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Nathan |
Klosterbruder |
1 |
Monolog
Nathans |
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macht sich klar, dass er Rechas
Vater bleiben will
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vertraut darauf, dass Recha in
ihm auch nach Bekanntwerden der Wahrheit noch ihren Vater
sehen werde
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Die
Gründe des Klosterbruders für die Kontaktaufnahme mit Nathan |
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nach anfänglichem
Kontaktgespräch wird Nathan zusehends verunsichert und
"betroffen"
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bestätigt die Vermutungen und
Angaben des Klosterbruders über den bei Askalon gefallenen
Wolf von Filnek, dessen kurz zuvor verstorbene Frau
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teilt mit, dass er Wolf von
Filnek mehrfach das Leben verdanke
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deutet eigentlichen Grund seiner
Kontaktaufnahme zunächst nur an ("vertrautes
Pfand")
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erzählt eigene Geschichte zur
Selbstcharakterisierung und Legitimierung seines Dienstes für
den Patriarchen
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bekennt, dass er die vom
Patriarchen erteilten Aufträge nur mit "großem
Ekel" ausführe
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teilt Nathan mit, dass er auf
Grund einer am selben Tag erfolgten Denunziation auf der Suche
nach einem Juden sei, der eine Christin im jüdischen Glauben
erziehe
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erklärt, dass dies bei den
Christen zwar als "größte Sünd' " angesehen
werde, er persönlich aber nicht recht wisse, worin sie
bestünde
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vergewissert sich, ob er Nathan
vor achtzehn Jahren einen weiblichen Säugling übergeben habe
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3 |
Die
pragmatische Ethik des Klosterbruders |
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bleibt zunächst vorsichtig und
misstrauisch, äußert sich kaum
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beginnt während der Erklärung
des Klosterbruders Vertrauen zu ihm zu fassen
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bittet den Klosterbruder um
Beistand, wenn es einmal zur Anklage gegen ihn komme
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öffnet sich dem Klosterbruder
vollständig und erzählt ihm seine Vorgeschichte (Pogrom in
Gath)
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beruhigt Nathan und bittet um
sein Vertrauen
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stellt seine Sicht der Dinge
dar:
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Das Böse und das Gute
liegen oft sehr nah beieinander.
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In einem solchen Fall macht
es keinen Sinn das Gute tun zu wollen, weil nicht klar
ist, wann es in das Böse umschlägt.
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betont, Nathan habe
"natürlich" gehandelt, wenn auch im Sinne der
abstrakten Norm nicht klug
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zeigt, dass im vorliegenden Fall
das normativ Gute (Kind als Christin erziehen) hätte zum
Verlust der Vaterliebe geführt (Böses)
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erkannt an, dass es nur darauf
ankomme, ob das Kind zu Frömmigkeit, d.h. Glauben an Gott
erzogen sei
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akzeptiert Nathans Verhalten
gerade angesichts der Wurzeln des Christentums im Judentum
("unser Herr ja selbst ein Jude war")
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4 |
Nathans
Vorgeschichte |
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betont, dass er bis dahin aus
Bescheidenheit niemanden von den Ereignissen erzählt habe
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seine "Taten"
resultierten aus seinem Vertrauen in Gott (Gottergebenheit)
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Frau und sieben Söhne sind vor
achtzehn Jahren in Gath einem von Christen verübten
Judenpogrom zum Opfer gefallen (verbrannt)
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nach drei Tagen völliger
Verzweiflung, Zorn auf Gott und Hass auf die Christen
(Affektreaktion), dann allmählich Rückkehr zur Vernunft und
Akzeptieren des von Gott verfügten eigenen Schicksals
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Zusammentreffen mit dem als
Reiterknecht dienenden Klosterbruder in Darun; Dankbarkeit
für die von Gott erwiesene Gnade, so schnell wieder ein Kind
zu erhalten.
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sieht bei sich und dem
Klosterbruder gemeinsame Überzeugungen ("Denn was / Mich
Euch zum Christen macht, das macht Euch mir / Zum Juden!"
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5 |
Die
Verwandtschafts- verhältnisse Rechas |
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will um Recha kämpfen (Angst
vor dem erneuten Verlust eines Kindes) und nur
blutsverwandtschaftliche Rechte akzeptieren
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fordert den Klosterbruder auf,
ihm Näheres über das Geschlecht Wolf von Filneks mitzuteilen
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erfährt, dass die Mutter
womöglich eine Stauffin und deren Bruder der Tempelherr
Conrad von Stauffen gewesen sei
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vermutet, dass Daja ihn beim
Patriarchen denunziert habe
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bekundet Nathan gegenüber
Zustimmung bei dessen Vorhaben, um Recha zu kämpfen
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bestätigt vorläufig Nathans
Vermutungen hinsichtlich der Abstammung Rechas
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verweist auf ein in seinem
Besitz befindliches Brevier Wolf von Filneks, das mit dessen
arabischen (!) Aufzeichnungen Aufschluss gebe
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