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Mädchentragödie
(Begriff von Burkert
1998); in der anthropologisch orientierten
Erzähltheorie, die von
einer gemeinsamen interkulturellen Basis für bestimmte Erzählungen
ausgeht und in ihnen von Kultur und Geschichte unabhängige
anthropologische Konstanten gestaltet sieht, ein überzeitliches und
interkulturelles Handlungs-und
Initiationsschema, das in Erzählungen gestaltet wird; Zusammensetzung
des Schemas aus fünf verschiedenen Funktionen (Burkert
1998, S,91f., zit. n.
Martínez/Scheffel 1999, 10. Aufl. 2016, S.175):
1) Das Mädchen ist gezwungen, sein Zuhause zu verlassen.
2) Danach lebt es an einem abgeschiedenen, abnormen Ort.
3) Dort dringt ein männliches Wesen (Mensch, Gott oder ein Dämon) ein
und schwängert das Mädchen.
4) Das schwangere Mädchen muss diverse Leiden durchmachen (z. B.
Strafen, Gefangenschaft, Vertreibung).
5) Schließlich wird das Mädchen gerettet und bringt einen Sohn zur Welt.
Soziobiologisches Fundament des Handlungsschemas der Mädchentragödie:
Entwicklung des Mädchens zur Mutter über die Zwischenstufen der erstmals
einsetzenden Menstruation als Beginn der sexuellen Reife, die die
Auflösung seiner Familienstruktur bedeutet, sexueller Aktivität im
Geschlechtsverkehr und der Geburt eigener Nachkommen (vgl.
Burkert 1998,
S.91f.) – vgl.
Handlungsschema,
abenteuerliche Suche,
Initiationsgeschichte,
Mädchentragödie
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Madrigal einfacher Gesang; Hirten- zw. Schäferlied; häufigstes Motiv: idyllische
Schäferwelt; ursprünglich nicht festgelegte Form; nach Umwandlung zum
Kunstlied wird die freie Taktzahl, aber feste Taktfüllung (= verschieden
lange Verse, die innerhalb der Versfolge alternieren) wichtigstes Merkmal;
im 17. Jh. wieder Tendenz zu festerer Form (13 Zeilen, die in 3 Terzette und
2 Reimpaare gegliedert sind) Beispiele:
Johann Wolfgang von Goethe,
Madrigal (Aus dem Französischen),
ders.:
Madrigal;
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Main idea
vgl. Hauptthema
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Manifeste Erzählerfigur engl.
overt narrator
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»Manipulation
(von Menschen)
Bez. für eine Art der Einflussnahme auf eine andere Person oder
Personengruppe, bezeichnet mit dem Ziel den anderen oder die anderen
auch gegen ihre Überzeugungen und Interessen in bestimmte Richtungen des
Denkens und des Handels zu lenken; manipulierte Personen handeln
dementsprechend nicht aus eigenen Einsichten oder Überzeugungen, sondern
sind darin fremdbestimmt; – vgl. manipulieren,
populistische
Manipulation,
Stammtischparolen,
|
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Manipulieren
1) allg. Menschen - ohne deren Wissen und häufig auch gegen deren Willen (z.B. Werbung) - bewusst
und gezielt beeinflussen oder lenken 2) Sammelbegriff für
verschiedene Methoden eristischer Argumentation aus dem sog.
rhetorischen Giftschrank (▪
Bonbons,
▪
Emotionalisieren,
▪
Andeuten,
▪
Scheinalternativen,
▪
Selbstbekehrung,
▪
rhetorische Fragen), die darauf abzielen, den anderen, ohne
ihn zu überzeugen, zu bestimmten Handlungen zu bewegen oder ihm die
Übernahme bestimmter Einstellungen zu suggerieren; – vgl.
Manipulation,
populistische
Manipulation
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Männliche Kadenz
Form der Kadenz in der Verslehre;
auch: stumpfe Kadenz,
stumpfer Reim männlicher Reim; einsilbiges
Versende mit einer
Hebung;
Ggs. zweisilbige weibliche
Kadenz (= klingende
Kadenz) – vgl. stumpfe
Kadenz, Kadenz,
männlicher Reim
|
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Männlicher Reim
Bez. für den Reim eines
Verses, der einsilbig mit einer
Hebung
endet; Ggs. weiblicher Reim
– vgl. stumpfe Kadenz,
Reim,
Kadenz,
männliche Kadenz,
stumpfe Kadenz
|
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»Manuelles
Schreiben
auch: Chirographie; Bez.
für die Schriftproduktion mit der Hand und einem Schreibgerät (wie . z.
