Home
Nach oben
Zurück
 

 

Schiller, Die Räuber: I,1

Textinterpretation

Untersuchendes Erschließen literarischer Texte

 
 
  Die erste Szene von Schillers Drama »Die Räuber« (I,1) könnte Gegenstand der folgender (mehrteiliger) Arbeitsanweisung zur Textinterpretation sein. Die Schwierigkeitsgrad der Aufgabe entspricht den Anforderungen ab der 12. Klasse und beansprucht zur Bearbeitung eine Zeitdauer zwischen 220 und 300 Minuten (4-6 Unterrichtsstunden, am besten 6 Stunden!), wobei je nach geleisteten Vorarbeiten im Unterricht die genaue Zeitdauer bemessen werden kann. Die Aufgabenstellung umfasst Anforderungen aus allen drei Anforderungsbereichen (Afb I, Afb II und Afb III). Als Textinterpretation zählt die Aufgabe zur Aufgabenart des untersuchenden Erschließen literarischer Texte (vgl. Einheitliche Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung Deutsch (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 01.12.1989 i. d. F. vom 24.05.2002)
 
Interpretieren Sie die Szene I,1.
  1. Ordnen Sie die Szene in den Handlungsverlauf des Dramas ein.

  2. Geben Sie den Inhalt der Szene unter Berücksichtigung der Gliederung des Handlungsverlaufs wieder.

  3. Untersuchen Sie, wie es Franz in dieser Szene gelingt, die Intrige gegen seinen Bruder Karl zu spinnen.

  4. Stellen Sie dar, wie Franz in dieser Szene charakterisiert wird.

  5. Arbeiten Sie heraus, mit welcher Argumentation Franz sein Verhalten im Schlussmonolog der Szene legitimiert.

 →Operatorenkatalog des Landes Baden-Württemberg)

