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Fabel
1.
epische Kleinform: kurze, lehrhaft unterhaltende Erzählung, die Einsichten
(Moral) aus Politik, Gesellschaft und Alltagsleben in indirekter Weise vermitteln will
(didaktische Funktion); Vers- oder Prosaform; meistens handeln Tiere so, dass die
Ähnlichkeit mit menschlichen Verhaltensweisen deutlich wird; - vgl.
epische Kleinformen -
2. Handlungsgerüst (kürzeste Form des
Inhalts
einschl. wesentlicher Aufbaumomente)
eines epischen oder dramatischen Textes - vgl.
Aussagekern,
Kurzinhalt,
Inhaltsangabe,
story,
Motiv,
Stoff,
Plot,
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Face-to-face-Kommunikation Form der Kommunikation, bei der mindestens zwei Partner miteinander in einem gemeinsamen
Wahrnehmungsraum kommunizieren; besondere Bedeutung der sinnlichen Wahrnehmung
(face-to-face), dabei besonders der visuellen Wahrnehmung; Begriff wird aber auch bei der
akustischen Wahrnehmung verwendet, wenn Sprecher und Hörer gleichzeitig präsent sind;
bei medial vermittelten Kommunikationsformen wie z.B. mittels Texten in der Regel nicht
möglich - vgl.
Kommunikation,
Adressat
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Facharbeit - vgl.
Klausur,
Klassenarbeit,
Kurzvortrag,
Referat
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Fachdidaktik
1. im w. S. eine Art von Berufswissenschaft für Lehrkräfte: Bez.
für " die Wissenschaft vom pädagogisch angeleiteten
institutionalisierten Lehren und Lernen fachlich bezogener Inhalte,
Methoden, Prinzipien und Aspekte“ (Köhnlein
2004, S. 140) 2. i. e. S. unter Betonung des engen Bezugs von
Fachdidaktik, Fachwissenschaft und Schulfach aufeinander "Theorie und
der Lehre des Unterrichts in einem Fach unter Beachtung des
Verhältnisses zu einer Fachwissenschaft“ (Beckmann
1994, S. 674); dabei überschneidet sie sich teilweise mit etlichen
anderen Disziplinen; 3. im Zusammenhang mit der Entwicklung und
Formulierung von
Bildungsstandards und Konzepten für den
kompetenzorientierten Unterricht spielt die Fachdidaktik eine
wichtige Rolle; dementsprechend kümmert sich die Fachdidaktik nicht
darum, wie fachliches Wissen verwendet und reproduziert werden kann
(Auswahl und Begründung geeigneter Methoden und Medien), sondern umfasst
stets auch die Förderung fachlicher, fächerübergreifender und
überfachlicher Kompetenzen in authentischen Lebenskontexten und sorgt
damit dafür, dass das fachliche Wissen anschlussfähig bleibt; darüber
hinaus entwickelt die Fachdidaktik im Zusammenwirken mit der empirischen
Bildungsforschung Konzepte, wie die Lernergebnisse überprüft werden
können (Qualitätssicherung) - vgl.
Didaktik
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Fächerübergreifender Operator Operatoren zur Arbeitsanweisung, die in unterschiedlichen Fächern
verwendet werden; Beispiele:
Arbeiten
Sie heraus ..., präsentieren
Sie ... - vgl. Operator,
übergeordneter Operator,
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Fachkonzepte
konzeptionelles Wissen
eines bestimmten Fachgebietes (Fachwissen), das
sich von den auch fächerübergreifenden
Basiskonzepten abheben lässt -
vgl. Fachwissen,
konzeptionelles Wissen,
Basiskonzepte
|
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Fachliches Einzelwissen Bezeichnung für Wissen, das im Gegensatz zu dem an
konzeptionellem Wissen
orientierten Fachwissen einzelne Wissensbestände eines Faches repräsentiert
- vgl. Fachwissen,
konzeptionelles Wissen,
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Fachsprache auch: Expertensprache; sprachliche Besonderheiten oder die
Gesamtheit sprachlicher Mittel, die in einem bestimmten Fachgebiet
benutzt werden; tendenziell Berufssprachen; meist ein Kern von
(Fach-)Termini, in
denen sich besondere Fachkenntnisse ausdrücken - vgl. Varietäten,
Sondersprachen
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Fachterminus Pl. Fachtermini; Fachausdruck; im Bedeutungsinhalt mehr oder weniger klar
festgelegter Ausdruck einer Fachsprache (Expertensprache) fachsprachliche -
vgl. Fachsprache,
|
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Fachwissen 1. a) Gesamtbestand des Wissen i. w. Sinne (Faktenwissen,
Anwendungswissen,
Handlungswissen)
eines Fachgebietes b) konzeptionell gebundenes Wissen eines Fachgebietes, das in
Fachkonzepte und
Basiskonzepte eingeteilt werden
kann 2) im engeren
Sinne Faktenwissen eines bestimmten Fachgebietes (Fachliches Einzelwissen) - vgl.
Wissen, konzeptionelles
Wissen, Faktenwissen,
Fachkonzepte,
Basiskonzepte,
|
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Fähigkeiten
1. Bez. für die kognitive Anlage (Vermögen, z. T. auch Begabungen
oder Talent), die dafür sorgt, dass wir etwas wissen oder können oder
beim Ausführen einer Tätigkeit tüchtig sind; Voraussetzung für den
Erwerb einer Fertigkeit 2. Vermögen,
etwas zu tun; zu etwas imstande, in der Lage oder befähigt sein 3.
Fachsprache: Bez. für das Vermögen, etwas aufgrund bestimmten Anlagen
oder Eigenschaften zu tun, oder dadurch gewisse Funktionen und
Anforderungen zu erfüllen, um etwas zu leisten; in diesem Sinne
Gesamtheit aller in einer Person gründenden Voraussetzungen, die man zur
Ausführung einer bestimmten Leistung benötigt; - vgl. Fertigkeiten,
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Faktenwissen vgl.
deklaratives Wissen
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Faktische Aussage
vgl. Tatsachenbehauptung
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Faktisches
"weil" auch: propositionales "weil"; (semantisch)
Verwendung der ▪ kausalen
Konjunktion/Subjunktion "weil', um in einem ▪
Kausalsatz
einen Sachverhalt zu erklären
bzw. zu begründen; semantische Funktion: Angabe der Ursache, des
Realgrundes - vgl. epistemisches 'weil',
diagnostisches 'weil',
expressives "weil",
propositionales 'weil',
Kausalsatz,
Realgrund, Beispiel:
Das Zimmer ist kalt, weil die Heizung nicht funktioniert.
|
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Faktuales Erzählen
im Ggs. zum fiktionalen Erzählen
eine "Form der authentischen Erzählung von historischen Ereignissen und
Personen" (Martínez/Scheffel
1999/2016, S.12); beruht auf einer Kommunikationssituation zwischen
einem realen Sender (Autor) und einem realen Empfänger (Leser);
Behauptungen des Erzählers können dabei als tatsächliche Behauptungen
des Autors angesehen werden; - vgl.
Erzählen, fiktionales Erzählen
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Faller vgl.
Trochäus
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Fallhöhe auf eine 1740 erschienene Übersetzung »Karl
Wilhelm Ramlers (1725-1780) von »Charles
Batteux (1713-1780) "Traité de la peésie dramatique" zurückgehender
dramaturgischer Begriff, der die von diesem formulierte wirkungsästhetische
Rechtfertigung der Ständeklausel unter anderem mit dem Begriff der Fallhöhe
erfasste; dabei ging er davon aus, dass die Wirkung tragischen Scheiterns
einer Figur auf den Zuschauer um so größer sei, je tiefer der Fall der
tragischen Figur in dem sozialen Gefüge einer Gesellschaft sei; je höher
Status und Rang einer Figur in einem Drama seien, desto tiefer konnte sie im
tragischen Scheitern "fallen". - vgl.
Ständeklausel,
|
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Familiärer Stil
▪ Stil im
Stilregister der Beziehungsgestaltung verschiedener Sprach- bzw.
Texthandlungen wie Anreden, Grüßen, Fragen, Auffordern, z. B. bei der ▪
Anrede/beim ▪
Anreden im ▪
privaten Geschäftsbrief; drückt Nähe von Sender und Empfänger aus;
ersetzt distanzierende Anrede- und Grußformeln durch Ausdrücke, die den
Kontakt auf die Basis einer vergleichsweise engen persönlichen und
individuellen Beziehung stellen; Beispiel: Adjektiv lieb in der
Anrede und der Grußformel Lieber Herr Müller, und herzlich
in der Grußformel; der Ausdruck Liebe Grüße ist wird der
Grußformel eines ▪
privaten Geschäftsbriefs dagegen als eher unpassend, zumindest aber
ungebräuchlich empfunden, weil die Kontaktintensivierung, die damit
angestrebt werden soll, zu den soziosituativen Rahmenbedingungen der
Kommunikation nicht passt; ob ein Registerwechsel (code-switching) von
einem förmlichen zu einem familiären Stil
(also z. B. von einer Anrede Sehr geehrte Frau Dr. Ausegger, bei
▪
Texthandlungen des Anredens im eigentlichen Brieftext (Haupttext)
situationsangemessen und adressatenspezifisch sind, muss vom
Schreiber/der Schreiberin wohl von Fall zu Falle entschieden werden,
entbehrt aber sicher nicht des Risikos, dass diese möglicherweise "unter
der Hand" oder "en passant" vollzogene Änderung der Beziehungsdefinition
vom Adressaten/Rezipienten als unpassend zurückgewiesen wird; in der
E-Mail-Kommunikation ist es hingegen meistens ohne jede Konsequenz für
den Kommunikationsverlauf ist, wenn ein familiärer Stil bei der
Kommunikation in Geschäftsangelegenheiten vor allem unter Privatpersonen
verwendet wird; in jedem Fall passt eine förmliche Anrede nicht zu einem
im familiären Stil ausgeführten Anliegen, das dazu noch auf die höfliche
Sie-Anrede verzichtet und die
▪ Pronomen beim
Duzen (Anredepronomen,
▪
Possessivpronomen (dein, euer statt ihr)
verwendet; – vgl. Stil,
Stilregister,
Anrederegister,
Stilregister der Beziehungsgestaltung,
elitärer Stil,
förmlicher Stil,
freundlicher Stil,
lässiger Stil,
neutraler Stil
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Familienähnlichkeit
1) im Rahmen einer
Begriffshierarchie "erbt ein Hyponym nur eine Teilmenge der gesamten
Merkmale des Hyperonyms. Zusätzlich verfügt es über ein weiteres
wissenskonstitutives Merkmal, das es von den Schwesterbegriffen
abtrennt." (Stock/Stock
2008, S.76); 2) in der
Kognitionswissenschaft, der ▪
Kognitionspsychologie und in der ▪
Linguistik (Prototypensemantik) verwendeter, auf
»Ludwig Wittgenstein (1889-1951) zurückgehender Begriff, der die
zwischen den Vertretern einer bestimmten Kategorie herrschenden
Merkmalsähnlichkeiten beschreibt; dabei wird davon ausgegangen, dass sich
angesichts der Unschärfe (fuzziness) von Kategorien
manche Vertreter einer bestimmten Kategorie mehr oder weniger klar
zugeordnet werden können, andere als so genannte "randständige" Vertreter
allerdings weniger; dementsprechend besteht zwischen zwischen zentralen
Vertretern einer Kategorie, die viele zentrale oder prägnante Merkmale
gemeinsam haben, eine hohe Familienähnlichkeit; die Prägnanz eines Merkmals
hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab, wie der Häufigkeit des Vorkommens
bestimmter Merkmale (cue validity), ihrer Intensität, Vertrautheit, aber
auch von ihrer Gestaltung und ihrem Informationsgehalt ab; das
Kriterium der Familienangehörigkeit gibt aber letztlich keine Auskunft darüber, ob ein Vertreter
prinzipiell einer bestimmten Kategorie zuzuordnen ist, sondern gibt nur an,
wie nah oder wie fern der jeweilige Vertreter zu dem oder den
Prototypen steht, den besten
Vertretern einer bestimmten Kategorie (vgl.
