher
ist die Freiheit zu informieren und informiert zu werden stets
auch ein zuverlässiger Gradmesser für die Achtung der universell
gültigen Menschenrechte in einem Land.
»Reporter ohne Grenzen
veröffentlichen jedes Jahr ein Ranking der Pressefreiheit für
180 Staaten. Dabei werden Faktoren wie Unabhängigkeit und
Sicherheit der Journalisten analysiert und zu einer
vergleichbaren Kennzahl zusammengefasst
Der Bericht der Organisation zeichnet ein düsteres Bild
davon, wie es in der Welt um die Pressefreiheit bestellt ist,
"denn immer versuchen Diktaturen, autoritäre und populistische
Regime, unabhängige Informationen um jeden Preis zu unterdrücken
und ihre illiberale Weltsicht durchzusetzen."
Da sind z. B.
Länder wie China, Saudi-Arabien und Ägypten, in denen
weltweit die meisten Medienschaffenden wegen ihrer Arbeit im
Gefängnis sitzen. Und was sich China mit seiner fast totalen
Nachrichtenkontrolle während der Corona-Krise dabei
geleistet hat, hat in der Corona-Krise die ganze Welt zu
spüren bekommen, weil die Auswirkungen der Pandemie lange
heruntergespielt worden sind.
Singapur und
Benin gehören zu den Staaten missbrauchen den berechtigten
Kampf gegen Desinformation und Online-Kriminalität, um mit
repressiven Gesetzen gegen "Fake News" die Medienfreiheit
einzuschränken.
In Russland,
Indien, den Philippinen und Vietnam verbreiten ganze
Troll-Armeen im Dienste der Regierenden gezielt
Desinformationen, um die öffentliche Meinung zu lenken und
kritische Journalistinnen und Journalisten zu
diskreditieren.
Aber auch die
demokratisch gewählten Präsidenten der USA und Brasiliens
scheuen sich nicht sind, Feindseligkeit und offenem Hass
gegen Medienschaffende zu schüren, mit der Folge, dass
Journalistinnen und Journalisten mehr und mehr in ständiger
Angst vor Angriffen und Gewalt leben müssen.
Erfassen Sie den Text dazu
mit Unterstreichungen und Markierungen.
Gliedern Sie den Text in
Sinnabschnitte und geben Sie jedem
Sinnabschnitt eine Überschrift.
Berücksichtigen Sie bei
Ihrer inhaltlichen Erfassung auch die Elemente, die den Text als
Ganzes zu einem diskontinuierlichen Text machen, also z. B. das
eingebettete Video, die
kartografische Infografik und ggf. weiterführende Links.
Verfassen Sie einen
Aussagekern
für die Inhaltsangabe.
Weitere Arbeitsanregung
In demokratischen
Gesellschaften wird die Presse oft als vierte Gewalt bezeichnet. Was
bedeutet diese Aussage?