Das Drama "Die Räuber" von Friedrich Schiller (1759-1805), noch während seiner Zeit auf der Hohen Karlsschule von Herzog Karl Eugen von Württemberg in den Jahren um 1780 verfasst, macht seinen Autor, spätestens nach der Uraufführung des Stücks im Januar 1782 am Nationaltheater von Mannheim quasi über Nacht berühmt. In dem Drama, in dem Schiller auch negative Erfahrungen seiner Zeit als Eleve des Herzogs verarbeitet, geht es im Kern um die Auseinandersetzung von zwei adeligen Brüdern. Beide haben jeweils nur ihre eigenen Interessen und Bedürfnisse im Kopf und geraten bei ihrer Verfolgung in einen Konflikt miteinander, der nicht nur sie selbst, sondern auch ihre Familie, das gesamte Adelshaus zugrunde richtet.
Karl, der erstgeborene Sohn des alten Grafen Maximilian von Moor, lebt seit einigen Jahren fern des Elternhauses und führt dabei ein ausschweifendes Leben. Um dies zu beenden, bittet er seinen Vater, dessen Lieblingssohn er ist, in einem Brief um Vergebung. Dieser wird jedoch von seinem Bruder Franz abgefangen, der sich schon immer vom Vater weniger geliebt sieht. Um seinen Bruder beim Vater für immer in Ungnade zu bringen, täuscht er seinen Vater mit einem von ihm selbst verfassten Brief eines Korrespondenten, in dem von schändlichem, den Ruf der Familie in den Schmutz ziehenden Verhalten von Karl die Rede ist. Franz gelingt es damit, den Vater zu bewegen, seinen erstgeborenen Sohn zu verstoßen und damit zu enterben. Als Karl diese Nachricht erhält, ist er so erbittert darüber, dass er sich für den Entzug der Vaterliebe stellvertretend an der ganzen Menschheit rächen will. Als Anführer einer Räuberbande führt er in der Folge ein gesetzloses, von Raub und Mord gekennzeichnetes Leben. Eines Tages entscheidet er sich jedoch dafür nach Hause zurückzukehren, wo ihn, wie er meint, außer dem immer noch geliebten Vater seine ihm die Treue haltende Geliebte Amalia erwartet. Doch auf dem Schloss der Familie Moor hat Franz bis dahin auf dem Weg, die alleinige Macht zu übernehmen, längst weitere Tatsachen geschaffen. Er hat Karl mit abermals gefälschten Informationen für tot erklären lassen und den eigenen Vater dem vermeintlich sicheren Hungertod preisgegeben. Maximilian von Moor überlebt aber in seinem Verließ durch glückliche Umstände. Als Karl nun, mit seiner Räuberbande im Gefolge, inkognito nach Hause zurückkehrt, muss er erkennen, dass er das Opfer einer Intrige seines eigenen Bruders geworden ist. Franz, der bald erkennt, dass sich hinter dem Unbekannten sein Bruder Karl verbirgt, zieht der erwarteten Rache durch den Bruder den Selbstmord vor. Karl, dessen Vater nach seiner Befreiung angesichts der tragischen Verwicklungen tatsächlich stirbt, will für einen Moment, mit Amalia an seiner Seite dem Räuberleben endgültig den Rücken kehren. Doch seine Räuberbande macht ihm klar, dass sie einen Bruch der ihnen geschworenen Treue nicht hinnehmen werde. In Anbetracht dieser Aussichtslosigkeit, in sein altes Leben zurückzukehren, verlangt Amalia von Karl getötet zu werden. Karl folgt ihrem Verlangen und erschießt sie. Sich selbst übergibt er der Justiz.
Diese Handlung des Dramas von Friedrich Schiller erstreckt sich auf insgesamt 5 Akte, so wie es in der zeitgenössischen Dramentheorie vielfach gefordert worden ist. Die Akte sind in Großszenen unterteilt, die jeweils einen Wechsel des Orts der Handlung signalisieren. Der erste Akt, der die Aufgabe der Exposition hat, ist in insgesamt drei Szenen unterteilt, die alle an verschiedenen Orten (Franken. Saal im Moorischen Schloß; Schenke an den Grenzen von Sachsen; Im Moorischen Schloß. Amaliens Zimmer) spielen, wobei die zeitliche Dauer der Handlung einen Zeitraum von wahrscheinlich mehreren Wochen überspannt.