Blank 2001, S. 47f.,
Heinemann/Heinemann 2002, S.103) - vgl.
Protoypensemantik,
Prototyp, Prototypikalität,
Familienähnlichkeit,
Fuzziness,
cue validity;
|
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Fazit Schlussfolgerung oder Ergebnis, oft als wertende Zusammenfassung; Bewertung
stützt sich auf die Zusammenfassung der zentralen Aussagen und der
wichtigsten Ergebnisse Objekt, auf den sich das Fazit bezieht; - vgl.
Fazit-Titel,
|
|
Fazit-Titel Inhaltliche Gestaltung einer
Headline
zu einem Text, Bild, einer Infografik
oder einem Diagramm, das das
Fazit vorwegnimmt, das sich aus der Betrachtung der
Daten ergibt - vgl. Fazit,
Headline,
Infografik,
Titel,
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Feedback Rückmeldung in einem Kommunikationsprozess; Information, die jemand über die
Auswirkungen seines Verhaltens erhält - vgl.
Feedback-Geber, Feedback-Nehmer,
förderliches Feedback
|
|
Feedback, förderliches
vgl. Förderliches Feedback
|
|
Feedback-Geber
Bez. für die Person, die in einem Rückmeldeprozess
Feedback gibt; er
/ sie macht dem
Feedback-Nehmer damit ein Angebot, sich und sein Verhalten im
Lichte der Wahrnehmung anderer zu sehen; förderliches Feedback ist an
das Einhalten bestimmter Regeln beim Geben von
Feedback gebunden; die zehn wichtigsten Regeln sind:
-
Geben Sie
nur dann Feedback, wenn dies auch
gewünscht wird.
-
Verwenden
Sie
Ich-Botschaften, um
auszudrücken, was Sie gefühlt und wahrgenommen haben.
-
Seien Sie bei Ihren
Äußerungen
ehrlich und im
positiven Sinne
persönlich.
-
Begegnen Sie dem
Feedback-Nehmer taktvoll und mit Respekt.
-
Geben Sie Ihr Feedback
rechtzeitig.
-
Gehen Sie bei Ihrem
Feedback davon aus, dass auch Sie sich irren können, und formulieren
Sie Ihre Aussagen entsprechend
reversibel.
-
Bleiben Sie stets
konstruktiv, setzen Sie
an den Stärken an und
streben sie danach mit Ihren Mitteilungen
aufbauend zu wirken.
-
Beschreiben Sie Ihre subjektiven Gefühle, Vermutungen und
Wahrnehmungen,
ohne zu werten.
-
Seien Sie bei Ihren
Beschreibungen
genau und
konkret und achten Sie darauf, dass das, was sie mitteilen,
sachlich richtig und
angemessen ist.
-
Sprechen Sie
nicht zu
viel auf einmal an, achten Sie auf
Neues und weisen sie
auf das hin, was
wirklich änderbar und damit für den Feedback-Nehmer
brauchbar ist.
vgl. Feedback, Feedback-Nehmer,
|
|
Feedback-Nehmer
Bez. für die Person, die in einem Rückmeldeprozess
Feedback erhält;
der jeweilige Feedback-Geber
macht dabei dem
Feedback-Nehmer ein Angebot, sich und sein Verhalten im
Lichte der Wahrnehmung anderer zu sehen; förderliches Feedback ist an
das Einhalten bestimmter
Regeln für das Nehmen von
Feedback durch den Feedback-Nehmer gebunden; die zehn
wichtigsten Regeln sind:
-
Geben Sie eindeutig
zu verstehen, ob und wann Sie Feedback
wünschen.
-
Vermeiden
Sie jede innere und äußerliche Verteidigungshaltung.
-
Begegnen Sie dem
Feedback-Geber auch
körpersprachlich respektvoll und
wenden
Sie sich ihm zu.
-
Hören Sie genau und
konzentriert so lange zu, bis der Feedback-Geber seine
Mitteilungen beendet hat.
-
Unterbrechen Sie
den Feedback-Geber nicht und verzichten Sie auf spontane Rechtfertigungen und Erklärungen.
-
Bei Unklarheiten
dürfen Sie sich beim Feedback-Geber vergewissern, ob Sie ihn auch
richtig verstanden haben. Verwenden Sie dabei
Ich-Botschaften
und geben Sie mit ihren eigenen Worten wieder, wie Sie das
Mitgeteilte verstanden haben. (vgl.
umschreibendes
Zuhören)
-
Fragen Sie nach,
wenn Sie etwas nicht verstanden haben, oder bitten Sie
gegebenenfalls um eine Konkretisierung der Mitteilung. Vermeiden
Sie dabei allerdings ein Ausfragen des Feedback-Gebers.
-
Teilen Sie dem
Feedback-Geber mit, ob das, was Sie zu hören bekommen haben, für sie
hilfreich gewesen ist, ob sie das Mitgeteilte also für
konstruktiv
und
aufbauend
halten.
-
Melden Sie dem
Feedback-Geber zurück, ob das Mitgeteilte
nicht zu
viel auf einmal gewesen ist, ob es auf
Neues
hingewiesen hat oder nicht und ob das Feedback somit für Sie
grundsätzlich
brauchbar ist.
-
Überlegen Sie nach dem
Feedback in Ruhe, ob und was Sie aus den Mitteilungen machen wollen.
Überprüfen Sie das, was Sie im Rahmen des Feedback erfahren
haben, in Ruhe und mit der Bereitschaft zu angemessener
Selbstkritik, und entscheiden Sie dann, ob Sie Anregungen aus dem
Feedback umsetzen wollen.
- vgl. Feedback,
Feedback-Geber,
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Fehllesung fehlerhaftes Lesen; zum Teil nachhaltige Konsequenzen: wer sich z.B.
in einem Namen eine falsche Buchstabenfolge angeeignet hat, bekommt diese nur noch unter Schwierigkeiten los, weil man ja
beim Lesen längst schon weiß, wie der
Name (angeblich) lautet. Ebenso verhält es sich im Zusammenhang mit der
Schwierigkeit, eigene Rechtschreibfehler zu erkennen. (vgl.
Linke
u. a. 1994, S.354f.)
|
|
Fehlschluss in der formal-logischen
Argumentationsanalyse Bezeichnung für verschiedene Formen des unkorrekten Schließens
bzw. logisch nicht gültige Argumentationsmuster oder Argumentationen,
die nicht durch das Explizitmachen von indirekt unterstellten
Prämissen zu logisch gültigen Schussfolgerungen ergänzt werden können (vgl.
Kienpointner 1996,
S.56); dazu gehören u. a.:
▪
Kausaler Fehlschluss, ▪
Genetischer Fehlschluss
▪
Statistischer Fehlschluss
(▪
Fehlschluss der
unzureichenden Statistik, ▪
Fehlschluss der voreingenommenen Statistik,
▪
Fehlschluss der unvollständigen Erfahrungsdaten)
– vgl. Schluss,
deduktiver Fehlschluss,
genetischer Fehlschluss,
kausaler Fehlschluss,
naturalistischer Fehlschluss,
statistischer Fehlschluss
|
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Fehlschluss, deduktiver vgl.
deduktiver Fehlschluss
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|
Fehlschluss, genetischer vgl.
genetischer Fehlschluss
|
|
Fehlschluss, kausaler
vgl. Kausaler
Fehlschluss
|
|
Fehlschluss, statistischer vgl.
statistischer Fehlschluss
|
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Feintranskript Form des Transkripts von Gesprächen nach den Transkriptionskonventionen des
Gesprächsanalytischen Transkriptionssystems (GAT); die Erfassung von
Merkmalen von Äußerungen geht dabei über die gesprächsanalytischen
Mindeststandards des Basistranskripts hinaus; zu den Transkriptionskriterien
des Basistranskripts kommen beim Feintranskript noch eine genauere Erfassung
der Tonhöhenbewegung oder auch durch die Berücksichtigung der
nonverbalen Kommunikation hinzu. - vgl.
Basistranskript,
Gesprächsanalytischen Transkriptionssystems (GAT),
Transkription,
Gesprächsanalyse,
Notation
|
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Fernperspektive vgl.
Standort des Erzählers
|
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Fertigkeiten 1. Bereich des
Handlungswissen,
der durch körperliche Erfahrung und Übung erworben wird; "gewusst
wie" (=Vergangenheitsbezogenheit) um es für eine zukunftsorientierte
Tätigkeit wieder anzuwenden; menschliche Aktivität, die sich auf eine
bestimmte Aufgabe bezieht; meistens in Verbindung mit einem Kriterium
für die Qualität der Fertigkeiten; Typen:
kognitive,
psychomotorische,
affektive,
sozial-interaktive
Fertigkeiten (vgl.
Jarz
1997, S.77,
Mandl,
Spada 1988) 2. im Ggs. zu Fähigkeiten aufgabenbezogene Leistung, die
sich durch Üben auf der Grundlage von personenspezifischen Fähigkeiten
herausbildet, die bestimmte Aufgaben übergreifen; Fertigkeiten
konkretisieren Fähigkeiten beim Erbringen einer Leistung; - vgl.
Fähigkeiten Beispiele: als Alltagswissen: Schwimmen, Rad- oder
Autofahren, Schachspielen,
|
|
Fertigkeiten, affektive vgl.
affektive Fertigkeiten
|
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Fertigkeiten, kognitive vgl.