B. Bleistift, Kugelschreiber); Ergebnis: ein handschriftliche Wort -
bzw. Textproduktion mit Hilfe der Handschrift (Manuskript)
manuell Geschriebenes gilt im Vergleich zum
Tastaturschreiben oder
Schreiben mit anderen Schreibgeräten gemeinhin als stärker im Gehirn
verankert als das Schreiben mit Hilfe des Computers und entsprechenden
Eingabegeräten, was dazu führt, dass man handschriftlich Fixiertes
besser aus dem Gedächtnis wieder abrufen kann - vgl.
Handschrift,
Schreiben,
Tastaturschreiben,
|
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»Märchen (derzeit nur Platzhalter!) - vgl.
Erzählung
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Markieren Arbeitstechnik zur inhaltlichen Erfassung von Texten mittels Hervorhebungen,
Unterstreichungen und Randbemerkungen - vgl.
inhaltliche Erfassung von
Texten
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Markiertheit des Erzählers
in der neueren
Erzähltheorie Kriterium für
▪ Erzählertypen,
mit denen man die
Erzählerposition in einem erzählenden Text analysieren und
beschreiben kann; dabei geht es um die Frage, ob und vor allem wie stark ein
Erzähler hervortritt; dabei ist nach
Schmid (2005, S.81) davon auszugehen, "dass in jedem Erzählwerk ein
mehr oder weniger deutlich markierter Erzähler mit dargestellt wird.";
diese Position ist jedoch nicht unumstritten bei Narratologen, die einen
Unterschied zwischen einem "persönlichen" und einem "unpersönlichen"
Erzählen machen, z. B.
»Seymour Chatman (1928-2015), für den es unpersönliches Erzählen (nonnaration)
mit einem nonnarator gibt, zwischen dem und dem sogenannten
overt narrator der
covert narrator steht;
auch die Annahme einer ▪
neutralen Erzählsituation geht dabei von der Annahme aus, dass es
ein Erzählen gibt, das im Grunde ohne Präsenz eines Erzählers auskommt;
– vgl. Erzählertypen,
overt narrator,
covert narrator
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Märlein vgl. Predigtmärlein
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Massenkommunikation Begriff zur Bezeichnung einer eines rückkoppelungsarmen
Kommunikationsprozesses, dem im Gegensatz zur
Face-to-Face-Kommunikation
keine unmittelbare Interaktion zwischen Sender und Empfänger einer
Information zugrunde liegt; Botschaften, die im Zuge der Massenkommunikation
öffentlich an ein disperses (= zerstreutes) Publikum (d. h. ein nicht
begrenzter und personell definierter Adressatenkreis) gesendet werden,
werden dabei mit technischen Mitteln verbreitet und erreichen ihr disperses
Publikum damit indirekt (räumliche, zeitliche oder raumzeitliche Distanz
zwischen den Kommunikationspartnern; Massenmedien, wie Fernsehen, Rundfunk,
und die Presse gelten dabei als die klassischen Medien der
Massenkommunikation, zu denen heute aber auch die so genannten "neuen"
Medien hinzukommen (Internet usw.) (vgl.
Maletzke 1963, S. 32) - vgl.
Kommunikation,
Massenmedien,
Interaktion,
parasoziale Interaktion,
Lasswell-Formel
|
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Massenmedien Begriff zur Bezeichnung bestimmter Organisationen, Träger oder
Transportmedien großer Reichweite, mit denen Informationen in einem
überwiegend in eine Richtung (Sender zu Empfänger) verlaufenden
Kommunikationsprozess vermittelt werden; Kontext: keine
Face-to-Face-Beziehung und damit auch keine
Interaktion; als klassische Massenmedien gelten Film, Fernsehen,
Rundfunk und Presse - vgl.