Die beiden ersten Szenen, die an ganz verschiedenen geographischen Orten spielen, drehen sich vor allem um die beiden Hauptfiguren des Dramas, die beiden feindlichen Brüder Franz und Karl von Moor. Ihr Vater, der alte Moor, tritt im Dialog mit Franz in der ersten, Amalia, die Geliebte von Karl, die aber auch von Franz begehrt wird, tritt in der dritten Szene im Dialog mit Franz auf, der sich wieder, wie die erste Szene, im Moorschen Schloss, dieses Mal aber im Zimmer Amalias, abspielt.
Die erste Szene des Dramas zeigt Franz Moor im Gespräch mit seinem Vater und endet nach dessen Abgang mit einem längeren Monolog von Franz. Die gesamte erste Szene des Dramas weist dadurch eine Zweiteilung auf, die durch den einmaligen Konfigurationswechsel markiert wird.
Im ersten Teil der Szene, dem Dialog von Franz und Maximilian von Moor, gelingt es Franz mit Hilfe einer geschickt eingefädelten Intrige seinen Vater dazu zu bewegen, seinen Bruder, den erstgeborenen Sohn, zu verstoßen. Wie er dabei vorgeht, lässt sich in vier Abschnitte einteilen. Sie folgen den unterschiedlichen Elementen seines taktischen Vorgehens, mit denen er seinen schon längst gefassten Plan endlich in die Tat umsetzen will.
Zunächst spannt er seinen Vater auf die Folter, als er ankündigt, dass ein Brief eines Korrespondenten aus Leipzig mit Nachrichten über Karl eingetroffen sei. Zweimal fragt er seinen Vater, ob er sich in einer einigermaßen guten physischen Verfassung befinde, ehe er ihm gegenüber weitere Andeutungen über die im Brief enthaltenen Enthüllungen zum schändlichen Lebenswandels von Karl macht. Er versetzt damit seinen Vater in heillose Aufregung.
Im zweiten Abschnitt liest Franz, der, wie der Zuschauer/Leser erst etwas später erfährt, den Brief selbst verfasst hat, dem Vater den Brief vor. Dieser erfährt nun, dass sein über alles geliebter Sohn Karl angeblich Schulden in beträchtlicher Höhe habe, ein angesehenes Mädchen verführt und entjungfert und deren Bräutigam im Duell getötet habe und deshalb steckbrieflich gesucht werde. Der alte Moor ist entsetzt und sieht sich dadurch um alle Hoffnungen auf seinen Sohn betrogen.
Im dritten Abschnitt bringt Franz das Verhältnis des Vaters zu seinen beiden Söhnen zur Sprache. Er macht dem Vater bittere Vorwürfe, dass er nur immer auf Karl gesetzt, diesen über alles vergöttert und geliebt habe, ihn aber stets hintangestellt und vernachlässigt habe.
Im vierten und letzten Abschnitt des Dialogs der beiden hat Franz seinen Vater so weit, dass dieser alle Schuld auf sich nimmt, sich für sein ungerechtes Verhalten ihm gegenüber entschuldigt und verspricht, es künftig besser zu machen. Franz bringt jedoch ins Spiel, dass es für alle Beteiligten besser wäre, wenn der Vater Karl ganz verstoßen würde. Zunächst ist der alte Moor entrüstet, lässt sich aber nach und nach von Franz dahin bringen, einen entsprechenden Brief an Karl zu schreiben. Mit der ausdrücklichen Aufforderung an Franz, Karl dies so mitzuteilen, dass dieser dadurch nicht in Verzweiflung getrieben werde, lässt er diesen Brief von Franz schreiben, ohne ihn vor dem Absenden noch einmal zu lesen.
Nachdem sein Vater abgegangen ist, rechtfertigt Franz in einem längeren Selbstgespräch sein Vorgehen vor sich selbst.
Die Strategie und die Methoden, die Franz in dem Gespräch mit seinem Vater verfolgt und anwendet, werfen ein erstes Licht auf seine Person und seinen Charakter, die außer in dieser Szene auch in der 3. Szene des ersten Aktes, in seinem Gespräch mit Amalia, exponiert wird.
Franz handelt, diesen Eindruck erhält der Zuschauer/Leser schnell, nach einem klaren Kalkül und verfolgt gegenüber dem Vater einen Plan, den er längst schon gefasst hat, wie er zu Beginn seines Selbstgeprächs nach dem Abgang des Vaters im Hohn über dessen noch immer etwas zögerlichen Haltung unmissverständlich zum Ausdruck bringt: "Er [Karl, d. Verf.] war aus deinen Armen gerissen, ehe du wußtest, daß du es wollen könntest – da müßt ich ein erbärmlicher Stümper sein, wenn ichs nicht einmal so weit gebracht hätte, einen Sohn vom Herzen des Vaters loszulösen […] Ich hab einen magischen Kreis von Flüchen um dich gezogen […]" (I,1, SW, Bd. I, S.499f.) Mit dieser Aussage, die über die Selbstvergewisserung noch die Aufgabe hat, den Zuschauer darüber zu informieren, zeigt darüber hinaus, dass sein ganzes Vorgehen im Gespräch nur davon bestimmt gewesen ist, Karl aus dem Herzen des Vaters wie auch bei der Erbfolge zu verdrängen.