Kognitive Fertigkeiten
|
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Fertigkeiten, psychomotorische vgl.
Psychomotorische
Fertigkeiten
|
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Fertigkeiten, sozial-interaktive vgl.
Sozial-interaktive
Fertigkeiten
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Feuilleton (frz. Blättchen), 1) Kommentierung von Ereignissen und Sachverhalten aus dem
kulturellen Bereich (Literatur, Kunst, Theater, Wissenschaft) im
Unterhaltungs- und Kulturteil einer Zeitung 2. publizistisches Genre, das in
einem leicht verständlichen, witzigen, durchaus persönlich gehaltenen
Plauderton oft als eine "Bruderform des Essays" (Nickisch 1996,
S.362) daherkommt, weil es wie dieser thematische Freiheit besitzt und
bestimmte Strukturprinzipien wie die subjektive, locker-assoziative
Gedankenführung aufweist; im Unterschied zum Essay aber meistens erheblich
kürzer skizziert es einem breiteren Publikum, oft von weniger wichtigen oder
zufälligen Aktualitäten ausgehend, die subjektive Sicht seines Verfassers
darauf in einer mitunter suggestiv wirkenden, interessant pointierten,
unterhaltsamen, humorvoll oder kritisch-satirischen Prosa; ungeachtet seiner
oft improvisiert wirkenden Struktur, will das F. im Allgemeinen aufklären
und belehren, was auf der anderen Seite den bewussten und konzentrierten
Einsatz stilistischer und rhetorischer Mittel nach sich zieht; wichtige
Vertreter u. a.
»Heine
(1797-1856), »Börne
(1786-1837),
»Glaßbrenner (1810-1878),
»Fontane (1819-1898), »Alfred
Polgar (1873-1955), »Tucholsky
(1880-1935), »Kisch
(1885-1948), »Robert
Walser (1878-1956), »Friedrich
Sieburg (1893-1964),
»Walter
Jens (geb. 1923) - vgl. Essay
|
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Figur 1) Haupt- oder Nebengestalt in einem literarischen Text; im
dramatischen Text genauere Bezeichnung für die noch üblichen
Bezeichnungen »Person« oder »Charakter«, die hervorheben soll, dass
die fiktive dramatische Figur sich von einem realen Charakter als
künstlich geschaffenes, intentionales Konstrukt abhebt (vgl.
Pfister
1977, S.221) 2)
besondere sprachliche Gestaltungsmittel: rhetorische Figuren - vgl.
Personal,
Hauptfigur,
Nebenfigur,
backstage
character,
rhetorische
Figuren,
|
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Figur(en)gedicht auch: Technopaignion = altgr. künstl. Spielerei;
Bezeichnung für
eine Gedicht, das durch eine bestimmte metrische Gestaltung (längere und
kürzere Zeilen) im geschriebener oder gedruckter Form einen Gegenstand als
Umriss darstellt, der in den meisten Fällen in einer symbolischen Beziehung
zum Inhalt des Gedichts steht; schon in der Antike als raumnützende
Aufschriften auf Weihegegenständen verwendet; im Barock eine Vielzahl
solcher "Bilderreime", z. B. Herzen, Sanduhren, Waage, Palmblätter usw. -
vgl. Bildgedicht,
Dinggedicht,
Bild-Figuren-Gedicht,
Beispiel:
Theodor
Kornfeld, Ein Sand-Uhr
|
|
Figur, rhetorische vgl.
rhetorische Figuren
|
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Figurale Charakterisierungstechniken
Techniken zur Charakterisierung einer Figur im Drama, bei denen die
Informationen zur Charakterisierung unmittelbar von einer Figur ausgehen;
Klassen: explizit-figurale Charakterisierungstechniken (z.B.
Eigen-/Fremdkommentar), implizit-figurale Charakterisierungstechniken
(z.B. außersprachlich: Mimik, Gestik, Kostüm; sprachlich:
Stimmqualität, Sprachstil) - vgl.
Pfister
1977, S.251ff. - vgl.
Charakterisierungstechnik,
explizit-figurale
Charakterisierungstechniken,
implizit-figurale
Charakterisierungstechniken,
auktoriale
Charakterisierungstechniken
|
|
Figurale Identität
in der Erzähltheorie Bezeichnung für die Spaltung eines Erzähler-Ichs
bei einer
auktorialen Ich-Erzählung (Stanzel) bzw. beim
homodiegetischen
Erzählen, bei dem der Erzähler als
erzählendes bzw. sich
erinnerndes Ich auf der
Erzählebene (Exegesis)
der gesamten Geschichte fungiert und zugleich als erzählte Figur (erzähltes
bzw. erinnertes Ich)
auf der Ebene des erzählten Geschehens (Diegesis)
agiert; beim
heterodiegetischen bzw.
nichtdiegetischen
Erzählen existiert keine figurale Identität zwischen erzählendem Ich
und beschriebener Figur - vgl.
auktorialen
Ich-Erzählung,
homodiegetischer Erzähler,
Exegesis, Diegesis,
erzählendes Ich,
erzähltes Ich
|
|
Figurale indirekte Figurenrede
vgl. Figurale indirekte Rede
|
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Figurale
indirekte Rede
auch: Figurale indirekte
Figurenrede; in der neueren Erzähltheorie von
Wolf Schmid (2005,
S.132ff.) eine Form der
indirekten Figurenrede
(transponierte
Figurenrede), bei der die indirekte Wiedergabe dessen, was eine
Figur wörtlich sagt bzw. gesagt hat (▪
Darstellung
von gesprochenen Worten, Primäräußerung bzw.
der Primärtext), vom Erzähler
möglichst authentisch in der Formulierung, mit allen ihren stilistischen
und syntaktischen Merkmalen der Primäräußerung
wiedergegeben wird; Ggs.
narratorial indirekte Figurenrede; – vgl.
transponierte
Figurenrede,
indirekte Figurenrede,
narratorial indirekte Figurenrede,
freie indirekte
Figurenrede
Beispiel: Die direkte Figurenrede als Primärtext "Verdammt,
ich weiß doch erst seit gestern, wie die Leute hier
abgehen, wenn ihnen die Message nicht in den Kram passt!"
könnte in figural indirekter Rede wie folgt wiedergegeben werden: Er
sagte, er wisse doch erst seit gestern [eigentlich müsste es
indirekt heißen: seit einem Tag zuvor], wie die Leute hier
[eigentlich indirekt: dort] abgingen (Sprachstil der direkten
Figurenrede), wenn ihnen die Message nicht in den Kram passe
(Sprachstil der direkten Figurenrede).
|
|
Figurale Perspektive
auch: personale
Perspektive; – vgl.
Perspektive,
narratoriale Perspektive,
Erzählperspektive,
|

|
Figuralstil 1) im epischen Text: Figurencharakterisierung durch die Figuren selbst in Form ihrer
eigenen
charakteristischen Redeweise bei direkter
Redewiedergabe oder auf
Innensicht
beruhender Gedankenwiedergabe -
Beziehungsstil,
Figurencharakterisierung 2) im
dramatischen Text: charakteristische Redeweise einer bestimmten
dramatischen Figur Epischer Text - Beispiel: "Verdammtes
Schwein!", rutschte Antonia heraus, nachdem sie den unglaublichen
Vorschlag von Martin gehört hatte.
|
|
Figuren, alternative vgl.
alternative Figuren
|
|
Figuren, dominante vgl.
dominante
Figuren
|
|
Figuren, konkomitante vgl. konkomitante Figuren
|
|
Figurencharakterisierung
(Drama)
allg. Gesamtheit der Informationen über eine fiktive Gestalt im Text,
die die Eigenart (Charakter) einer
Figur
ausmachen; man unterscheidet: ▪
explizit-figurale Charakterisierungstechniken und ▪
implizit-figurale Charakterisierungstechniken - vgl.
explizit-figurale
Charakterisierungstechniken,
implizit-figurale
Charakterisierungstechniken,
auktoriale
Charakterisierungstechniken, Figurencharakterisierung
(Erzählung)
|
|
Figurencharakterisierung
(Erzählung)
allg. Gesamtheit der Informationen über eine fiktive Gestalt im Text,
die die Eigenart (Charakter) einer
Figur ausmachen;
Ebenen: 1) Erzählerebene bzw. Ebene der Erzählinstanz 2) Ebene der Figuren; zu 1: a)
explizit durch den Erzähler bzw. die Erzählinstanz (Beschreibungen,
Beziehungen,
Handlungen,
Situationen,
Redeinhalte,
Gefühlsinhalte) b)
explizit durch Figuren (Selbsthematisierung,
Fremdthematisierung); zu 2: a) implizit durch den
Erzähler bzw. die Erzählinstanz (Korrespondenz und
Kontrast,
Namengebung,
Auftreten) b) implizit durch die Figuren (Figuralstil,
Beziehungsstil,
Thematik) - vgl. poetische Charakteristik,
Handlungsraum;
Figurencharakterisierung (dramatischer Text)
|
|
Figurengestaltung
(Drama)
auch: Personengestaltung; Gesamtheit der vom Autor verwendeten Mittel,
um eine dramatische Figur zu gestalten - vgl.
Figurencharakterisierung (Drama)
|

|
Figurengestaltung
(Erzählung) mitunter auch:
Figurencharakterisierung
i. w. S. Gesamtheit der vom Autor / Erzähler / der
Erzählinstanz verwendeten erzähltechnischen Mittel, um eine
Figur
zu kennzeichnen - vgl.
erzähltechnische
Mittel, Figurencharakterisierung,
Figurenkonstellation,
Figurenkonzeption
|
|
Figurenkonzeption
/Drama)
Grundvorstellung über wesentliche Eigenschaften einer
Figur im Drama; 1)
▪ Weite, ▪
Länge und ▪
Tiefe
im ▪ Netzdiagramm
(B.
Beckermann (1970); 2) ▪
Analyseschema von sechs
Gegensatzpaaren: ▪
statisch oder dynamisch; ▪
eindimensional oder mehrdimensional;
▪
Personifikation - Typ - Individuum; ▪
geschlossen oder offen; ▪
transpsychologisch
oder psychologisch; ▪
Identitätsverlust
oder nicht;
Pfister
(1977, S.240f.)
|
|
Figurenkonzeption (Erzählung) Grundvorstellung über wesentliche Eigenschaften einer
Figur; unterschieden
werden: a) statisch oder dynamisch angelegter Figur b)
charakterlich voll/sehr ausgeprägter Figur (auch: Charakter) oder nur mit
wenigen Merkmalen versehene Figur (tendiert zum Typus) c) geschlossener (=eher
rätselhaft) oder offener (=erfassbare) Figur;
|
|
Figurenkonstellation (Drama)
1) dynamische
Interaktionsstruktur zwischen Figuren des Personals, die über personenstrukturierende, statische Merkmale und Merkmaloppositionen
hinausgehen, aber auch auf diesen aufbauen; z.B. Merkmalopposition männlich
- weiblich als Möglichkeit einer Liebesintrige (vgl.