Massenkommunikation, Medien,
|
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Materialgestützte Erörterung Erörterungsaufgabe, die sich im Gegensatz zur
Texterörterung auf eine
bestimmte Anzahl kontinuierlicher und
diskontinuierlicher
Texte stützt, ohne diese selbst zum Gegenstand der Erörterung zu machen;
Materialien müssen auf dem Weg des untersuchenden Erschließens analysiert
werden und die Ergebnisse der Analyse sollen in die Erörterung einfließen -
vgl. Erörterung,
Texterörterung,
erörterndes Schreiben,
erörterndes Erschließen.
untersuchendes
Erschließen
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Materialgestütztes Schreiben Übergeordnete Aufgabenart in den
Bildungsstandards im Fach Deutsch für die Allgemeine Hochschulreife (KMK
2012), (BISTA-AHR-D-2012);
Aufgabenarten: 1. Materialgestütztes Verfassen informierender Texte
2. Materialgestütztes Verfassen argumentativer Texte - vgl.
textbezogenes Schreiben,
erörterndes Schreiben,
erörterndes Erschließen,
Bildungsstandards Deutsch Abitur - KMK 2012
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Mauerschau auch: Teichoskopie;
dramentechnisches Mittel, mit dem aus technischen Gründen Ereignisse, die
sich in einem (imaginierten) Raum jenseits des Produktionsraums der
Darsteller (Bühne) abspielen, in einer Art synchroner Reportage wie von
einem Punkt mit größerer Aussicht (Mauer, Turm, Fenster) von einer Figur
berichtet werden; Beispiele: 1) In der "»Ilias",
dem »Heldenepos von »Homer
beschreibt »Helena
vom Turm des
Skäischen Tores
Trojas
aus dem greisen trojanischen König
Priamos
und den Ältesten der Stadt die Heerführer der »Achaier
(Griechen), h: die Beschreibung von »Odysseus:
"[...] Jetzo erblickt' Odysseus der Greis und fragte von neuem: Nenne mir nun auch jenen, mein Töchterchen; siehe, wie heißt er? Weniger ragt er an Haupt als »Atreus'
Sohn »Agamemnon, Aber breiteren Wuchses an Brust und mächtigen Schultern. Seine Wehr ist gestreckt zur nahrungsprossenden Erde; Doch er selbst, wie ein Widder, umgeht die Scharen der Männer. Gleich dem Bock erscheinet er mir, dickwolliges Vlieses, Welcher die große Trift weißschimmernder Schafe durchwandelt. Ihm antwortete Helena drauf, Zeus' liebliche Tochter: Der ist »Laertes'
Sohn, der erfindungsreiche Odysseus, Welcher in Ithakas Reich aufwuchs, des felsichten Eilands, Wohlgeübt in mancherlei List und verschlagenem Rate. [...] (Homer: Ilias /
Odyssee. München 1976, S. 50, online verfügbar:
http://www.zeno.org/Literatur/M/Homer/Epen/Ilias/3.+Gesang
2) Friedrich Schiller, »Die
Jungfrau von Orleans, V,11 (s. Abb.)
vgl. Botenbericht,
|
|
»media
literacy Bezeichnung für ein Repertoire von Kompetenzen, das Menschen befähigt, Texte
und Medienprodukte aller Art zu analysieren und auszuwerten, sowie mit allen
möglichen Formen, Genres und Techniken zu kommunizieren - vgl.
Lesekompetenz,
Schreibkompetenz,
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Mediatisierung in der Terminologie von Friedrich
Krotz (2007, S.11f.,
39f.) ein Metaprozess sozialem und kulturellen Wandels von heute; in diesem
Sinne ist der Prozess der Mediatisierung "weder räumlich noch zeitlich noch
in seinen sozialen und kulturellen Folgen begrenzt" und "beinhaltet eine
Vielfalt von übergreifenden, zum Teil bereits Jahrhunderte dauernden
Entwicklungen, die schon vor der Erfindung der Schrift begonnen haben und
mit der Erfindung der heute vorhandenen Medien noch lange nicht beendet ist"
und mit seinen Konsequenzen die Menschen als Individuen in ihrem
Alltagsleben, bei der Ausbildung und Entwicklung ihrer Identität und ihrer
Beziehungen, aber auch die Kultur und Gesellschaft als Ganzes betreffen;
Ausdruck der Mediatisierung ist heute z. B. "dass die früher für sich
genutzten und funktionierenden Medien zusammen wachsen - sowohl auf der
Ebene des Angebots als auch auf der Ebene der Nutzung, wie es die diversen
Konvergenztheorien postulieren." (ebd., S.44)
|
|
Medienbildung - vgl. Medienkompetenz,
medienpädagogische Kompetenz,
Medienerziehung, Medienkritik,
Mediennutzung,
Medienkunde, Mediengestaltung,
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Medienerziehung vgl.
