Darüber
lohnt es sich schon mal nachzudenken, denn schließlich hat man
bei der strukturierten Textwiedergabe eben doch eine ganze Menge
Aufgaben zu bewältigen. (▪ Schreibaufgabe)
Inhalt und Gedankengang kannst du schon einigermaßen
unterscheiden? Wenn nicht, informiere dich zunächst einmal
darüber (▪ FAQ 17: Was
unterscheidet Inhalt und Gedankengang eines Textes?)
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Achtung! Bevor du schon ans
"Einbauen" denkst, solltest du dir zur Sicherheit noch ein paar Gedanken
zu den
▪
Sinnabschnitten machen, die du gefunden hast. Dabei helfen dir die
nachfolgenden Fragen. |
Sinnabschnitte überprüfen
Folgende Fragen können bei der Überprüfung der Sinnabschnitte hilfreich
sein:
"Einbaustrategie" festlegen
Ist deine Überprüfung der Sinnabschnitte zu deiner Zufriedenheit
ausgefallen, kannst du mit dem eigentlichen Einbau deiner Ergebnisse in die
strukturierte Textwiedergabe beginnen.
Hier musst du dich zwischen zwei verschiedenen "Einbaustrategien"
entscheiden.
-
Blockprinzip
Du kannst nach dem so genannten
Blockprinzip verfahren. Dabei schlägst du den Weg einer
▪
textstrukturierenden Bearbeitungsstrategie ein.
Das bedeutet etwas verkürzt ausgedrückt etwa, bestimmte Aspekte bei der
Analyse oder Bearbeitung von Texten im Zuge der Niederschrift
nacheinander abzuarbeiten und diese Aspekte blockweise
zusammenzufassen.

Beispiel:
Für den einen Text, der sich
mit dem Spicken in der Schule befasst, könnte
dies wie folgt aussehen:
"Der Text lässt sich in 6
Sinnabschnitte einteilen. Nach einer Einführung in das Thema mit einem
Beispiel im ersten Abschnitt, behandelt der zweite Abschnitt die
Bedeutung des Spickens in der Schule von heute. Im dritten Abschnitt
kommen verschiedene Spickmethoden zur Sprache. Was die Lehrer unter
Spicken verstehen und welche Motive Schülerinnen und Schüler dafür
haben, steht im vierten Abschnitt im Vordergrund. Im fünften Abschnitt
wird dargestellt, mit welcher Einstellung Schule gewöhnlich dem Spicken
Einhalt gebieten will, ehe im sechsten und letzten Abschnitt
Perspektiven für einen zeitgemäßen pädagogischen Umgang mit dem Spicken
aufgezeigt werden."
-
Reißverschlussprinzip
Du kannst aber auch dem
Reißverschlussprinzip folgen. Dabei wählst du eine
▪
textsukzessive Bearbeitungsstrategie (=sukzessiv h: folgend).
Entscheidest du dich dafür, dann wirst du also am Text entlang vorgehen.
In diesem Fall musst du die gefundenen Sinnabschnitte stets in den
Zusammenhang der Wiedergabe des Gedankenganges "einbauen". Im Allgemeinen
beginnst du dabei mit der Benennung des jeweiligen Sinnabschnitts, ehe du
im Anschluss daran beschreibst, wie der Autor seine Gedanken zu diesem
Thema/Inhalt entfaltet.
Beispiel:
Für den Text nach
Hans-Ulrich Grunder, Den Kampf gegen das Spicken neu bestimmen könnte
dies wie folgt aussehen:
"Mit einem Beispiel eines
Schülers, der seine Spickmethoden mit Hilfe des Internets ständig
verfeinert, leitet Hans-Ulrich Grunder in die Problematik ein. Das
Beispiel zeige, so stellt er fest, auch das Spicken unterliege dem
Wandel, den neue Medien wie das Internet hervorrufen oder begünstigen.
Im zweiten Abschnitt befasst sich der Autor mit dem Stellenwert, den das
Spicken heutzutage in der Schule hat. Unter Berufung auf nicht näher
bezeichnete Forschungsergebnisse der Schulpädagogik behauptet er, dass
in der Schule von heute nahezu alle Schülerinnen und Schüler
schummeln würden (schummelten), um sich Vorteile zu verschaffen. ...
Im darauf folgenden Abschnitt
geht es um den Wandel der Spickmethoden. Nach der Aufzählung gängiger
Spickmethoden lenkt Hans-Ulrich Grunder sein Augenmerk auf eine seiner
Ansicht nach grundlegende Neuerung beim Spicken im Zeitalter des
Internets. Schüler und Schülerinnen brächten heute im Gegensatz zu
früher immer häufiger schon die Antworten mit, die andernorts von
anderen vorgefertigt worden seien. Um solchermaßen präpariert in eine
Klausur oder Klassenarbeit gehen zu können, griffen die Schüler
zusehends auf im Internet zu findende Fragen und Antworten zurück.
Mit dem Begriff des Mogelns und den Motiven der Schüler für das Spicken
befasst sich der vierte Abschnitt des Textes. Die Schule und ihre
Lehrerinnen und Lehrer, behauptet der Autor, sähen im Spicken bis heute
immer noch etwas Asoziales, gegen das mit großem Einsatz vorzugehen sei.
..."

Achtung
aufgepasst!
Wenn man nur schreibt: "Im nächsten Abschnitt behauptet der Autor ...", ohne
den Sinnabschnitt selbst zu benennen, hat man nur eine Abschnitteinteilung
vorgenommen, aber keine Sinnabschnitte ermittelt!
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
18.02.2023
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