Pfister 1977, S.232) - vgl.
Figurenkonstellation (Erzählung)
|

|
Figurenkonstellation
(Erzählung)
auch:
Personenkonstellation;
a) Anzahl der Figuren und ihr Anteil im literarischen Text
(quantitativer Aspekt) b) Merkmalszuordnungen nach Geschlecht, Alter,
sozialem Status, Wertorientierungen und Art der Beziehung der Figuren
zueinander (z.B. Liebesbeziehung) (qualitativer Aspekt) - vgl.
Personal, Figurenkonstellation
(Drama)
|
|
Figurenrede (Erzählung) auch:
Personenrede;
zitierte Rede im Ggs. zur
erzählten Rede und transponierten Rede;
in der Erzähltheorie Bez.
für eine
Darbietungsform des Erzählens; das
erzählte Geschehen wird durch Äußerungen oder Gedanken einer oder mehrerer
Figuren vermittelt (direkte
Rede,
indirekte Rede,
erlebte Rede,
innerer Monolog,
Bewusstseinsstrom) vgl.
Erzählerbericht i. w. S.,
gesprochene Rede,
stumme
Rede, zitierte Rede,
erzählte Rede,
transponierte Rede,
freie indirekte Figurenrede
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Figurenrede, autonome direkte (Erzählung)
vgl. Autonome direkte Figurenrede
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Figurenrede, direkte
vgl. Direkte Figurenrede
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Figurenrede, freie indirekte
vgl. Freie indirekte Figurenrede
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Figurenrede, narratorial indirekte
vgl.
Narratorial indirekte Figurenrede
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Figurenrede, personalisierte indirekte
vgl.
Personalisierte indirekte Figurenrede
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Figurenrede, transponierte (Erzählung)
vgl.
Transponierte Figurenrede
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Figurenrede, zitierte
vgl. Zitierte Rede (Erzählung)
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Fiktion 1. Allgemeine Bezeichnung für etwas, das nur in der Vorstellung besteht,
Erdachtes oder bloß Vorgestelltes; 2. als literaturwissenschaftlicher
Begriff: Grundelement der "Dichtung", die Erfundenes und bloß Vorgestelltes
ebenso wie real Existierendes als "wirklich" darstellt (Als-ob-Wirklichkeit).
|
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fiktional auf einer
Fiktion,
etwas bloß Erdachtem oder nur Vorgestellten beruhend
|
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Fiktionales Erzählen
im Ggs. zum faktualen Erzählen
Erzählung, die auf einer realen Kommunikationssituation zwischen Autor
und Leser und einer weiteren imaginären Kommunikationssituation
besteht, in deren Rahmen von einem
realen Autor "authentische
Behauptungen eines von ihm erfundenen Sprechers" bzw. Erzählers
imaginiert werden (Martínez/Scheffel
1999/2016, S.19ff., 218); fiktionales Erzählen erhebt einen
Wahrheitsanspruch nur im Rahmen der Fiktion, d.
h. der reale Autor kann nicht für die in seinem Text aufgestellten
Behauptungen verantwortlich gemacht werden - vgl. Erzählen,
faktuales Erzählen,
|
|
Fiktionales Gespräch im gesprächsanalytischen Ansatz von
Helmut Henne und Helmut Rehbock (1995) Bezeichnung für Gespräche, die in
der fiktionalen Literatur (Literatur und Philosophie) stattfinden, z. B.
dramatischer Dialog - vgl.
Gespräch,
Gesprächsanalyse,
natürliches Gespräch,
fiktives Gespräch
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Fiktionaler Text Text, dessen dargestellte Welt "erfunden" ist und zwar so, dass seine
Figuren und Sachverhalte als "wirklich" wahrgenommen werden können; oft auch
synonym für den Begriff: literarischer Text oder Dichtung verwendet- vgl.
nicht-fiktionaler Text,
literarischer Text,
Gebrauchstext,
|
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Fiktionalität Eigenschaft eines Textgegenstandes, der auf einer
Fiktion beruht
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Fiktiv
im Bereich der Literatur im Ggs. zu real Bezeichnung für die nur
dargestellte Welt, "die keine direkte Beziehung des Dargestellten zu
einer außerliterarischen Welt impliziert." (Schmid
2005, S.42) - vgl.
Fiktion,
fiktional, real, fingieren,
|
|
Fiktives Gespräch im gesprächsanalytischen Ansatz von
Helmut Henne und Helmut Rehbock (1995) Bezeichnung für Gespräche, die zu
bestimmten Zwecken wie z. B. für den Unterricht entworfen werden (Planung
eines Unterrichtsgesprächs) - vgl.
Gespräch,
Gesprächsanalyse,
natürliches Gespräch,
fiktionales Gespräch
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Fiktiver Leser in der Rezeptionstheorie Bezeichnung für den in literarischen Texten
häufig direkt angesprochenen (fingierten) Leser (Leseranrede); Pendant
zum ebenso textinternen fiktiven Erzähler - vgl.
Leser
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Filmanalyse - vgl.
Medienerziehung,
verfilmte Literatur,
|
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Filmgespräch Methode der Medienerziehung; für die Bewahrpädagogik wichtige Methode,
um Kinder und Jugendliche zum "guten" Film hinzuführen - vgl.
Medienerziehung,
Filmanalyse
|
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Finale Motivierung
in der neueren Erzähltheorie
von
Martínez/Scheffel (1999, 10. Aufl. 2016) neben der
kausalen und
kompositorischen (ästhetischen)
Motivierung Bez.
für einen Motivierungstyp, der zur Erklärung eines Ereignisses (z. B.
die Handlung von Figuren oder nichtintendierte Geschehnisse bzw.
Vorkommnisse oder auch Zufälle) durch den Leser herangezogen wird; oft
in Schemaliteratur zu
finden; dabei
wird als konzeptuelle Basis des
Textverstehens ein erzähltes Ereignis
und seine mögliche
Zustandsveränderung im Rahmen eines transzendent-mythischen
Sinnhorizonts als Fügung einer göttlichen oder
numinosen (gottähnlichen) (Schicksals-)Macht
erklärt - vgl.
Motivierung, kausale
Motivierung, ästhetische Motivierung,
kompositorische Motivierung,
konzeptuelles
Deutungsmuster,
Schemaliteratur,
|
|
Finalsatz Form des Adverbialsatzes; Gliedsatz bei dem der finale Adverbialsatz
anstelle des Satzgliedes adverbiale Bestimmung des Zwecks (finale
adverbiale Bestimmung) steht - vgl.
Adverbialsatz,
Gliedsatz
Beispiel: Er sprang zur Seite, damit der
Lastwagen an ihm vorbeikam. (Konjunktionalsatzform)
|
|
Fingieren
2. im Zusammenhang der literarischen Fiktion etwa
[vor]täuschen - vgl. fiktiv,
Fiktion
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Finite Verbform auch:
Konjugationsform,
Flexionsform des Verbs nach den grammatischen Kategorien Person, Tempus
(Zeit), Numerus (Zahl), Modus (Aussageweise) und Genus verbi (=Aktiv oder
Passiv); flektiertes Verb besitzt eine konjugierte Form (Konjugationsform),
diese Form ist eine nach diesen Kriterien bestimmte, d.h. finite Verbform;
Gegensatz: infinite Verbform
- vgl. Verb,
Konjugationsform,
Flexionsform,
Beispiele: ich gehe = 1. Person Singular Indikativ
Präsens Aktiv (1.Pers. Sg. Ind. Präs. Akt.) - Sie werden gereinigt
werden = 3.Pers. Pl. Fut. I Pass.
|
|
Flexem Flexionsmittel, d.h. Änderungen an den flektierbaren Wortarten mit Hilfe
von Endungen (gelegentlich mit Umlaut, teilweise mit Vokaländerungen
(Ablaut); Flexeme für Kasus, Numerus, Person, Genus, Komparation und für
die Verbformen treten immer zum Stamm des Wortes, den sie zur Wortform
erweitern oder ergänzen - vgl.
Engel
1996, S.18) - vgl. Flexion,
Flexionsformen
|
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Flexion auch: Beugung, Biegung, Formenbildung, Abwandlung; übergreifend verwendet
für alle Abwandlungen bei Nomen (Deklination), bei Adjektiven
(Deklination) und Komparation (Steigerung)) und bei Verben (Konjugation);
manchmal auch nur i. e. S. verwendet für die Beugung (Konjugation)
des Verbs, dann: Flexionsformen des Verbs bzw. sogar: Verben werden
flektiert, besser: konjugiert - vgl.
Konjugation,
Flexionsformen,
Flexem
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Fließtext 1) auch copy; Textteil einer Werbeanzeige; entweder als eigenständiger
Textteil oder gemeinsam mit der Headline als Makrotext aufgefasst;
ursprüngliche Funktion Informationsübermittlung über das beworbene Produkt,
heute häufig zur Erzeugung einer Glaubwürdigkeitsillusion eingesetzt;
mitunter mit in direktem inhaltlichen Zusammenhang zur Copy stehenden
Claim abgerundet; diese
fungiert als eine Art Merkspruch, zieht ein kurzes Fazit der Copy und
stellt deren zentrale Bedeutung noch einmal knapp dar;
Shortcopy: Textblöcke aus maximal 5 Sätzen und
ohne erkennbare Gliederung; einfache Sätze, ohne komplizierten Inhalt; in
der Hauptsache zur Unterstreichung der Glaubwürdigkeit
Longcopy: längere Texte mit äußerlichen
Gliederungsmerkmalen wie Absätze und/oder Absatzüberschriften (Sublines);
Informationsfunktion - vgl.
Werbeanzeige
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Florilegium (mittellateinisch. Blütenlese); "Sammlung von
Lesefrüchten" (Gero von Wilpert); Bezeichnung von Sammlungen, die
lehrhafte oder erbauliche Sentenzen,
Bibelstellen mit Kommentierungen enthalten; oft benutzt als Zitatenschatz
für Reden und Predigten
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»Flow
besondere Form der
motivationalen
Steuerungslage; völliges
Aufgehen in einer Tätigkeit; psycholog.: Bez. für ein Glücksgefühl, das
einen erfasst, wenn man sich mental mit höchster Konzentration völlig in
etwas vertieft oder wenn man so vollkommen in einer Tätigkeit aufgeht,
dass sie fast wie von selbst vor sich geht; eine Art Schaffens- bzw.