Medienpädagogik,
Medienkompetenz,
medienpädagogische Kompetenz
|
|
Mediengestaltung vgl.
Medienpädagogik,
Medienkompetenz,
medienpädagogische Kompetenz,
Medienerziehung,
Medienkritik,
Mediennutzung,
Medienkunde
|
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Medienkompetenz - vgl.
medienpädagogische Kompetenz,
Medienerziehung,
Medienkritik,
Mediennutzung,
Medienkunde,
Mediengestaltung,
|
|
Medienkritik vgl.
Medienpädagogik,
Medienkompetenz,
medienpädagogische Kompetenz,
Medienerziehung,
Mediennutzung,
Medienkunde,
Mediengestaltung
|
|
Medienkunde vgl.
Medienpädagogik,
Medienkompetenz,
medienpädagogische Kompetenz,
Medienerziehung,
Medienkritik,
Mediennutzung,
Mediengestaltung
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Mediennutzung vgl.
Medienpädagogik,
Medienkompetenz,
medienpädagogische Kompetenz,
Medienerziehung,
Medienkritik,
Medienkunde,
|
|
Medienpädagogik vgl.
Medienkompetenz,
medienpädagogische Kompetenz,
Medienerziehung, Medienkritik,
Mediennutzung,
Medienkunde, Mediengestaltung
|
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Medienpädagogische Kompetenz vgl.
Medienkompetenz,
Medienerziehung
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Mehrdeutigkeit vgl.
Polysemie,
sprachliche Eindeutigkeit
|
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Mehrgespräch
vgl. Polylog
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Mehr-Speicher-Modell
(Gedächtnis)
(auch: modales Modelll) Modell zur strukturellen Betrachtung des ▪
Gedächtnissses
in der
Gedächtnispsychologie; geht als Drei-Speicher-Modell auf »Richard
C. Atkinson (geb. 1929) und »Richard
M. Shiffrin (geb. 1942) (1968)
zurück; dabei gelangt Information, die aus unterschiedlichen Reizen
besteht, zunächst für eine kurze Zeit in das sogenannte
sensorisches Gedächtnis
(auch: sensorischer Speicher oder
Ultrakurzzeitgedächtnis genannt) ; wird den Reizen (Informationen)
in einem zweiten Schritt
Aufmerksamkeit (sie regelt vor allem, was schnell wieder "verfällt"
bzw. vergessen wird) zuteil, dann gelangt diese Information in das sog. Kurzzeitgedächtnis;
im Kurzzeitgedächtnis wird die Information durch
Rehaersal-Prozesse
(gestaltendes Wiederholen wie memorieren oder elaborieren) so lange
aufrechterhalten, bis sie gelöscht, ersetzt oder ins
Langzeitgedächtnis
(LZG), überführt worden ist; für »Atkinson
und »Shiffrin
(1968)
können Informationen nur über die Verarbeitung im Kurzzeitgedächtnis ins
Langzeitgedächtnis überführt werden; diese Ansicht gilt mittlerweile als
veraltet (vgl.
