Interpretationsaussagen auf ihren Textbezug und ihre Plausibilität
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Die nachfolgende Sammlung stellt Interpretationsaussagen zu ▪
Peter
Bichsels
▪
Kurzgeschichte
▪»Die Tochter« zusammen, die sich in ähnlicher Art und Weise
in verschiedenen Inhaltsangaben oder Interpretationen aus dem Internet wiederfinden.
Weil sie aus dem Zusammenhang gerissen und gleichzeitig überarbeitet
worden sind, nennen wir sie hier "Internetsplitter".
Wer sie hinsichtlich ihres Textbezugs und ihrer
Plausibilität beurteilen kann, weiß damit nicht nur solche
"Angebote" besser einzuschätzen, er/sie kann dadurch auch wichtige
Hilfen für das eigene Schreiben gewinnen.
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Die Frau
und der Mann wissen mit ihrer Zeit nichts Besseres anzufangen,
als eine Stunde lang auf die Tochter zu warten, von der sie
wissen, dass sie immer um halb acht nach Hause kommt. Sie setzen
sich immer an den Küchentisch und warten und warten. Dabei
machen sie sich verschiedene Gedanken, z.B. darüber, was sie in
ihrem Zimmer hat und was sie in der Stadt macht, wo sie
arbeitet.
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Die Tochter
kann erstaunlicherweise nichts darüber sagen, wenn sie von ihren
Eltern gefragt wird, was sie eigentlich in der Stadt bei ihrer
Arbeit macht. Genau so wenig Lust hat sie dafür, vor den Eltern
mit ihren Französischkenntnissen zu brillieren und weiß daher
auf deren Bitten, ein paar Worte in Französisch zu sprechen, wie
schon vorher nichts zu sagen.
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Der Mann
und die Frau wissen, dass die Tochter bald auszieht, in die
Stadt ziehen und vielleicht sogar heiraten wird. In ihrem
Verhalten ähnelt sie darin, wie die Mutter anmerkt, seiner
Schwester Maria.
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Der Vater
holt sein Geld im Lohnbüro seines Betriebes ab, wo auch so
Bürofräulein wie seine Tochter Monika mit Stempeln und einer
Rechenmaschine hantiert, was ihn sehr beeindruckt.
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Die
Geschichte spielt hauptsächlich auf dem Land, in einer Wohnung,
die von einem Elternpaar und seiner einzigen Tochter bewohnt
wird. Dort sitzen die Eltern am Abend und warten mit dem
Abendessen solange, bis die Tochter von ihrer Arbeit in der
Stadt zurückkommt. Sie machen es sich mit Butter, Brot,
Marmelade und einem dampfenden Kaffee schon mal bequem, bis die
Tochter eine Stunde später kommt.
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Die Eltern
machen, während sie warten, Gedanken über ihre Tochter. Die
Mutter beschreibt die Schönheit ihrer Tochter in der Zeit, sie
erinnert sich, dass die Monika eine moderne Einrichtung in ihrem
Zimmer besitzt. Der Vater bringt die Bürofrau mit seiner Tochter
in Verbindung, bei der er seinen Monatslohn abholt, und denkt
darüber nach, was seine Tochter den Tag über so macht, wenn sie
von zu Hause weg ist.
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
16.12.2023
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