Tätigkeitsrausch oder auch Funktionslust; mitunter entsteht steuert Flow
ein komplexes, und schnell ablaufende Verhalten, das sich zwischen den
Polen Überforderung und Unterforderung bewegt; - vgl.
Flowgesteuerter Schreibprozess,
motivationale
Steuerungslage
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Flowgesteuerter Schreibprozess
Schreibprozess, bei dem man bei höchster Konzentration vollkommen im
Schreiben aufgeht und einen Text mit der ▪
Schreibstrategie
▪
Einen-Text-zu-einer-Idee schreiben, produziert - vgl.
Flow,
Schreibprozess,
Schreibstrategie,
Einen-Text-zu-einer-Idee-Schreiben,
Einzigtextschreiber,
Versionenschreiber
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Flugblatt meist nur zwei-, manchmal auch mehrseitige Schrift (Blatt Papier), das zur
Aufklärung der Öffentlichkeit über das Anliegen einer Interessengruppe
auf der Straße verteilt wird
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Fluktuation Wechsel zwischen verschiedenen
Darbietungsformen in
epischen Texten; häufig:
Wechsel zwischen
direkter Rede und
indirekter Rede bzw.
Redebericht als Form des
Erzählerberichts
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Flüssiges Schreiben von
Kruse/Ruhmann (2006, S.26) verwendete Übersetzung des Begriffs "performative
writing", den
Carl Bereiter (1980)
in seinem ▪
Stadien-Modell
der Schreibentwicklung als zweites Stadium definiert hat; in diesem
Stadium verfügt ein Schreibender sowohl über die grundlegenden Fähigkeiten,
sich schriftsprachlich zu äußern und assoziativ zu schreiben (=
associative writing)
und kann dies zugleich so tun, wie es den Schreibkonventionen entspricht (=
performative writing) -
vgl. Schreibentwicklung,
performatives Schreiben,
assoziatives Schreiben,
regelgemäßes
Schreiben,
normorientiertes Schreiben
|
|
Flexionsformen abgewandelte, auch: gebeugte oder flektierte Formen eines Nomens
(Substantiv, Hauptwort) = Deklinationsformen, eines Verbs =
Konjugationsformen
oder eines Adjektivs (Eigenschaftswort) = Deklinationsformen und
Komparationsformen (Steigerung)
|
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Focus-visual Funktion eines Bildes in einer
Werbeanzeige; einzeln
stehende, kleinere Bildelemente, die eine besonders wichtige
Produkteigenschaft hervorheben, diese aber zum Zweck der Verdeutlichung noch
einmal visualisieren (optische Wiederholung eines Objekts, meist als
Abbildung ohne graphisch gestalteten Hintergrund) – vgl.
Catch-visual,
Key-visual
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Fokalisierung
(engl. focalization = Scharfeinstellung); ähnlich:
Perspektive,
point of view; 1)
in der neueren
Erzähltheorie von »Gérard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994)
neben der Distanz Kategorie des
Modus einer
Erzählung,
die sich auf die Frage bezieht: Aus welcher Sicht wird erzählt?; als
"Blickwinkel" (points de vue, Genette,
2. Aufl., 1998,
S.114, 132) reguliert die F. wie die mehr oder weniger große Distanz
des Erzählers den Informationsfluss einer Erzählung; die Distanz
reguliert, ob ein Geschehen "mehr oder weniger nachdrücklich"
(ebd., S.115)
erzählt wird; die Fokalisierung sorgt dagegen als "eine Art
Informationsschleuse"
(ebd., S.242)
für die "Regulierung der narrativen Information" (ebd.),
indem der Erzähler "die eine oder andere in die Geschichte involvierte
Figur (oder Figurengruppe) mit ihren je spezifischen Erkenntnisvermögen"
(ebd.)
herausgreift und "deren 'Sicht' oder 'Blickwinkel'" (ebd.)
tatsächlich oder nur fingiert übernimmt; Grundlage des Konzepts der
Fokalisierung ist, dass Genette bei seiner
Erzähltextanalyse zwei
Fragen voneinander trennt: a)
"Welche Figur liefert den Blickwinkel, der für die narrative
Perspektive maßgebend ist?" (ebd.,
S.132), pointiert als "Wer sieht?" (ebd.)
(= vue); b) "Wer spricht?" (= voix)
(ebd.)
(Stimme); "a)"
ist dabei ähnlich zu verstehen wie der in der deutschen
Erzählwissenschaft weit verbreitete Begriff der ▪
Perspektive (≠ Erzählperspektive, wenn dieser Begriff synonym mit
dem komplexen ▪
Konzept
der Erzählsituation(en) der
älteren Erzähltheorie
verwendet wird) oder ähnlich wie der Begriff des
point of view in der angelsächsischen
Narratologie; "b)" ist dagegen eine Kategorie, die sich mit den
Fragen des Erzählaktes, der "Stimme", der "Person" und dem "Ort" des
Erzählers befasst (vgl.
Martínez/Scheffel 1999/2016, S.68), die man anders als Genette
selbst, der sie zum Modus der Erzählung zählt, auch der Kategorie der
Stimme zuordnen kann (vgl.
ebd.); drei Fokalisierungstypen: Nullfokalisierung, externe und
interne Fokalisierung (ebd.,S.
134); sie treten selten durchgängig in einem Erzähltext auf, sondern
wechseln oft auch in sehr kurzen Textabschnitten, wobei allerdings ein
bestimmter Typ in der Regel das Ganze dominiert 2) im
Vergleich zum Konzept der
Erzählsituationen von von »Franz
K. Stanzel (geb. 1924) greift die Fokalisierung nur die Perspektive
der von Stanzel als Konstituenten bezeichneten Kategorien heraus und
differenziert sie als Fokalisierung gegenüber der
Stimme. – vgl.
Modus,
Stimme,
Erzählsituation(en),
Perspektive,
externe Fokalisierung
|
|
Fokalisierung, externe
vgl. Externe
Fokalisierung
|
|
Förderliches
Feedback
Angebot eines ▪ Feedback-Gebers
an einen anderen (▪ Feedback-Nehmer),
mehr über sich durch Rückmeldung (▪ Feedback)
über seine eigene Person bzw. ihre Wirkung auf andere zu erfahren;
Merkmale: ▪
Ich-Botschaften,
▪
ehrlich, ▪
an Stärken ansetzend, ▪
aufbauend,
▪
nicht nur
Negatives, ▪
persönlich, ▪
erbeten ▪
kein Zwang, ▪
nicht zuviel auf einmal,
▪
möglichst Neues,
▪
Änderbares,
▪
rechtzeitig, ▪
sachlich
richtig ▪
angemessen, ▪
brauchbar, ▪
genau, ▪
konkret, ▪
reversibel,
▪
beschreibend, statt wertend, ▪
konstruktiv
- vgl. Feedback,
Feedback-Geber, Feedback-Nehmer,
Scaffolding
|
|
Fördernde Beurteilung 1. Form des mündlichen oder schriftlichen
Feedbacks
2. in der Schreibdidaktik idealtypische Bezeichnung für einen Modus in der
Reaktion auf Schülertexte, die auf das Herstellen eines gemeinsamen
Verständnisses des betreffenden Textes ausgerichtet ist und darüber die
Weiterarbeit im Sinne weiterer Textoptimierung anleiten soll (vgl.
Baurmann 2002,
S.118f., Fix 2006/2008,
S.189) - Ggs. bewertend-prüfende Beurteilung,
Feedback,
Scaffolding,
|
|
Form 1. bei der
Textarbeit
allg.: äußere Gestalt eines Textes im Gegensatz zu seiner inhaltlichen
Aussage 2. in der
Aufsatzlehre:
bestimmte Regeln, nach denen eine Schreibform in ihrem Aufbau und in ihrer sprachlichen
Gestaltung definiert ist; allerdings uneinheitliche Verwendung 2.
allgemein in der Ästhetik, im besonderen in Literatur und Kunst: Gesamtheit der
sprachlichen und außersprachlichen Mittel, die zur Gestaltung einer Aussage verwendet
werden; - vgl.
Aussage,
Inhalt,
Funktionszusammenhang
|
|
Formative Beurteilungsaufgabe
1) (formative assessment)
Aufgabe, mit der das Lernen von Schülerinnen und Schülern beurteilt
wird, um notwendige Anpassungen im Unterricht vorzunehmen; Bezeichnung
geht von der primären Funktion dieser Aufgaben aus, das
Lernen
zu "formen", solange noch Zeit und Möglichkeiten für die Schüler
bestehen, sich zu verbessern ; formative Bewertung ist in der Regel
informeller und basiert auf einer Vielzahl von Informationsquellen (z.
B. Fragen aus dem Unterricht, Beobachtungen von Schülern, Hausaufgaben
und Tests). (vgl.
Anderson/Krathwohl 2001, S.247f.); Ggs.
summative
Beurteilungsaufgabe, die nach einer bestimmten Unterrichtszeit zur
Notengebung bzw. Punktevergabe herangezogen wird; 2)
im ▪
Prozessmodell für die Entwicklung kompetenzorientierter Aufgabensets
von
Wilhelm/Luthiger/Wespi (2014a) Aufgabe, die Rückschlüsse über das
Erreichen von Zwischenzielen zulässt und dabei die explizite ▪
Arbeit an (Prä-)Konzepten (Vorwissen etc.) vorsieht, von ihrer ▪
Wissensart Fertigkeiten und Konzepte umfasst und rückmeldende ▪
Lernunterstützung anbietet. (vgl.
Luthiger/Wilhelm/Wespi
2014, S.58ff.) – vgl.
summative
Beurteilungsaufgabe,
Leistungsaufgabe,
Lernaufgabe
|
|
Förmlicher Stil
▪ Stil im
Stilregister der Beziehungsgestaltung verschiedener Sprach- bzw.
Texthandlungen wie Anreden, Grüßen, Fragen, Auffordern, z. B. bei der ▪
Anrede/beim ▪
Anreden im ▪
privaten Geschäftsbrief; gilt als Stil, der zur
Beziehungsgestaltung, der im Allgemeinen beim Ausführen der
unterschiedlichen Texthandlungen in einem ▪
privaten Geschäftsbrief konventionell als
situationsangemessen angesehen wird; beim Anreden
durch Anredeformeln/Anredefloskeln/Textprozeduren
mit entsprechenden
Prozedurausdrücken gekennzeichnet,
die gemeinhin als höfliche Ausdrücke gelten. Das sind z. B.