Anderson 72013, S.119), und "zu simpel, um die vielen
Facetten des Gedächtnisses zu erklären" (Gruber
22018, 1.1. Allgemeine Einführung,
https://smzn.eu/cFulKD7); dennoch: das Mehr-Speicher-Modell liefert
gewöhnlich einen guten ersten Zugang zu einer strukturellen
Betrachtungsweise des Gedächtnisses und beeinflusst bis heute auch
spätere Ansätze der Gedächtnisforschung;
- vgl. Gedächtnis,
Gedächtnispsychologie,
sensorisches Gedächtnis,
item-spezifisches Gedächtnis,
Ultrakurzzeitgedächtnis, Kurzzeitgedächtnis,
Langzeitgedächtnis
(LZG),
|
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Mehrteilige Arbeitsanweisung Mehrteilige Form von Arbeitsanweisungen, die häufig im Zusammenhang mit der
Analyse von Texten, Textstellen, Bildern oder Grafiken aller Art verwendet
wird; in der Regel bestehend aus zwei verschiedenen Teilen. Die übergeordnete
Aufgabe (I.) - häufig mit
einem übergeordneten Arbeitsauftrag (Operatoren
für das Fach Deutsch) versehen, steht dabei meist vor der numerisch oder
mit Symbolen gegliederten Aufgliederung
der Aufgabe in einzelne Anweisungen zur Bearbeitung (II.). Die einzelnen
Arbeitsanweisungen können dabei sprachlich, wie auch inhaltlich, variieren,
sind aber strukturell analog;
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Mehrversionen-Schreiber nach
Ortner (2000,
S.346ff.) Schreibtyp, der in der Verfolgung einer den Schreibprozess
zerlegenden Schreibstrategie (=zerlegendes
Schreiben) eine
aktivitätszerlegendes Vorgehen
bevorzugt; a) Merkmale: u einem
bestimmten Schreibimpuls bzw. einer Idee werden verschiedene Textvarianten
verfasst; b)
Schreibdidaktische Bedeutung: Neufassung schreiben,
statt einen Text in mühevoller Kleinarbeit zu
überarbeiten (vgl.
Neuversionen-Schreiber)
- vgl. Schreibstrategie,
zerlegendes Schreiben,
aktivitätszerlegendes Schreiben,
produktzerlegendes
Schreiben, Neuversionen-Schreiber,
Versionen-Schreiben,
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Meinungswand Form der Wandzeitung, bei der es hauptsächlich darum geht,
unterschiedliche Meinungen zu einem bestimmten Thema zu präsentieren und
zur weiteren Meinungsbildung zu verwenden - vgl.
Wandzeitung
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Meinungsumfrage
Methode zur Befragung Stichprobe (aber auch prinzipiell einer
Gesamtheit) von Personen zu einem bestimmten Sachverhalt;
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Melodrama (gr. Lied + Handlung); Bezeichnung für eine Sonderform des lyrischen Dramas,
bei dem das Zusammenwirken von deklamiertem Text (Gedicht, Monolog) mit
einer untermalenden Musik charakteristisch ist - vgl. melodramatisch
|
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melodramatisch Bezeichnung für einen in einem negativen Sinn überzeichneten Effekt, der
durch das übertriebene Zusammenwirken von Wort, Ton und Gestik zustande
kommt
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Memoiren i. e. S. rückblickender Prosabericht in der ersten Person, der von einer
historisch realen Person über ihr eigenes Leben gegeben wird;
Gegenstände der M. häufig: berufliches oder öffentliches Wirken;
dagegen Autobiographie eher: Privatleben, Bildungsgang bis zur Übernahme
einer sozial verantwortlichen Rolle, Memoiren sind aber wie alle
autobiographische Texte über die bloße Rekapitulation von Geschehen
immer auch Interpretation der Vergangenheit - (vgl.
Vogt
1990, S.69) - vgl.
Memoirenroman,
autobiographischer
Roman,
Tagebuchroman,
Tagebuch
|
|
Memoirenroman
auch:
autobiographischer Roman; Typus des Ich-Romans/der
Ich-Erzählung
mit Retrospektive (Retrospektion) und Zentralstellung des Erzählers; zweipolige Ich-ich-Struktur (erzählendes/sich
erinnerndes Ich und
erlebendes/erinnertes
Ich); - vgl.
Ich-Roman,
autobiographischer
Roman,
Tagebuchroman,
biographischer
Roman,
Detektivroman,
Briefroman
Beispiel:
Goethe:
Dichtung und Wahrheit,
Thomas Mann:
▪
Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull
|
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Mentales
Modell
1) Bez. für die kognitionswissenschaftliche Annahme, dass wir uns
verschiedenartige Zusammenhänge dadurch zu erklären versuchen, indem wir
die wesentlichen Elemente und ihre Beziehungen zueinander in einer
Vorstellung, einem geistigen
Modell speichern (repräsentieren); mentale Modelle können kausaler,
finaler, mechanischer oder ökonomischer Natur sein; sie gründen auf Erfahrungen,
die wir in komplexen Situationen machen und die uns dazu veranlassen, Zusammenhänge zu bilden (konstruieren); diese
stehen schließlich
als mentale Modelle zur Verfügung, wenn eine Situation ein
bestimmtes Handeln erfordert. (vgl.
