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Häufig
gestellte Fragen (FAQ's)
Alles im Blick: Die Überblicksinformation am Beginn der
strukturierten Textwiedergabe
Die
Überblicksinformation steht am Beginn der ▪
strukturierten
Textwiedergabe. Sie informiert den Leser in aller Kürze über das Wesentliche des Textes. Sie umfasst,
sofern möglich, dabei:
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den
sogenannten
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Basissatz,
der Auskunft über den Autor/ die Autorin,
den Titel, Erscheinungsort und Erscheinungsdatum des Textes,
die Textart/Textsorte,
den Kurzinhalt,
das Thema
und ggf. die Kernaussage(n) gibt.
Nicht immer lassen sich dabei allerdings der Kurzinhalt und
Thema gut voneinander abheben.
-
(sofern
verfügbar) weitergehende Informationen über den Verfasser/die Verfasserin
( z. B. Beruf / gesellschaftlicher Status, geistige / politische / weltanschauliche Orientierungen und Haltungen soweit für Textverständnis
nötig bzw. wünschenswert).
Mitunter werden zu den Texten Informationen zum Autor bzw.
der Autorin hinzugefügt (▪ Autornotiz),
die an dieser Stelle ausgewertet werden müssen. Mitunter ist
der Autor aber auch so prominent, dass man Informationen aus
seinem eigenen Vorwissen (Weltwissen)
heranziehen kann.
-
Informationen
ggf. auch plausible Annahmen über den konkreten Schreibanlass für die Abfassung des Textes.
Oft enthält der Text selbst Angaben dazu oder man kann aus
seinem Vorwissen (Weltwissen)
darauf schließen.
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Angaben
zum situativen und / oder historisch-sozialen bzw.
gesellschaftlichen Kontext der Textentstehung (Zeitumstände
individueller und gesellschaftlicher Natur).
Häufig sind z. B. die Texte als Beiträge zu einer bestimmten
gesellschaftlichen Diskussion über ein bestimmtes Thema zu
verstehen. Hinweise darauf geben häufig die
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bibliographischen Angaben am Anfang oder am Ende des Textes, die darüber
informieren, wann und wo der Text erschienen ist. Vorsicht: Das Datum der
Veröffentlichung eines Textes ist nicht selten ganz verschieden vom Datum der
Textentstehung. Dadurch kann auch ein bestimmtes Spannungsverhältnis ausgedrückt sein.
-
Angaben
ggf. auch plausible Annahmen über den Adressat(enkreis)
bzw. Zielgruppe für die Ausführungen.
Sie ergeben sich oft aus dem Erscheinungsort des Textes.
Ist der Text z. B. in einer gängigen Frauenzeitschrift
erschienen, lässt sich, wenn man das Presseprodukt kennt,
darüber sagen. Ebenso ist dies bei einem Artikel aus dem
Spiegel oder der Zeit der Fall, die sich an die
politisch interessierte Öffentlichkeit richten.
Wenn es sich bei dem Text um einen Auszug aus einem größeren Text
handelt, muss darüber hinaus eine kurze Einordnung des Textes in den
Gesamttext erfolgen. Diese könnte - wenn sehr kurz gehalten - im Rahmen
des Basissatzes oder sonst wohl am besten nach der Autorinformation
eingefügt werden.
Den Text auswerten und die Elemente der Überblicksinformation
erfassen
Um die Überblicksinformation vollständig zu gestalten, müssen
zunächst einmal alle in Frage kommenden Informationen, die der
Primärtext (Text, der Gegenstand der Schreibaufgabe ist) erfasst
werden und ggf. Ergänzungen zu den Aspekten notiert werden, die
nicht explizit im Text stehen.

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Als hilfreiches Mittel hat sich dabei ein ▪
Mind Map
erwiesen, das man sich für diesen Teil der Textarbeit
aufzeichnen kann und ggf. auch sukzessiv, im Lauf der weiteren
Textanalyse ergänzen kann.
Beispiel
für eine gelungene Überblicksinformationen
Der
Kommentar "Gnade
bringt keine Punkte" von
Frank Spehring, erschienen am
24.05.04 im "Nordwest-Anzeiger", befasst
sich mit den Wirkungen von so genannten Ego-Shooter-Spielen. Dabei wird die
neueste Entwicklung in diesem Bereich anhand des Computerspiels Manhunt
aufgezeigt, das von vielen als das brutalste Spiel aller Zeiten bezeichnet
wird. Zugleich zeigt der Autor in Ansätzen Lösungsmöglichkeiten beim Umgang
mit derartigen Spielen auf. Mit seinem Beitrag greift der Autor in eine seit
dem Amoklauf von Erfurt 2002 immer wieder aufflammende Diskussion ein. Seine Ausführungen richtet der Autor, der sich von Berufs wegen mit
dem Jugendschutz in diesem Bereich befasst und sich als freier Journalist
mit dem Thema in Rundfunk und Fernsehen zu Wort gemeldet hat, an die Leser
und Leserinnen der Zeitung und damit an die interessierte Öffentlichkeit.
(130 Wörter) Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
18.02.2023
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