So hat er zunächst den Brief Karls, in dem dieser etwa eine Woche zuvor seinen Vater um Vergebung bittet und seine Rückkehr nach Hause ankündigt (vgl. I, 2, SW, Bd. I, S. 508) ganz offenkundig unterschlagen. Statt diesem fälscht er eigenhändig den Brief eines offenbar vertrauenswürdigen Korrespondenten aus Leipzig (vgl. ebd., S.500) und erfindet dafür ein ganzes Bündel von Misse- und Straftaten seines Bruders, von denen er annehmen kann, dass sie, wenn der Vater davon erfährt, diesen in seinen Grundfesten so erschüttern, dass er dies bei seiner offenbar ohnehin angeschlagenen Gesundheit (vgl. ebd., S. 493) aus "Gram" nicht längere Zeit überleben werde. (vgl. ebd., S.500) Dies nicht nur, weil sich die Hoffnungen des Vaters auf seinen Erstgeborenen damit in Luft auflösen, sondern weil damit auch dessen eigenes Selbstverständnis, sein "ehrlicher Name" (ebd., S.495), mithin sein ganzes Lebenswerk in den Schmutz gezogen werden. Die Nachrichten über seinen Sohn lassen ihn, wenn man Franz trauen kann, "totenbleich" (ebd. S. 494) werden und so betroffen, dass er nur unter bitterlichen Tränen (vgl. Regieanmerkung, ebd., S. 495), aber ohne Ansatz einer echten Stellungnahme, die Ausführungen von Franz in stammelnden Ausrufen über seine enttäuschten Hoffnungen unterbricht: " Oh – meine Aussichten! Meine goldenen Träume!" (ebd.)
Um seinen Vater für seine Ziele einspannen zu können, verfolgt Franz eine perfide Taktik. Zunächst wartet er offenbar eine Gelegenheit für seinen Vorstoß ab, bei der sein Vater ohnehin physisch, mglw. auch psychisch, angeschlagen ist. Zweimal erkundigt er sich nach seinem Wohlbefinden (vgl. ebd. S. 493), Zeichen dafür, dass es nicht bestens darum bestellt sein kann, ehe er mit der vermeintlichen Wahrheit über Karl herausrückt. Ein Faktum im Übrigen, das sogar seinen Vater, der solche Fürsorge von Franz wahrscheinlich nicht gewöhnt ist, in eine verwunderte Anspannung versetzt. Mit diesem Vorgehen treibt Franz seinen Vater von Anfang an in die Defensive und er behält auch während des ganzen Gesprächs eindeutig die Oberhand, was sich für Zuschauer/Leser leicht erkennbar, in der überaus unterschiedlichen Länge der Redebeiträge beider Figuren niederschlägt. Stets gibt Franz den Takt und die Stichworte des Gesprächs vor, während der alte Moor, hilflos und von Selbstvorwürfen hin- und hergerissen ("Mein, mein ist alle Schuld!" – ebd., S.498), zum Spielball in den Händen von Franz wird. Die Vorwürfe, die er seinem ohnehin schon verzweifelten Vater über seine eigene Benachteiligung macht, die Art, wie er, der die Religion sonst gern als "Pöbelweisheit, Pöbelfurcht" (V,1, ebd. S.602) oder "Grillen" (ebd. S.605) abtut, zur Begründung seines Vorgehens gegen Karl sogar religiöse Argumente, ja sogar die Bibel, bemüht (vgl. ebd., S.497), zeigen Franz als kühlen, abgeklärten und von moralischen Anfechtungen jeder Art freien Strategen seines Plans. Alles zusammen macht ihn zu einem Bösewicht par excellence, der alle Mittel einzusetzen bereit ist, selbst den Tod des eigenen Vaters in Kauf nimmt, um an sein Ziel zu kommen: die Macht im Hause Moor. (vgl. I, 1, ebd. S.502)
Diese Charakterzüge, die sich aus dem strategischen und taktischen Handeln von Franz im Gespräch mit seinem Vater erkennen lassen, werden in der ersten Szene noch ergänzt durch einige direkte Charakterisierungen, die in der dramatischen Rede von Franz selbst vorkommen. Der Vater selbst äußert sich in diesem Gespräch nicht direkt über seinen Charakter, widerspricht allerdings auch Äußerungen von Franz, die den Eindruck erwecken, sein Vater habe ihm gegenüber die betreffenden Formulierungen verwendet oder ihn ihre Bedeutung spüren lassen, nicht. So muss dies letztlich ungeklärt bleiben. Franz jedenfalls hält dem alten Moor vor, dass er für ihn im Gegensatz zu seinem "Vatersöhnchen" (ebd., S.495) Karl immer nur "der hölzerne Alltagsmensch, der kalte, hölzerne Franz" (ebd., S.496) gewesen sei, dem schon als Kind kaum oder keine echte Vaterliebe zuteil geworden sei. So erklärt sich auch für ihn, dass sein Witz eben "Skorpionstich" (ebd.) geworden sei.