Jarz
1997, S.78); Menschen erzeugen in den gleichen komplexen Situationen
offenbar jeweils andere Modelle. (vg. a.a.0., S.78,
Baumgartner
1993); – vgl. Schema, 2)
die neuere Erzähltheorie
von
Martínez/Scheffel (1999, 10. Aufl. 2016) sieht im Aufbau und in der
Anwendung mentaler Modelle (z. B. die mentale Textrepräsentation als
Modell des Textinhalts) in einem fortlaufenden Lektüreprozess einen
wesentlichen Faktor der narrativen
Kohärenzbildung als
Top-Down-Verarbeitung
durch den Leser (Interferenz,
die mit Hilfe einer
schemageleiteten
Strategie zur Verarbeitung der Textinformationen gebildet werden; –
vgl. Schema,
Schematheorien,
Kohärenz,
mentale Repräsentation,
|
|
Mentale Repräsentation
allg. etwa Gedächtnisinhalt; in der ▪
Kognitionspsychologie und der
kognitiven Linguistik Bez. für bestimmte Gedächtnisspuren bzw.
"systeminterne Zustände" in unserem Gedächtnis, "die externe Zustände
(der Umwelt) in einer bestimmten Art und Weise abbilden," (Schwarz
1992, S.91) - vgl. Repräsentationen,
mentale Modelle,
|
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Merkmale, paraverbale vgl.
paraverbale Merkmale
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Merkmal, prosodisches vgl.
prosodisches Merkmal
|
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Metakognition auf »John
H. Flavell (geb. 1928) (Flavell/Wellmann
1970) zurückgehender (»metacognition);
Bezeichnung für Prozesse, bei denen sich eine Person mit seinem eigenen
Denken befasst ("Denken über das Denken")
|
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Metakognitive Kompetenz Fähigkeit, sich mit dem eigenen Denken auf einer "höheren" Ebene zu
befassen; Wahrnehmung (metacognitive
awarness), Kontrolle und Steuerung des eigenen Denkens - vgl.
Metakognition,
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Metakognitive Stützstrategien
Lesestrategien,
die mit Zielsetzung und Zeitplanung, Konzentration, Überwachung und Diagnose
des Lernfortschritts zu tun haben
|
|
Metakommunikation - vgl.
Metasprache,
|
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Metalepsis
Tropus der eine Zwischenstellung zwischen
Metapher und
Metonymie einnimmt;
Ersetzung eines vieldeutigen Wortes durch ein synonymes Wort, wobei eine im
gegebenen Kontext nicht gemeinte Teilbedeutung in den Vordergrund rückt;
häufig in
Wortspielen verwendet
Beispiel: "Er ist ein Gesandter, aber kein Geschickter." (h:
Wortbedeutung von geschickt im Sinne von gewandt, tüchtig, fähig)
|
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Metapher
bildlicher Vergleich durch Fügung von Wörtern, die eigentlich nicht
zusammengehören (bildliche Übertragung); metaphorischer Prozess nach
Weinrich 1963):
Verknüpfung eines Bildspenders mit einem Bildempfänger; metaphorischer
Wortgebrauch als punktuelle Abweichung vom »dominanten, prototypischen Gebrauch
eines Wortes, der Standardbedeutung« (Kurz 1993, S.17);
ein von außen in den syntaktisch-semantischen Textzusammenhang eintretendes, ungewöhnliches, unerwartetes Wortelement, das - sofern die
Metapher noch nicht eingeführt oder ganz verblasst ist - aufmerken lässt
(vgl.
Burdorf
1995 , S.151) vgl.
Allegorie,
Bild,
Sinnbild,
Symbol, absolute Metapher
Beispiel: Die Sonne lacht; Redefluss,
Staatsschiff
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Metaphorische Motivierung
auch: metaphorische Verknüpfung;
– vgl. Metapher,
Motivierung,
kompositorische
Motivierung,
ästhetische Motivierung,
metonymische Motivierung
|
|
Metaphorische Verknüpfung
vgl. Metaphorische Motivierung
|
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Metasprache Sprachebene, in der Aussagen über Sprache oder Sprachen gemacht werden; man spricht über
die Objektsprache; im Alltag: über das Sprechen Sprechen (Metakommunikation) - vgl.