Sehr geehrte Frau Dr. Lüdenkern ..., Sehr geehrte Damen
und Herren; dazu gehört auch die distanzierte ▪
Sie-Anrede im ▪
Haupt- oder Kerntextes
eines ▪
offiziellen Briefes (incl.▪
privater Geschäftsbrief) und die
Verwendung entsprechender
▪ Pronomen, z. B. Ich bitte Sie
daher ... Wir gehen davon aus, dass Sie ...; – vgl. Stil,
Stilregister,
Anrederegister,
Stilregister der Beziehungsgestaltung,
elitärer Stil,
freundlicher Stil,
familiärer Stil, lässiger
Stil, neutraler Stil
|
|
Formulierendes Schreiben
in der Schreibdidaktik
Bez. für ein Schreiben mit der ▪
Schreibfunktion, die beim
Schreiben etwas begrifflich klarer als in der mündlichen Sprache fassen
und präzisieren will (Ludwig (1980,
S.85ff.) - vgl. Schreiben,
Schreibfunktionen, Ludwig (1980):
expressives Schreiben,
heuristisches
Schreiben,
kommunikatives Schreiben,
konservierendes
Schreiben,
konzipierendes Schreiben,
operatives Schreiben,
selbstreflexives
Schreiben,
transferierendes Schreiben,
|
|
Formulierungskommentierende Ausdrücke (FKA)
nach Antos 1988,
S.46f.) Ausdrücke, mit denen Lehrkräfte Formulierungen von Schülern
beurteilen können; dazu zählen Formulierungen wie "zusammenhanglos,
lakonisch, übertrieben, vage, anschaulich, breiig, verklausuliert,
aggressiv, feinfühlig, originell, unvorsichtig oder ungeschliffen", die
den Schülern darüber hinaus die soziale Wirksamkeit von bestimmten
Formulierungen vermitteln können.
|
|
Formulierungsroutine
auch: literale Routine;
1)
Bez. für einen Schreibprozess, der sich beim Verfassen von Texten
einer spezifischen Textsorte auf Textmuster stützt, die den
Schreibprozessen mit ihren "vorgeformten Strukturen" (Gülich/Krafft
1998, 14ff.) auch insgesamt weiter routinisieren. 2)
der Begriff der Formulierungsroutine
ist seit 2012 im Rahmen der Entwicklung des
prozedurenorientierten Ansatzes in der Schreibdidaktik ähnlich wie bei
den Begriffen
literale Prozedur und Textroutine und durch den Begriff
der ▪
Textprozedur weitgehend ersetzt worden (vgl. Feilke
2014, S. 11) -
vgl. auch literale Routinen,
Textprozeduren,
|
|
Formulierungskompetenz Teilkompetenz der allgemeinen
Schreibkompetenz, die auf die Frage antwortet: Wie formuliere
und überarbeite ich?; im einzelnen gehören dazu bestimmte Operationen des
Schreibprozesses wie schriftsprachliche Formulierung unter Beachtung
sprachlich-stilistischer Regeln, verschiedene Formen der Überarbeitung des
Textes, Herausfinden und ggf. Korrektur von Fehlern durch klärendes
Nachschlagen - vgl. Schreibkompetenz,
Zielsetzungskompetenz,
inhaltliche Kompetenz,
Strukturierungskompetenz,
|
|
Fortsetzungsgeschichte Darstellungsform des Aufsatzes Erzählung;
|
|
Frage den Partner festlegender
Sprechakt; Sprecher
möchte Partner zu Mitteilung veranlassen; Ziel: sein eigenes Wissen
erweitern; verschiedene Fragearten (vgl.
Engel,
1996, S.52f.) – vgl. Fragearten,
Entscheidungsfrage,
Ergänzungsfrage,
Informationsfrage,
Geltungsfrage,
Sachfrage,
Warum-Frage,
Wertfrage
|
|
Frage, abwehrende vgl.
Abwehrende Frage
|
|
Frage, geschlossene vgl.
Geschlossene Frage
|
|
Frage, offene vgl. Offene Frage
|
|
Frage, rhetorische vgl.
Rhetorische Frage
|
|
Fragearten unter dem Aspekt der Sprechhandlung (Sprechakte):
Entscheidungsfrage,
Sachfrage,
Alternativfrage,
Gegenfrage,
Rückfrage,
Kontaktsignal (Sprecher),
Kontaktfrage, (vgl.
Engel, 1996, S.52f.)
nach ihrer inhaltlichen Leistung:
geschlossene
Fragen,
offene Fragen,
rhetorische Fragen,
Tendenzfragen,
Vergewisserungsfragen,
Prüfungsfragen,
abwehrende Fragen (vgl.
Heringer, 1989) im Bereich des
Brainstorming:
Schneeschaufelfragen,
Spatenfragen
– vgl. Entscheidungsfrage,
Ergänzungsfrage,
Informationsfrage,
Geltungsfrage,
Warum-Frage,
Wertfrage,
Werturteil
|
|
Fragelawine schreibdidaktische Methode bei der im Rahmen eines kooperativ angelegten
Schreibprozesses Leserinnen und Lesern ein Text vorgelegt wird; zu
bestimmten Textstellen des Textes werden von den Mitgliedern der beteiligten
Schreibgruppe (z. B. auch in einer
Schreibkonferenz) Fragen formuliert und notiert
- vgl. kooperatives
Schreiben,
schrittweise kooperatives Schreiben,
|
|
Fragemethode auch:
W-Fragen-Methode
|
|
Fragend-entwickelnde Unterrichtsmethode
stark lehrerzentrierte Unterrichtsmethode, die vorwiegend aus
Lehrervortrag im Frontalunterricht mit Zwischenfragen besteht, die von
möglichs vielen Lernenden beantwortet werden sollen, um die von der
Lehrperson festgelegten Lernziele zu erreichen; Durch geschicktes Fragen
entsteht dabei der Eindruck, als würden die Schülerinnen und Schüler
damit auch zu eigenen Einsichten gelangen; ob die Lerner auch für sich
zum Mitdenken und dabei sogar zu eigenen Einsichten und Schlüssen
gelangen;
|
|
Fragesatz auch: Interrogativsatz; pragmatische Aufgabe: Formulierung von
Fragen; in einem Fragesatz steht entweder ein Frageelement vor dem finiten
Verb (z. B. mit Interrogativpronomen gebildete
W-Fragen;
sog. Verbzweitstellungs-Typ) oder die
finite Verbform steht an der Spitze des
Satzes (Stirnsatz, sog. Verberststellungs-Typ); im Deutschen gibt es den
Fragesatz als (a)
Ergänzungsfrage
(wenn dieser nicht eingebettet ist als
Verbzweitstellungs-Typ) oder als (b)
Entscheidungsfrage
(wenn nicht eingebettet als Verberststellungs-Typ). Daneben man noch (c)
indirekte Fragesätze formulieren. - vgl.
Satzarten,
Fragen,
Fragearten,
Interrogativsätze,
Entscheidungsfrage,
Ergänzungsfrage,
Interrogativpronomen,
Beispiele: Wann kommst du? - (b) Soll man das
Rauchen in öffentlichen Gebäuden verbieten? - (c) Ich weiß
nicht, wann der Briefträger kommt.
|
|
Frame
dt. Rahmen; in der ▪
Kognitionspsychologie Bez.
für eine komplexe (semantische) Repräsentationseinheit im
Gedächtnis; oft handelt es
sich dabei um Einheiten, die konventionelle Informationen über bestimmte
typische Situationen und Ereignisse enthalten (vgl.
van Dijk 1980, S.31);
sie können daher als "bestimmte Organisationsformen für das
konventionell festgelegte Wissen, das wir von der Welt besitzen"
(ebd., S.169), angesehen
werden und beziehen sich "auf allgemeine physische, biologische und
psychologische Gesetzmäßigkeiten, Regelmäßigkeiten oder Normen" ebenso
wie "vor allem auf die zahlreichen Regelmäßigkeiten, Konventionen,
Normen, Personen, Rollen, Funktionen, Handlungen u. ä., die in sozialen
Situationen eine Rolle spielen." (ebd.,
S.169); ohne Kenntnis des entsprechenden Rahmens (frames) können soziale
Ereignisse in der Regel nicht korrekt interpretiert werden,
Rahmenkenntnisse sind also "für die adäqate eigene Teilnahme an solchen
Ereignissen und im allgemeinen für die Sinngebung unseres eigenen
Verhaltens und dessen der anderen (nötig)." (ebd.,
S.169); Beispiel: Reisen mit dem Zug (Rahmen): Wir wissen z. B., dass
wir vorher eine Fahrkarte lösen müssen, uns an den Bahnsteig begeben
müssen, wo der Zug ankommt bzw. abfährt und, wenn wir eine
Sitzplatzreservierung oder eine bestimmte Klasse (z.B. Erste Klasse)
gebucht haben, den entsprechenden Waggon aufsuchen müssen, um unseren
Platz einnehmen zu können, und falls der Platz von jedem anderem belegt
worden ist, wir uns beim Schaffner beschweren können;
- vgl. Rahmen,
Bezugsrahmen,
Schema,
Schemata,
|
|
Frauenbeschreibung, petrarkistische
vgl.
Petrarkistische Frauenbeschreibung
|
|
»Freewriting in den 1960er Jahren von »Ken Macrorie (1918-2009) eingeführte und in den
1970er Jahren von Peter Elbow (1973/1998) fortentwickelte assoziative Technik des →automatischen
Schreibens, der Ideen gefunden, weiterentwickelt und Themen eingekreist
werden können - vgl. automatisches Schreiben,
Rapid
Writing, One-minute Paper,
|
|
Freie Erörterung
1.
Allgemeine Bezeichnung für alle Schreibformen die dem textungebundenen
freien Erörtern zugerechnet werden können 2.
schulische
Schreibform; freie Problem-
und Sacherörterung, die im Vergleich zur
Texterörterung frei, d.h. nicht an eine größere Textvorlage gebunden ist, sondern von
einem in einem (Aufsatz-)Thema gestellten Problem ausgeht;
in den
Einheitlichen Prüfungsanforderungen in
der Abiturprüfung Deutsch (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom
01.12.1989 i. d. F. vom 24.05.2002) wird die Aufgabenart dem
erörternden Erschließen zugeordnet; Dabei werden die folgenden Operationen bzw. Leistungen auch für die
Aufgabenart der literarischen Erörterung verlangt:
-
ein Thema
erfassen, Begriffe bestimmen und erläutern
-
selbstständig
eine Gliederung entwickeln, die der Aufgabenstellung
angemessen ist, und
-
den eigenen
Zugriff auf das Thema deutlich werden lässt
-
sachangemessen
und selbstständig einen zu bearbeitenden Aspekt aus der
Literatur oder
-
dem
sprachlich-kulturellen Leben unter einem thematischen
Leitgedanken strukturieren
-
literaturgeschichtliche, motivliche, gesellschaftliche,
philosophische Zusammenhänge und
-
Traditionen
erkennen und herausstellen
-
selbstständig
text- und themenadäquate Untersuchungs- bzw.
