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Häufig
gestellte Fragen (FAQ's)
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Formulierungsbeispiele und -hilfen
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Formulierungen, die argumentative Strukturen beschreiben
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Formulierungen, die den Text sonst beschreiben
Man kann die inhaltliche Erfassung von der Erfassung des
Gedankenganges eines Textes unterscheiden
Grundsätzlich lässt sich zwischen der inhaltlichen Erfassung
eines Textes und der Erfassung des Gedankenganges eines Textes
unterscheiden.
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Bei der
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inhaltlichen Erfassung werden die wesentlichen
Informationen, die ein Text zu einem bestimmten Thema oder zu
Teilthemen enthält, ermittelt und in knapper Form zusammengefasst.
Hier geht es also darum, was in einem Text steht.
-
Bei der
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Erfassung des Gedankenganges wird untersucht, wie
die Textinformationen auf das Thema oder die Teilthemen hin bezogen
sind und wie sie
thematisch entfaltet werden, um sie bei der
▪ strukturierten
Textwiedergabe zusammen mit dem Inhalt zu beschreiben. Hier geht es also
hauptsächlich darum,
▪
wie der Text sein Thema entfaltet.
Dabei ist es natürlich noch ein Unterschied, ob der
▪
Gedankengang in seinen Grundzügen nur beschrieben oder
ob ▪
argumentative Strukturen eines Textes erfasst und
beschrieben werden sollen oder auch beides erledigt
werden muss.
Die reine Beschreibung des Gedankenganges bleibt, wenn man
so will, verglichen mit der Herausarbeitung argumentativer
Strukturen an der Oberfläche und ist auch wesentlich
leichter zu machen.
▪ Formulierungen, die den Gedankengang und den Aufbau eines
Textes allgemein beschreiben
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Formulierungen, die argumentative Strukturen beschreiben
Die
Herausarbeitung argumentativer Strukturen ist eine sehr
anspruchsvolle Aufgabe
Den Gedankengang
eines Textes herauszuarbeiten, ist eine schwierige Sache. Das
liegt vor allem auch daran, dass sich
Alltagsargumentationen aus ganz "normalen" ▪
Zeitungstexten ( z. B.
Kommentare,
Leserbriefe,
Glossen usw.)
oder entsprechende Texte aus dem Internet ▪
nicht so
einfach analysieren lassen.
Solche Texte,
deren Ziel ist, ihren Leser von einer Sache zu überzeugen,
bedienen sich dabei nämlich in der Regel keiner streng logischer
Verfahren, sondern zielen darauf, dass der Leser die Argumente
für plausibel hält, d. h. letzten Endes "glaubt", was ihm
gegenüber vorgebracht wird. (Plausibles
Argumentieren) Dafür ist oft alles andere als strenge Logik
gefragt.
Bei alledem ist
noch zu beachten, dass das
jeder Text
auf seine Weise und damit auch jeweils anders macht.
Allgemein gesehen
kann man zu auf Plausibilität zielende Texte, die ihr Thema
argumentativ entfalten, sagen, dass
Alles das hat zur
Folge, dass die Art und Weise, wie die Aussagen argumentativ
zusammenhängen ▪
(Begründungszusammenhang) oft nur mühsam erschlossen werden
kann. Sie müssen "vom
Leser re-konstruiert werden,
d. h. verstehend nachvollzogen werden." (Mrotzek/Böttcher
2011, S.172)
Es hängt natürlich
auch vom Text selbst ab
Wie schwierig es
ist, den Gedankengang eines Textes herauszuarbeiten und damit
argumentative Strukturen zu beschreiben, hängt natürlich immer
von dem konkreten Text ab, mit dem man es zu tun hat.
Wenn er sich z.
B. durch sämtliche oben genannten Aspekte, die zu Problemen bei
der Analyse führen können, auszeichnet, ist u. U. die
Verständlichkeit eines solchen Textes deutlich geringer.
Andernfalls, je
weniger dieser Punkte eine Rolle spielen, je
▪
einfacher, je ▪
gegliederter, je ▪
kürzer und prägnanter formuliert ein Text also daherkommt, desto
leichter fällt einem die Bewältigung der Aufgabe.
In der Schule
sollten, insbesondere bei
Leistungsaufgaben (Klassenarbeiten, Klausuren), die Texte also
sorgfältig ausgewählt werden, damit die Schülerinnen und Schüler nicht überfordert
werden. Zudem darf man nicht
erwarten, dass Texte dieser Art quasi lückenlos mit ihren
argumentativen Strukturen erfasst und beschrieben werden können.
Trotzdem ist es
wichtig, über Strategien bei der Textarbeit zu verfügen, mit
denen man ggf. auch mit Texten umgehen kann, deren Argumentation
im Einzelnen oft
nicht ohne weiteres erkannt werden kann.