Objektsprache,
Metakommunikation
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Methode, antihermeneutische vgl.
antihermeneutische
Methode
|
|
Methode, biographische
vgl. Biographische
Methode
|
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Methode, hermeneutische vgl.
hermeneutische
Methode
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|
Methode, ideologiekritische vgl.
ideologiekritische
Methode
|
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Methode 635 Methode zur Ideenfindung in der Gruppe; 6 Teilnehmer geben zur
Problemlösung 3 Ideen vor, die im Rotationsprinzip an die übrigen fünf
Teilnehmer zur Anregung und weiteren Ergänzung weitergereicht werden -
vgl.
Brainstorming,
Brainwriting,
Kreativität,
Kreative Arbeitstechniken,
Clustering,
Mind Mapping
|
|
Metonymie Umbenennung, Übertragung Beispiel:
den ganzen Goethe aufsagen;
Mosel trinken; einen BMW fahren; ein Glas trinken
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Metonymische Motivierung
auch: metonymische Verknüpfung; - vgl. Metonymie,
Motivierung,
kompositorische
Motivierung,
ästhetische Motivierung,
metaphorische Verknüpfung,
|
|
Metonymische Verknüpfung
auch: metonymische Verklammerung; vgl.
Metonymische Motivierung
|
|
Metrik Lehre vom Vers, die sich mit der Gliederung von Versen und dem
Versgefüge beschäftigt, vgl. Prosodie
|
|
Metrum (gr. Maß) Versmaß, d.h. Bezeichnung für die regelmäßige Tonfolge ( Zahl
und Abstand der betonten Silben; Versfuß als kleinste Einheit; in der
antiken Literatur silbenmessend (Silbenumfang), in romanischer Dichtung
silbenzählend (Silbenzahl), im deutschen Vers ist die Silbenwucht
maßgebend; daher wird im deutschen Vers nicht von Länge oder Kürze
einer Silbe gesprochen, sondern von
Hebung
(Starkton) und Senkung (Schwachton),
ob eine Silbe eine Hebung oder eine Senkung erforderlich macht, ergibt sich
aus den Betonungsregeln; diese sind unabhängig von der Bedeutung und ebenso
unabhängig von Vers oder Prosa; einsilbige Wörter wiederum können sich als
Hebung oder Senkung zeigen; im Zweifelsfall Faustegel: Als "schwer" gilt
eine Silbe dann, wenn sie "schwerer" ist als ihre unmittelbare Nachbarsilbe,
als "leicht", wenn sie "leichter" als die unmittelbare Nachbarsilbe ist;
grundsätzlich aber gilt (vgl.
Fricke/Zymner 1993, S.104): Metrum im Deutschen ist eine Bezeichnung für die Abfolge starker und
schwacher Betonungen ; unterschiedliche Notationen für die deutsche Metrik:
1) - für Hebung, v - für Senkung; 2) x - für Silbe;
xx' - für Abfolge einer unbetonten und betonten Silbe (Jambus) vgl.
Versmaß, 3)
/ betonte Silbe; ˇ unbetonte Silbe / ˇ
vgl.
Hebung,
Senkung,
Vers,
Versfuß,
Versmaß
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Mimesis
von dem antiken gr. Philosophen »Platon
(428-347 v. Chr.) im Ggs. zur
Diegesis(Diegese) verwendete
Bezeichnung für eine Rede, in der ein Autor/Redner "die Illusion
schaffen will, dass er nicht der Sprecher ist. " (Hawthorn
1994, S.56); die
dramatische Rede (Monolog,
Dialog) oder die
szenische Darstellung
(autonome
direkte Figurenrede) in einem
erzählenden Text gelten als
Musterbeispiele für mimetische (= nachahmende) Darstellungen – vgl.
