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Johann Wolfgang von Goethe
verarbeitet in seinem Gedicht • "Prometheus"
Elemente des Prometheus-Mythos, der seinen Ursprung in der
»griechischen
Mythologie hat.
Die Mythologie
hatte für die alten Griechen eine zentrale Bedeutung und erfüllte
viele Funktionen in ihrem täglichen Leben, ihrer Kultur und ihrer
Weltsicht. Sie diente als eine Art kollektives Gedächtnis und half
den Menschen, das Universum und die menschliche Existenz zu
verstehen. Die Geschichten der Götter, Helden und mythischen
Kreaturen erklärten Naturphänomene, Moral und soziale Normen und
boten Antworten auf Fragen zu Leben, Tod, Schicksal und Ethik. Die
Mythologie war für die Griechen ein Spiegel ihrer eigenen
Gesellschaft und eine unverzichtbare Grundlage für die Art, wie sie
die Welt um sich herum interpretierten und mit ihr interagierten.
Erklärung der Natur: Die
griechische Mythologie bot eine Erklärung für viele Naturphänomene,
die sie als das Werk der Götter sahen. Blitz und Donner etwa wurden
mit Zeus in Verbindung gebracht, der über den Himmel herrschte. Die
Griechen schufen eine Welt, in der jede Landschaft, jedes
Naturereignis und sogar jeder Stern mit einer Gottheit verbunden
war, was ihre Umgebung lebendig und bedeutungsvoll machte.
Moralische Lehren: Viele Mythen
vermittelten ethische Prinzipien und moralische Werte. Geschichten
wie die von Prometheus, Ikarus oder Sisyphos warnten vor Übermut,
Stolz und den Konsequenzen, göttliche Gesetze zu missachten. Die
Mythen dienten den Griechen als moralische Orientierung und waren
auch Warnungen vor Hybris (Selbstüberhebung) und Respektlosigkeit
gegenüber den Göttern.
Identität und Zusammenhalt:
Die griechische Mythologie bot den Griechen ein gemeinsames
kulturelles Erbe, das sie miteinander verband, besonders angesichts
der politischen Zersplitterung in Stadtstaaten. Die Mythen gaben ein
Gefühl von Gemeinschaft und ein gemeinsames Verständnis der
griechischen Werte, Rituale und Traditionen.
Rituale und Religion: Die
griechische Religion und Mythologie waren eng verflochten. Viele
Rituale, Tempel und Feiertage wurden zu Ehren der Götter abgehalten
und stützten sich auf die Geschichten der Mythologie. So wurden
Mythen lebendig und spielten im Alltag eine große Rolle, indem sie
den Glauben an die Götter und die Beziehung zu ihnen verstärkten.
»Prometheus
ist in der griechischen Mythologie ein Mitglied des »Göttergeschlechts
der »Titanen.
Seine Geschichte wurde vom griechischen Dichter »Hesiod
(geb. ca. 700 v. Chr.) überliefert. Prometheus war der Sohn des »Iapetos
und der »Okeanidin »Klymene,
deren Kinder sonst noch »Atlas, »Menoitios
und »Epimetheus
waren. Prometheus soll der klügste und weiseste der vier Brüder gewesen
sein. Prometheus gilt der Sage nach als Schöpfer der Menschen, die er aus
Lehm formte und denen er sehr zugetan war. In der von Hesiod überlieferten
Sage werden die »olympischen
Götter »Zeus, »Poseidon
und »Hades
als die maßgeblichen Götter beschrieben, die über die Welt und die Menschen
herrschen. Die Götter verlangten von den Menschen regelmäßige Opfertiere,
was Prometheus, der die Menschen zu schützen hatte, nicht gutheißen konnte.
Um dies zu verhindern, griff Prometheus zu einem Trick und versuchte Zeus zu
überlisten. Im Rahmen eines Tieropfers versuchte Prometheus, Zeus die
Knochen des Tieres zu übergeben, während die verwertbaren Teile an die
Menschen gehen sollten. Der Plan wurde vom Göttervater durchschaut und daher
beschloss er Rache zu nehmen. Diese richtete sich gegen Prometheus und die
Menschen. In seinem Zorn entzog Zeus den Sterblichen das
Feuer. Prometheus
stahl daraufhin das Feuer vom Sonnenwagen des Himmels und brachte es zu den
Menschen. Diese Tat, den Menschen das Feuer zu geben, war ein direkter
Verstoß gegen den Willen des Zeus, der die Menschen in Unwissenheit halten
wollte.
Um Rache für den Diebstahl des Feuers durch Prometheus zu nehmen lässt Zeus
von »Hephaistos,
als Gott des Feuers, der Schmiedkunst und der Vulkane einer der zwölf
olympischen Gottheiten, die schöne und verführerische »Pandora
aus Lehm erschaffen, die er »Epimetheus,
dem Bruder von Prometheus als Geschenk anbietet. Zugleich stattet er sie mit
einem großen, irdenen Vorratskrug aus, der alle Übel der Welt enthält. Sie
soll diesen Krug (»Büchse
der Pandora) den Menschen schenken und ihnen mitteilen, dass er unter
keinen Umständen geöffnet werden dürfe. Um sie verführerisch zu gestalten,
wird Pandora von den Göttern mit vielen Gaben wie Schönheit, musikalischem
Talent, Geschicklichkeit, Neugier und Übermut ausgestattet. Der Schutzgott
und Götterbote »Hermes
bringt Pandora zu Epimetheus, der von Prometheus davor gewarnt
wird, Geschenke von
Zeus anzunehmen. Doch Epimetheus ignoriert die Warnung und
heiratet Pandora. Diese öffnet aus Neugierde das Gefäß, das Zeus
ihr gegeben hat. Daraufhin entweichen aus diesem alle Laster und Untugenden
und alle Übel wie Krankheit, Leid und Tod, die die Menschen bis dahin nicht
kennen, kommen in die Welt. Nur die Hoffnung bleibt am Boden des Gefäßes
zurück. Bevor auch die Hoffnung aus dem Gefäß entweichen kann, wird es
wieder geschlossen.
Prometheus wird von Zeus zur Strafe für seine Selbstüberschätzung und seinen
Hochmut (Hybris) an einen Felsen in der Einöde des »Kaukasusgebirges
geschmiedet. Dort muss er für seine Tat leiden. Jeden Tag wird ein Adler
herbeigelockt, der ein Stück von Prometheus' Leber frisst, die sich, da
Prometheus unsterblich ist, über Nacht wieder regeneriert, so dass die
Qualen, die Prometheus erleiden muss, jeden Tag von neuem beginnen. Dieser
endlose Kreislauf von Schmerz und Regeneration dauert Jahrhunderte, bis »Herakles
den Titanen von seinen Qualen erlöste, indem er den Adler mit einem
Pfeil tötet. Schließlich wird Prometheus von Zeus, der offensichtlich von
Herakles' Mut und Prometheus' Standhaftigkeit beeindruckt ist, begnadigt und
erhält seine Freiheit zurück.
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Gert Egle. zuletzt bearbeitet am:
08.12.2024
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