In seinem Monolog am Ende der 1. Szene rechtfertigt Franz sein Verhalten. Das Selbstgespräch, das Franz noch einmal aus seiner eigenen Selbstwahrnehmung heraus exponiert, zeigt, dass die Entwicklung von Franz zum Bösewicht zugleich Ergebnis einer gestörten Persönlichkeitsentwicklung in der Familie Moor darstellt.
Zu Beginn zieht er kurz Bilanz darüber, wie erfolgreich er beim Verfolgen seines bis ins Detail geplanten Vorgehens gewesen ist. Er scheint rundum zufrieden mit sich und hofft, dass sein Vater die demütigenden Enttäuschungen nicht mehr lange überleben werde. (vgl. ebd., S.500) Zugleich weist er mit seiner Bemerkung "ihr muß ich diesen Karl aus dem Herzen reißen" (ebd.) auf seine weiteren Pläne hin, signalisiert, dass das Ganze erst ins Rollen gekommen ist.
Im Anschluss daran versucht er sein gezeigtes und künftiges Verhalten zu rechtfertigen. Diese Rechtfertigungen lassen sich in vier Sinnabschnitte einteilen, die sich aus den dabei behandelten Themen ergeben.
Im ersten Abschnitt versucht Franz sein Verhalten damit zu legitimieren, dass er die ihm von Natur ungerechterweise auferlegten Bürden beseitigen müsse. Von Natur aus sei er eben auf zweifache Weise gegenüber seinem Bruder Karl benachteiligt worden: Zum einen sei er nur der zweitgeborene Sohn, zum anderen auch noch mit körperlicher Unansehnlichkeit bestraft worden. (vgl. ebd.) Mit zum Teil drastischen Bildern und einer Anhäufung von als Vorwurf an "Gott und die Welt" gerichteten Fragen, einzig unterbrochen von dem Ausruf "Mord und Tod!" (ebd.) unterstreicht er dabei das ihm vermeintlich zustehende Recht dagegen aufzubegehren und dabei jenes Mittel, das ihm die Natur geschenkt habe, einzusetzen, nämlich seinen "Erfindungsgeist" (ebd.). Ob es sich bei der von ihm beklagten "Häßlichkeit" mit "Mohrenmaul" und "Hottentottenaugen" (ebd.) um tatsächliche äußere Merkmale von Franz handelt, die von der ihn umgebenden Gesellschaft als hässlich angesehen werden, ist dabei nicht klar. Genauso gut kann es sich dabei um ein bloßes Selbstbild halten, das zur Legitimation seines Handels herhalten muss. Als Selbstbild ist es dann Summe von Erfahrungen, die Franz in seinem bisherigen Leben gemacht hat, nicht zuletzt in der Konkurrenz mit seinem Bruder um die Zuwendung des Vaters.
Im zweiten Abschnitt relativiert Franz die zu Beginn gezeigte Anklage gegen die Natur, indem er sich auf den "Erfindungsgeist", seine rationalen Fähigkeiten besinnt. Ihr Gebrauch, so betont er nun, bestimme letztlich allein darüber, wer im Kampf ums Dasein, um Macht, Einfluss und Größe die Oberhand bewahre.

(Der Text des Dramas wird zitiert nach: Friedrich Schiller, Sämtliche Werke, 5 Bde., Bd. 1, 2. Aufl., München: Carl Hanser 2007, abgekürzt SW)

Gert Egle, 23.01.2017

Anmerkung:
"Musteraufsätze", von der Hand eines Lehrers selbst geschrieben, bergen immer die Gefahr, dass die Latte der Erwartungen zu hoch gelegt wird. Das kann die Motivation der Schülerinnen und Schüler, die nicht darauf vertrauen, zumindest auch Ähnliches zu produzieren, auch erschweren. Dennoch denke ich, dass der Fahrplan, den derartige Aufsätze in Inhalt, Aufbau und sprachlicher Gestaltung darstellen können, als wichtige Fingerzeige für eigene Gestaltungen dienen können.

 

 
  Baustein 1 ] Baustein 2 ] [ Baustein 5 ]  
   ,

          CC-Lizenz
 

 

Creative Commons Lizenzvertrag Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International License (CC-BY-SA) Dies gilt für alle Inhalte, sofern sie nicht von externen Quellen eingebunden werden oder anderweitig gekennzeichnet sind. Autor: Gert Egle/www.teachsam.de