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Aspekte der Schreibaufgabe

Den Gedankengang eines Textes erfassen

Strukturierte Textwiedergabe

 
FAChbereich Deutsch
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Häufig gestellte Fragen (FAQ's)
Formulierungsbeispiele und -hilfen
Formulierungen, die argumentative Strukturen beschreiben
Formulierungen, die den Text sonst beschreiben

Man kann die inhaltliche Erfassung von der Erfassung des Gedankenganges eines Textes unterscheiden

Grundsätzlich lässt sich zwischen der inhaltlichen Erfassung eines Textes und der Erfassung des Gedankenganges eines Textes unterscheiden.

Die Herausarbeitung argumentativer Strukturen ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe

Den Gedankengang eines Textes herauszuarbeiten, ist eine schwierige Sache. Das liegt vor allem auch daran, dass sich Alltagsargumentationen aus ganz "normalen" ▪ Zeitungstexten ( z. B. Kommentare, Leserbriefe, Glossen usw.) oder entsprechende Texte aus dem Internet ▪ nicht so einfach analysieren lassen.

Solche Texte, deren Ziel ist, ihren Leser von einer Sache zu überzeugen, bedienen sich dabei nämlich in der Regel keiner streng logischer Verfahren, sondern zielen darauf, dass der Leser die Argumente für plausibel hält, d. h. letzten Endes "glaubt", was ihm gegenüber vorgebracht wird. (Plausibles Argumentieren) Dafür ist oft alles andere als strenge Logik gefragt.

Bei alledem ist noch zu beachten, dass das jeder Text auf seine Weise und damit auch jeweils anders macht.

Allgemein gesehen kann man zu auf Plausibilität zielende Texte, die ihr Thema argumentativ entfalten, sagen, dass

Alles das hat zur Folge, dass die Art und Weise, wie die Aussagen argumentativ zusammenhängen (Begründungszusammenhang) oft nur mühsam erschlossen werden kann. Sie müssen "vom Leser re-konstruiert werden, d. h. verstehend nachvollzogen werden." (Mrotzek/Böttcher 2011, S.172) 

Es hängt natürlich auch vom Text selbst ab

Wie schwierig es ist, den Gedankengang eines Textes herauszuarbeiten und damit argumentative Strukturen zu beschreiben, hängt natürlich immer von dem konkreten Text ab, mit dem man es zu tun hat.

Wenn er sich z. B. durch sämtliche oben genannten Aspekte, die zu Problemen bei der Analyse führen können, auszeichnet, ist u. U. die Verständlichkeit eines solchen Textes deutlich geringer.

Andernfalls, je weniger dieser Punkte eine Rolle spielen, je einfacher, je gegliederter, je ▪  kürzer und prägnanter formuliert ein Text also daherkommt, desto leichter fällt einem die Bewältigung der Aufgabe.

In der Schule sollten, insbesondere bei Leistungsaufgaben (Klassenarbeiten, Klausuren), die Texte also sorgfältig ausgewählt werden, damit die Schülerinnen und Schüler nicht überfordert werden. Zudem darf man nicht erwarten, dass Texte dieser Art quasi lückenlos mit ihren argumentativen Strukturen erfasst und beschrieben werden können.

Trotzdem ist es wichtig, über Strategien bei der Textarbeit zu verfügen, mit denen man ggf. auch mit Texten umgehen kann, deren Argumentation im Einzelnen oft nicht ohne weiteres erkannt werden kann.

Dazu gehört auch der reflektierte Umgang mit Formulierungen, mit denen man einen Text und seinen Aufbau beschreiben kann. Solche Formulierungen sind also bei der strukturierten Textwiedergabe oft unumgänglich und zulässig und können auch dazu führen, dass längere Textpassagen auch einmal mit ihnen und der indirekten Wiedergabe des Gedankenganges formuliert werden.

