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Welchem Menschenbild folgt der Autor?
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Welches Bild von der modernen
Gesellschaft hat er?
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Welche historischen Erfahrungen gehen in seine Überzeugungen ein?
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Welche Bedeutung besitzt für ihn die
Privatsphäre? Inwiefern stellt sie eine Voraussetzung dafür dar,
selbstbestimmt leben zu können?
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Wie steht er zum Datenschutz?
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Der Autor geht bei seiner
Darstellung von einem Menschbild aus, für das die Würde und die
Freiheit des einzelnen und der Schutz seiner Privatsphäre vor
willkürlichen Eingriffen des Staates und anderer Personen von
zentraler Bedeutung sind.
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Die Würde und Freiheit des Menschen
ist, so sieht es wohl der Autor, überall da in Gefahr, wo die
informationelle Selbstbestimmung des Einzelnen bedroht ist. Dies
geschieht seiner Ansicht nach wohl sowohl durch den Staat als auch
durch einzelne Bürger. Wenn der Staat aber nur als "Big Brother"
verstanden wird, der, wenn er Daten sammelt, Bürgerinnen und -bürger auf jede erdenklich Weise
"ausspionieren" will, dann wird dabei übersehen, dass viele dieser
Maßnahmen gerade zum Schutz von Bürgerinnen und Bürgern durchgeführt
werden. Wer sich z.B. ernsthaft Gedanken darüber macht, wie man
Missbrauch von Kindern im Internet verhindern oder der Hass-Werbung
rechtsextremer Gruppierungen im Internet Herr werden kann, der wird
akzeptieren müssen, dass man dann auch um die Speicherung von Daten, auch
von "unauffälligen"
Bürgerinnen und Bürger nicht herumkommt. Insofern, so meine ich,
muss man an dieser Stelle bemängeln, dass sich der Autor mit dieser
Frage nicht weiter auseinandersetzt.
Auf der anderen Seite kann ich sehr wohl verstehen, dass der Autor
seiner Abneigung gegen die öffentliche Ächtung von Personen, sei
es als "Creative Sentencing" oder "Internet Shaming", Ausdruck
verleiht. Hier schließe ich mich der von ihm vertretenen Meinung an,
wonach derartige Phänomene mit der von uns stets geforderten Würde
des Menschen kaum zu vereinbaren sind. Allerdings möchte ich auch
die Unterschiede beider Phänomene deutlicher herausarbeiten.
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