Dazu gehört auch
der reflektierte Umgang mit
Formulierungen, mit denen man einen Text und seinen Aufbau
beschreiben kann. Solche Formulierungen sind also bei der
strukturierten Textwiedergabe oft unumgänglich und zulässig und
können auch dazu führen, dass längere Textpassagen auch
einmal mit ihnen und der indirekten Wiedergabe des
Gedankenganges formuliert werden.
Ausschließlich
sollte dies jedoch nicht sein. Denn trotz der oben genannten
Einschränkungen hinsichtlich der Verständlichkeit von
Alltagsargumentationen lassen sich, insbesondere bei gut
ausgewählten Texten mit geeigneten Arbeitstechniken wie der
Frage-, der Strukturwort- oder Sprechaktmethode z. B. zumindest
in bestimmten Textteilen Ergebnisse herausarbeiten, die sich
auch mit einfachen ▪
Schemata
für gängige ▪
Formen der Argumentation (z. B. ▪
einfache
und ▪
erweiterte Argumentation) oder anderen ▪
formallogischen Modellen der Argumentation analysieren und
ggf. beschreiben lassen.
Denn: "Wer
reflektiert argumentieren und fremde Argumente durchschauen
will, muss zunächst lernen, Argumente und ihre Bestandteile zu
erkennen." (Bayer
1999, S.94)
So kann man den Gedankengang eines Textes für die strukturierte
Textwiedergabe herausarbeiten
Zur Herausarbeitung des ▪
Gedankenganges eines Textes im Rahmen der
▪ strukturierten
Textwiedergabe können vor allem drei Methoden, allein für sich oder auch
in Kombination miteinander, hilfreich sein.
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Fragemethode Um den Gedankengang zu erfassen kann man einen
Katalog von W-Fragen
entwerfen. Handelt es sich um einen Text, der sein Thema
▪
argumentativ entfaltet, indem er z. B. zu einem
bestimmten Sachverhalt oder Problem Stellung bezieht, können
beispielweise folgende W-Fragen helfen:
-
Welche Behauptungen /
Thesen
werden aufgestellt?
-
Wie werden die Behauptungen begründet?
-
Welche
Argumente
werden durch Stützungen untermauert?
-
Welche Beispiele sollen die Argumentation belegen?
-
Welche Schlussfolgerungen werden aus der / den Argumentationen
gezogen?
-
Welche Behauptungen werden nur aufgestellt, aber nicht begründet?
-
Gibt es Behauptungen und Argumente, die nicht in einem engen Bezug
zueinander stehen?
-
....
-
Strukturwortmethode Dabei sucht man nach bestimmten Wörtern und Formulierungen im Text, die
Aufschluss über die argumentativen Strukturen geben. Sie werden hier
als Strukturwörter
bezeichnet. Sie umfassen allerdings auch Formulierungen, die
aus mehr als einem einzelnen Wort bestehen und schließen
damit verschiedene
Prozedurausdrücke ein, die als Texthandlungen zu den ▪
Textprozeduren beim Argumentieren gehören.
-
Zu derartigen
Strukturwörtern zählen
Partikeln
( z. B. doch, wohl, schon, halt, ja)
Konjunktionen
(z. B. weil, denn, wenn) und
Adverbien
(z.B. deshalb, demzufolge, höchstens, beinahe ...).
-
In
vielen Texten machen die Autoren aber auch selbst
Angaben zu ihrer argumentativen Struktur und dem Aufbau
ihres Textes.
Sie schreiben dann z. B. explizit:
-
Dieses Argument ist besonders wichtig ...
-
Ich
behaupte einfach ...
-
Ich
stelle die These auf ...
-
Das
lässt doch nur die Schlussfolgerung zu ...
-
Die
Behauptungen lassen sich überzeugend begründen ..
-
...
Solche nominalen oder verbalen
Strukturwörter oder Fügungen (Behauptung, behaupten,
Begründung, begründen, …) sind also oft ausdrücklich in
Texten enthalten und dürfen keinesfalls übersehen werden.
Am besten
markiert man sich schon beim ersten Lesen des Textes
Strukturwörter, indem man sie "einkringelt", dann hat man
sie bei der weiteren Analyse schon im Blick.
-
Sprechaktmethode Für die Erfassung und Wiedergabe von Gedankengängen ist die Bestimmung der
meist nicht ausgesprochenen Sprachhandlungen sehr hilfreich.
Dabei muss
man mit redebezeichnenden Verben oder Nomen die Sprachhandlung erfassen.
Vereinfacht ausgedrückt: Man muss ausdrücken, was der
Autor bzw. die Autorin tut, wenn er / sie schreibt.
Das geschieht z. B. mit Verben wie behaupten, begründen, beweisen,
verdeutlichen, erläutern, untermauern, bejahen, folgern usw.
Sie werden verwendet, um den Aufbau und insbesondere
argumentative Strukturen in Texten zu beschreiben.
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Häufig
gestellte Fragen (FAQ's)
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Formulierungsbeispiele und -hilfen
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Formulierungen, die argumentative Strukturen beschreiben
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Formulierungen, die den Text sonst beschreiben
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
24.04.2023
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