Vergleichskriterien ermitteln
-
Auffassungen
abwägen, voneinander abgrenzen und werten
-
strukturiert,
zielgerichtet und sprachlich korrekt argumentieren
-
begründet
Schlüsse ziehen und Stellung nehmen.
3. nach dem
Kriterium des Fehlens einer Textvorlage zur Erörterung (Texterörterung)
ließen sich auch die freie literarische Erörterung und der
freie
kommentierende Leserbrief zur Textklasse der freien
Erörterung zählen
vgl.
schulische
Schreibform, freie
Problem- und Sacherörterung,
Problemerörterung,
Texterörterung,
Sacherörterung,
erörterndes
Erschließen, erörterndes Schreiben
|
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Freie
indirekte Figurenrede
auch: freie indirekte Rede; in der
neueren Erzähltheorie (Schmid
2005, S.199f.) Bez. für die Erzählung von Worten und Gedanken in
einer besonderen Form der personalisierten
indirekten Figurenrede,
bei der die grammatischen und syntaktischen Regeln der ▪
indirekten Redewiedergabe
bei der ▪
indirekten Rede verletzt werden; dabei können in die indirekte freie
Rede a) Wiedergabeindices und Markierungen z. B. mit bestimmten
Satzzeichen (Ausrufezeichen etc.) wie sie sonst bei der direkten Rede
(wörtliche Rede) verwendet werden eingefügt werden b) Interjektionen aus
der Figurenrede übernommen werden c) die Personalformen der sonst
üblichen 3. Pers. Sg. oder Pl. (sogenannte ▪ Personenverschiebung bei
der indirekten Rede) in die erste und oder zweite Person verändert
werden; freie indirekte Rede erzeugt die Vorstellung, dass der Erzähler
auch bei der indirekten Figurenrede auf seine eigene Präsenz bei der
Wiedergabe des von einer Figur gesagten verzichten und zugleich aber
auch deren Äußerungen möglichst authentisch wiedergeben will; –
vgl. freie indirekte Rede,
indirekte Rede,
indirekte
Redewiedergabe,
transponierte Figurenrede,
Indirekte
Rede
Beispiel: a + b) Klaus schrie Antonia an: "Mist! Dafür kann ich
doch nichts! Verdammt noch mal!" Antonia berichtet, Klaus habe sie
angeschrien, dass er dafür - Mist! Verdammt noch mal! - nichts könne. c)
Antonia erzählte, dass Klaus gesagt hatte, er könne nichts dafür und
dass er "das kann ich dir schwören, das kannst du mir glauben"
hinzufügte, ehe er mit "immer soll ich schuld sein", fortfuhr und ihr
weiter ins Gewissen geredet habe.
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Freie indirekte Rede
auch: freie indirekte Figurenrede;
in der neueren
Erzähltheorie (Schmid
2005, S.199f.) Bez. für die Erzählung von Worten und Gedanken in
einer besonderen Form der
indirekten Figurenrede,
bei der die grammatischen und syntaktischen Regeln der ▪
indirekten Redewiedergabe
bei der ▪
indirekten Rede verletzt werden; - vgl.
Freie indirekte Figurenrede,
indirekte Rede,
indirekte
Redewiedergabe,
transponierte Figurenrede,
Indirekte
Rede
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Freie literarische Erörterung 1. Form der
literarischen Erörterung;
schulische
Schreibform; 2. Aufgabenart des
erörternden Erschließens einer literarischen Fragestellung ohne konkrete
Textvorlage (Einheitliche Prüfungsanforderungen in
der Abiturprüfung Deutsch (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom
01.12.1989 i. d. F. vom 24.05.2002), Schwerpunkte:
Auseinandersetzung mit den in der Literatur gestalteten kulturellen
Erfahrungen der Gesellschaft, den über Literatur und Kunst vermittelten
Wirklichkeitserfahrungen und Wertvorstellungen in existenzieller und
allgemeingesellschaftlicher Hinsicht; Ggs. zu literarischer Erörterung auf
der Grundlage eines literarischen Textes (textgebundene
literarische Erörterung); Dabei werden die folgenden Operationen bzw. Leistungen auch für die
Aufgabenart der freien Erörterung (textungebundene
Erörterung) verlangt:
-
ein Thema
erfassen, Begriffe bestimmen und erläutern
-
selbstständig
eine Gliederung entwickeln, die der Aufgabenstellung
angemessen ist, und
-
den eigenen
Zugriff auf das Thema deutlich werden lässt
-
sachangemessen
und selbstständig einen zu bearbeitenden Aspekt aus der
Literatur oder
-
dem
sprachlich-kulturellen Leben unter einem thematischen
Leitgedanken strukturieren
-
literaturgeschichtliche, motivliche, gesellschaftliche,
philosophische Zusammenhänge und
-
Traditionen
erkennen und herausstellen
-
selbstständig
text- und themenadäquate Untersuchungs- bzw.
Vergleichskriterien ermitteln
-
Auffassungen
abwägen, voneinander abgrenzen und werten
-
strukturiert,
zielgerichtet und sprachlich korrekt argumentieren
-
begründet
Schlüsse ziehen und Stellung nehmen.
vgl. literarische
Erörterung,
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Freie
Problem- und Sacherörterung auch: freie Erörterung: Bezeichnung für
schulische
Schreibformen im Bereich des
erörternden
Schreibens, die im Vergleich zur
Texterörterung frei, d.h. nicht an eine größere Textvorlage gebunden
sind, sondern von
einem in einem (Aufsatz-)Thema gestellten Problem als
Entscheidungsfrage oder
Ergänzungsfrage (Sachfrage)
ausgeht; als kombinierte Bezeichnung für die beiden
Grundtypen
lineare und
dialektische Erörterung. vgl.
schulische
Schreibform,
freie Erörterung,
Problemerörterung,
Texterörterung,
Sacherörterung,
erörterndes
Erschließen, erörterndes Schreiben
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Freie
Schreibaufgabe
n der ▪
Schreibdidaktik ▪
Schreibaufgabe,
die sich im Ggs. zur
kontextgebundenen und
vorlagengebundenen Schreibaufgabe offen und ohne Vorgaben gestaltet
ist - vgl. Schreibaufgabe,
kontextgebundene Schreibaufgabe,
vorlagengebundene Schreibaufgabe
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Freier Aufsatz in der traditionellen
Aufsatzlehre Bezeichnung für einen aus den Vorstellungen der »Reformpädagogik
seit der Wende zum 20. Jahrhundert stammender Typ des Schulaufsatzes, der
eine Verbindung zwischen einer freien Naturform und einer gestaltenden
Kunstform des Schreibens herzustellen suchte; schreibstrategisch betrachtet,
soll das sich das Schreiben, weitgehend ohne Einwirkung eines Lehrers,
ungezügelt und frei entwickeln; das Drauflosschreiben bzw.
Schreiben in einem Zug,
vor allem aber das
Einen-Text-zu-einer-Idee-Schreiben sind daher die grundlegende
Schreibstrategie des freien Aufsatzes; in Thema, Stoff, Gliederung und
Sprache war der meist als Erlebnisaufsatz konzipierte freie Aufsatz ebenso frei, wie bei seinem
Umfang und der Zeit, die das Schreiben benötigte; Überbetonung der
Subjektivität als Grundlage für ein ganzheitlich verstandenes Konzept, das
im Wecken ursprünglicher und schöpferischer Kräfte den wesentlichen Beitrag
zur Entwicklung von Fantasie und seelisch-geistiger Entwicklung sah. - vgl.
Aufsatzlehre,
gebundener Aufsatz,
funktionaler Aufsatz,
sprachgestaltender
Aufsatz, Erlebnisaufsatz,
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Freier kommentierender Leserbrief textungebundene Form eines
Leserbriefes, mit dem ein Leser/Rezipient sich in einem Print- oder
Onlinemedium in einer eigens dafür vorgesehenen Rubrik oder in einem online
zur Verfügung gestellten Feedback-Bereich zu einem allgemeinen Thema oder
Problem äußert - vgl. Leserbrief,
freie Erörterung,
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Freies Exzerpt frei und eigenständig formulierter Inhaltsauszug aus einem Text; Auswahlkriterium:
Wichtigkeit und Bedeutung für ein Thema, eine Fragestellung; genaue Quellenangabe
erforderlich - vgl.
Exzerpieren,
wörtliches Exzerpt
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Fremdheit, alltägliche (Textrezeption)
vgl.
Alltägliche Fremdheit (Textrezeption)
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Fremdheit, radikale (Textrezeption)
vgl.
Radikale Fremdheit (Textrezeption)
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Fremdheit, strukturelle (Textrezeption)
vgl.
Strukturelle Fremdheit (Textrezeption)
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Fremdheitserfahrungen
(Textrezeption)
Erfahrung bei der Rezeption von Texten, bei der sich das Gefühl einer
verstörenden Fremdheit einstellt, die auf einer »kognitive
Dissonanz beruhen, bei der das, was man gelesen hat,
einfach nicht so kognitiv zu verarbeiten ist, wie man das gewohnt ist;
die Diskrepanz besteht dabei zwischen unseren gespeicherten
konzeptionellen Strukturen, mit denen wir an Texte herangehen, und der
in der jeweiligen Textwelt
dargebotenen oder ausgedrückten Konzeptkonstellation, die verhindert,
dass wir eine Sinnkontinuität herstellen können; solche Texte erzeugen
daher den Eindruck, dass sie sinnlos sind;
Formen: alltägliche, strukturelle und radikale Fremdheit; – vgl.
alltägliche Fremdheit,
radikale
Fremdheit,
strukturelle Fremdheit,
Textwelt
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Fremdthematisierung 1) im epischen Text: explizite Information zur
Figurencharakterisierung
durch andere Figuren in Form der direkten Redewiedergabe einer
Figur
oder in Form von auf
Innensicht beruhender
Gedankenwiedergabe einer Figur. 2) im dramatischen Text: Thematisierung
einer Figur durch andere Figuren eines Dramas; unterschieden werden muss: a) die Fremdthematisierung vor
dem ersten Auftreten einer Figur b) - nach dem ersten Auftreten einer Figur c) - in
Anwesenheit der Figur d) - in Abwesenheit der Figur; vgl.
Selbstthematisierung
Epischer Text - Beispiel: Martin Bach ließ es nicht gelten:
"Nein, nein, Antonia - du bist nicht spießig. Du bist einfach verklemmt, das ist
es!"
