Das ist wirklich ein gute Frage. Sie lässt sich aber leider
auch nicht allgemein verbindlich für die
strukturierte Textwiedergabe
beantworten.
Es ist nämlich so:
1. Wenn die Textvorlage
-
gut strukturiert ist,
-
die Gedankenführung darin klar und nachvollziehbar,
-
Thesen, Argumente, Beweise usw. sinnvoll aufeinander bezogen
sind,
fällt es nicht schwer, dem Text bzw. dem darin enthaltenen
Gedankengang bei der Textwiedergabe auch zu folgen (▪ textsukzessive
Bearbeitungsstrategie). Das geht auch sicherlich so in Ordnung.
Natürlich neigt man u. U. - aber auch dies hängt von der Vorlage ab - zur
unsystematischen Aneinanderreihung.
2. Wenn die Textvorlage allerdings eher
-
schlecht strukturiert ist,
-
die Gedankenführung verschwommen und ganz oder teilweise nicht
nachvollziehbar ist,
-
Thesen, Argumente, Beweise usw. nicht oder kaum sinnvoll aufeinander
bezogen sind,
dann muss man dem Text eben eine eigene Systematik überordnen und
inhaltliche Gesichtspunkte und die gedanklichen Strukturen bei der
▪
thematischen Entfaltung selbst ordnen
(▪ textstrukturierende Bearbeitungsstrategie). Allerdings muss man
sich davor hüten, den Text selbst damit systematischer erscheinen zu
lassen, als er in Wirklichkeit ist.