Ausschließlich sollte dies jedoch nicht sein. Denn trotz der oben genannten Einschränkungen hinsichtlich der Verständlichkeit von Alltagsargumentationen lassen sich, insbesondere bei gut ausgewählten Texten mit geeigneten Arbeitstechniken wie der Frage-, der Strukturwort- oder Sprechaktmethode z. B. zumindest in bestimmten Textteilen Ergebnisse herausarbeiten, die sich auch mit einfachen ▪ Schemata für gängige ▪ Formen der Argumentation (z. B. ▪ einfache und ▪  erweiterte Argumentation) oder anderen ▪ formallogischen Modellen der Argumentation analysieren und ggf. beschreiben lassen.

Denn:  "Wer reflektiert argumentieren und fremde Argumente durchschauen will, muss zunächst lernen, Argumente und ihre Bestandteile zu erkennen." (Bayer 1999, S.94)

So kann man den Gedankengang eines Textes für die strukturierte Textwiedergabe herausarbeiten

Zur Herausarbeitung des ▪ Gedankenganges eines Textes im Rahmen der ▪ strukturierten Textwiedergabe können vor allem drei Methoden, allein für sich oder auch in Kombination miteinander, hilfreich sein.

  1. Fragemethode

    Um den Gedankengang zu erfassen kann man einen Katalog von W-Fragen entwerfen. Handelt es sich um einen Text, der sein Thema argumentativ entfaltet, indem er z. B. zu einem bestimmten Sachverhalt oder Problem Stellung bezieht, können beispielweise folgende W-Fragen helfen:

    • Welche Behauptungen / Thesen werden aufgestellt?

    • Wie werden die Behauptungen begründet?

    • Welche Argumente werden durch Stützungen untermauert?

    • Welche Beispiele sollen die Argumentation belegen?

    • Welche Schlussfolgerungen werden aus der / den Argumentationen gezogen?

    • Welche Behauptungen werden nur aufgestellt, aber nicht begründet?

    • Gibt es Behauptungen und Argumente, die nicht in einem engen Bezug zueinander stehen?

    • ....

  2. Strukturwortmethode

    Dabei sucht man nach bestimmten Wörtern und Formulierungen im Text, die Aufschluss über die argumentativen Strukturen geben. Sie werden hier als Strukturwörter bezeichnet. Sie umfassen allerdings auch Formulierungen, die aus mehr als einem einzelnen Wort bestehen und schließen damit verschiedene Prozedurausdrücke ein, die als Texthandlungen zu den ▪ Textprozeduren beim Argumentieren gehören.

    • Zu derartigen Strukturwörtern zählen Partikeln ( z. B. doch, wohl, schon, halt, jaKonjunktionen (z. B. weil, denn, wenn) und Adverbien (z.B. deshalb, demzufolge, höchstens, beinahe ...).

    • In vielen Texten machen die Autoren aber auch selbst Angaben zu ihrer argumentativen Struktur und dem Aufbau ihres Textes.
      Sie schreiben dann z. B. explizit:

      • Dieses Argument ist besonders wichtig ...

      • Ich behaupte einfach ...

      • Ich stelle die These auf ...

      • Das lässt doch nur die Schlussfolgerung zu ...

      • Die Behauptungen lassen sich überzeugend begründen ..

      • ...

    Solche nominalen oder verbalen Strukturwörter oder Fügungen (Behauptung, behaupten, Begründung, begründen, …) sind also oft ausdrücklich in Texten enthalten und dürfen keinesfalls übersehen werden.

    Am besten markiert man sich schon beim ersten Lesen des Textes Strukturwörter, indem man sie "einkringelt", dann hat man sie bei der weiteren Analyse schon im Blick.

  3. Sprechaktmethode

    Für die Erfassung und Wiedergabe von Gedankengängen ist die Bestimmung der meist nicht ausgesprochenen Sprachhandlungen sehr hilfreich.

    Dabei muss man mit redebezeichnenden Verben oder Nomen die Sprachhandlung erfassen. Vereinfacht ausgedrückt: Man muss ausdrücken, was der Autor bzw. die Autorin tut, wenn er / sie schreibt.

    Das geschieht z. B. mit Verben wie behaupten, begründen, beweisen, verdeutlichen, erläutern, untermauern, bejahen, folgern usw.

    Sie werden verwendet, um den Aufbau und insbesondere argumentative Strukturen in Texten zu beschreiben.

Häufig gestellte Fragen (FAQ's)
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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 26.12.2023

 
 

 
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