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Fremdwahl auch:
Fremdzuweisung,
Form des
Sprecherwechsels in einem
Gespräch
(Gegenteil:
Selbstwahl); ein Hörer wechselt in die Sprecherrolle, nachdem er von
seinem Gesprächspartner oder dem Gesprächsleiter bestimmte verbale und/oder
nonverbale Signale bekommt, die ihm mitteilen, dass er nun zu Wort kommt (z.
B. Frage und Nennung des Namens, Blickkontakt, Kopfnicken usw.) - vgl.
Gesprächsanalyse,
Sprecherwechsel,
Selbstwahl
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Fremdwort Ausdruck aus einer fremden Sprache, der in den Wortschatz der deutschen
Sprache eingegangen ist, auch wenn er hinsichtlich seiner Lautung und/oder
Schreibung und/oder Flexion nicht oder nur zum Teil in die deutsche Sprache
integriert ist - vgl. Lehnwort
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Fremdzuweisung vgl.
Fremdwahl
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Frequenz
in der Erzähltheorie eine
der drei Dimensionen der
Erzählform; erfasst die Spannung zwischen erzählten Ereignissen und
Erzählereignissen; dabei können aus der je besonderen Art ihrer Spannung
Verzerrungen, Verdichtungen oder Einschübe resultieren, die eine
Erzählung rhythmisieren, mit dem Dargestellten ikonisch übereinstimmen
oder ihm auch widersprechen (Ironie); darüber hinaus lösen sie beim
Rezipienten eines Textes bestimmte innere Handlungen aus (Sympraxis) wie
Antizipieren, Erinnern usw. aus oder fördern Einstellungen wie Neugier,
Spannung, Frustrationen (vgl.
Kloepfer 1998, vgl.
Metzler Lexikon Literatur- und Kulturtheorie, 5., aktual. u. erw. Aufl.
2013, S.191) ; – vgl.
Erzählform, Erzählzeit,
erzählte Zeit
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Freundlicher Stil
▪ Stil im
Stilregister der Beziehungsgestaltung verschiedener Sprach- bzw.
Texthandlungen wie Anreden, Grüßen, Fragen, Auffordern, z. B. bei der ▪
Anrede/beim ▪
Anreden im ▪
privaten Geschäftsbrief; Merkmale: nach allgemeiner Konvention
höflich, aber zugleich von dem Bemühen geprägt, die beziehungsmäßige
Distanz zwischen den Kommunikationspartnern zu verringern oder
abzubauen; häufige Verwendung des ▪
Konjunktivs bzw. ▪
Konditionals
(z. B. Ich würde mich sehr freuen, wenn ...); ▪
Aufforderungsakte (▪
Direktiva) werden als Sprach-/Texthandlungen oft mit dem
Satzäquivalent bitte formuliert oder es werden
Abtönungspartikeln wie
mal oder einfach mal verwendet, um den Forderungscharakter
der Sprach-/Texthandlung etwas abzuschwächen (z. B. Bitte melden Sie
sich ... Rufen Sie einfach an... Fragen Sie einfach mal einen
Experten...) (vgl.
Hoffmann 2017, S.324) – vgl.
Stil,
Stilregister,
Anrederegister,
Stilregister der Beziehungsgestaltung,
elitärer Stil,
förmlicher Stil, familiärer Stil,
lässiger Stil,
neutraler Stil,
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Frühstarter, schreibblockierter vg.
Schreibblockierter Frühstarter
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Führungsstil
1. Bez. für eine Disposition einer Lehrperson, die sich prägend
auf das konkrete Führungsverhalten im Unterricht auswirkt und
Voraussagen über die Auswirkungen auf das Schülerverhalten ermöglicht;
unabhängig von den gewählten Unterrichtsverfahren (vgl.
Dubs 2009, S. 85) 2.
lange übliche Annahme (nach
Lewin, Lippitt & White 1939) von drei allgemein gültigen
Führungsstilen: a) autoritär b) Laissez-faire c) demokratisch
(sozialintegrativ); inzwischen wird hingegen die Wechselwirkung von
Unterrichtszielen, Unterrichtsverfahren und den schülerseitigen
Gegebenheiten betont und der Schluss gezogen, dass es keinen "richtigen"
Führungsstil gibt; "Faustregel": bei großer Wertschätzung der
Schülerinnen und Schüler ist stärker strukturierter und gelenkter
Unterricht im Zusammenhang von einfacheren kognitiven Lernzielen bei
ängstlicheren und schwächeren Schülern erfolgreicher; bei
anspruchsvolleren kognitiven Lernzielen und Zielen im affektiven und
sozialen Bereich lernen stärkere Schüler mit indirektem Lehrerverhalten
besser; 3. Lernerfolg von Schülerinnen und Schülern ist weniger
von dem Ausmaß der Strukturierung und Lenkung als von einem förderlichen
Lernsetting einschl. dem Klassenklima und besonders von der
wertschätzenden Haltung der Lehrperson abhängig, die sie dem / den
Schüler/n gegenüber einnimmt; deshalb Empfehlung: eine förderliche
Lernumgebung herstellen mit einem warmen und ermunternden Klassenklima
und einem Unterricht, der situationsgerecht die ganze Bandbreite
direkten und indirekten Lehrerverhaltens im Unterricht einbringt;
(vgl. Dubs 2009, S. 91) -
vgl. verstehende
Zuwendung,
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Fünfsatz Aufbauschema für die Gestaltung wirksamer
Diskussionsbeiträge;
Planungs- und Formulierungsmodell; fünfteiliger Aufbau - vgl.
Argumentation,
Diskussion,
Diskussionsbeitrag,
Redebeitrag
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Funktionaler Aufsatz in der traditionellen
Aufsatzlehre
Bezeichnung für einen seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts
üblichen Typ des Schulaufsatzes, der im Anschluss an die "kommunikative
Wende" das schulische Schreiben stärker als bisher an realen
Kommunikationssituationen orientierte, für aktuelle Themen öffnete und ein
funktionales adressatenbezogenes Schreiben in den Vordergrund rückte - vgl.
Aufsatzlehre,
gebundener Aufsatz,
freier Aufsatz,
sprachgestaltender
Aufsatz, Erlebnisaufsatz,
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Funktionale
Stilzugklassen
Kategorie zur Erfassung verschiedener Stilzüge nach ihrer kommunikativen
Funktion; z. B. ein offenes mehrdimensionales, in seiner dargestellten
Form fünfdimensionales Stilfunktionsmodell (Hoffmann (2017,
S.297f.), in dem zwischen ▪
darstellungs-, ▪
ausdrucks-, ▪
appell-, ▪
kodierungs- und ▪
formatierungsfunktionale Stilzügen unterschieden wird und diese,
"der Tradition folgend" (ebd.),
mit Gegensatzpaare beschreibt; – vgl.
Stil,
Stilzug,
Ausdruckswert,
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Funktionsverbgefüge (auch: Schwellform, Streckform); linguistischer Fachterminus zur Bezeichnung
bestimmter komplexer Verbkonstruktionen, bestehend aus a) einem
Funktionsverb und einem Präpositionalobjekt oder b) einem Funktionsverb und
einem Akkusativobjekt; Funktionsverben sind dabei Vollverben, die ihre
ursprüngliche Bedeutung innerhalb des Funktionsverbgefüges weitgehend
verloren haben und kein eigenständiges Prädikat mehr bilden können; häufig
keine Passivbildung möglich; Negation bei Funktionsverbgefügen mit
Präpositionalobjekt mit "nicht" ; stilistische Gefahr "Beamtendeutsch" durch
überflüssige Nominalisierungen; vgl. Nominalisierung - Kondensierung -
Textkondensation Beispiele: a) zur Anzeige bringen: in Kraft treten: Die
Schulordnung tritt heute in Kraft; Anita bringt die Beleidigung zur Anzeige
b) Nachricht geben: Auftrag erteilen: Der Bauherr erteilt heute den Auftrag
zur Sanierung des Dachgeschosses; Der Arzt gibt dem Patienten Nachricht;
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Funktionszusammenhang h: Wechselwirkung von verschiedenen Faktoren,
die bei der ▪
Analyse und ▪ Interpretation von Texten (kontinuierliche
und
diskontinuierliche Texte) zu berücksichtigen sind; dabei geht es im
Kern stets um die Frage: Welche Funktion haben die verschiedenen Mittel
für die Gestaltung der Textaussage(n)?
1. F. von
Form (Aufbau) und
Inhalt
2.
F. von Form (Aufbau),
Inhalt, Aussage
und Wirkung – vgl.
Funktionszusammenhang (erzählender Text), Funktionszusammenhang
(dramatischer Text)
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Funktionszusammenhang
(erzählender Text)
h: Wechselwirkung von verschiedenen Faktoren, die bei der ▪
Analyse und Interpretation von erzählender Texte zu berücksichtigen
sind; dabei geht es im Kern stets um die Frage: Welche Funktion haben
die verschiedenen ▪
erzähltechnischen
Mittel und Strukturen für die Gestaltung der Textaussage(n)?
1. F. von
Form (Aufbau) und
Inhalt
2.
F. von Form (Aufbau),
Inhalt, Aussage
und Wirkung – vgl. Funktionszusammenhang (dramatischer Text)Strukturen von Erzähltexten
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Für sich schreiben
nach
Ossner (1995)
einer der
fünf verschiedenen Schreibfunktionen, die in den Bereich der Psyche
fällt; in den drei Bereichen psychisch, sozial und kognitiv lassen sich
demnach unterschiedliche Schreibfunktionen zuordnen a) psychisch: Für
sich schreiben; b) sozial: Für andere Schreiben; an andere Schreiben; c)
kognitiv: Schreiben zur Gedächtnisentlastung; Schreiben, um Erkenntnisse zu
gewinnen
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Fürwort
vgl. Pronomen
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Fürwort, hinweisendes
vgl. Hinweisendes
Fürwort
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Fürwort, persönliches
vgl. Persönliches
Fürwort
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Fuzziness auch: Unschärfe; in der
Protoypensemantik verwendeter Begriff, der darauf verweist, dass die
Umrisse von Kategorien häufig nicht klar und scharf gezogen werden können
und somit die Zuordnung von Elementen zu bestimmten Kategorien oft nur mit
einem bedingten Ja oder Nein beantwortetet werden kann (vgl.
Kortmann 1999, S.175)
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Fuzzy Logic Bezeichnung für die Analyse von logischen Strukturen (Argumenten), die
streng logisch betrachtet nicht gültig bzw. korrekt sind; unscharfe Aussagen
mit unscharfen Argumenten nach dem Muster: Reife Äpfel sind süß. Dieser Apfel ist ziemlich süß. Also: Dieser Apfel ist ziemlich süß. (vgl.
Bayer 1999, S.148)
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A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z
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