Diegesis,
|
|
Mimetischer Modus (Erzählung)
auch:
dramatischer Modus, Showing;
in der Erzähltheorie
verwendete, auf die Unterscheidung des antiken gr. Philosophen »Platon
(428-347 v. Chr.) von Mimesis (Nachahmung)
und Diegesis (Erzählung)
zurückgehende Bezeichnung für einen
Darstellungsweise
erzählender Texte, bei der sich der Erzähler hinter die Präsentation
der Figurenrede nahezu gänzlich zurückzieht; im Ggs. zum
narrativen
Modus, bei dem der Erzähler oder die Erzählinstanz in seiner
Funktion als Vermittler der erzählten
Geschichte
deutlich erkennbar ist (Telling); – vgl.
dramatischer Modus, Showing,
|
|
Mimetischer Text
in der neueren
Erzähltheorie von Wolf
Schmid (2005) Bez. für
narrative Texte i.
w. S. (z. B. Drama, Film Ballett, Pantomine etc., die ohne
Vermittlung (Mittelbarkeit)
auskommen; Bez. geht auf den von dem antiken gr. Philosophen »Platon
(428-347 v. Chr.) im Ggs. zur
Diegesis (Diegese) verwendete
Bezeichnung Mimesis für eine Rede zurück, in der ein Autor/Redner "die Illusion
schaffen will, dass er nicht der Sprecher ist. " (Hawthorn
1994, S.56);
dramatische Rede (Monolog,
Dialog) oder die
szenische Darstellung
(autonome
direkte Figurenrede) in einem
erzählenden Text gelten
als Musterbeispiele für mimetische (= nachahmende) Texte; – vgl.
Mimesis,
Diegesis,
erzählender Text,
|
|
Mind Mapping kreative Arbeitstechnik; - vgl.
Kreativität,
Kreative Arbeitstechniken,
Brainstorming,
Clustering,
kognitive Landkarte,
|
|
Mischkurzwörter Gruppe von
Kurzwörtern, die häufig auf mehrere di Kurzform bildende Segmente
zurückgehen (vgl.
Steinhauer 2007, S. 141);
Beispiele: Azubi, H-Milch, Dispo-Kredit, E-Maul, Iso-Matte,
Pauschbetrag, E-Book, E-Learning - vgl.
Kurzwörter
|
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Mischtyp 1. Themenstellung und Bearbeitungsart einer Problemerörterung, die sowohl
linear als auch
dialektisch
bearbeitet werden muss - vgl.
Problemerörterung,
Beispiel: Generation @ Was bedeutet das eigentlich?
Wie stehen Sie dazu?
|
|
Mitschrift schriftliche Notizen, die häufig als Grundlage für die Niederschrift
eines Protokolls herangezogen werden - vgl.
Protokoll
|
|
Mitteilungen im engeren Sinne initiative, ohne Voräußerungen vollzogene Mitteilungsakte, die
hauptsächlich zur Information des Partners dienen - vgl.
Sprechakte,
Mitteilungsakt,
initiativer
Sprechakt
|
|
Mitteilungsakt Form des
partnerbezogenen
Sprechakts; Sprecher beschreibt einen Sachverhalt mit der Absicht,
seinen Partner darüber zu informieren; Formen:
Mitteilungen
im engeren Sinne, Generalisierung, Einschränkung, Ablehnung,
Kontaktsignal
(Hörer), Intensivierung,
Paraphrase,
Kommentierung, Zustimmung - vgl.
Sprechakte,
partnerbezogene
Sprechakte,
initiativer
Sprechakt,
reaktiver
Sprechakt
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Mittel, erzähltechnische vgl.
erzähltechnische
Mittel
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Mittel, rhetorische seit der Antike gebräuchliche sprachliche, aber auch parasprachliche (z.B. Lautstärke,
Tonfall usw.) Mittel, die für eine kunst- und / oder wirkungsvolle Sprachverwendung
eingesetzt werden (Tropen und Figuren)
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Mittelbarkeit
(Erzählung)
grundlegendes Gattungsmerkmal ▪
epischer Texte (vgl. u.
a. Stanzel,
Theorie des Erzählens, 4., durchgesehene Aufl. 1989, S.15-38); Bez.
für die im Ggs. zu ▪
dramatischen Texten vorhandenen Vermittlungsinstanz (Erzähler)
in der epischen
Kommunikation - vgl.
Erzählung,
epische Kommunikation,
Literaturgattung,
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Mittelwort vgl.
Partizip
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Modalität Semantisch-pragmatische Kategorie, die in der traditionellen und neueren
Grammatik zur Bezeichnung für bestimmte Einschätzungen und Urteile über
Wirklichkeit und Nichtwirklichkeit, Wünschbarkeit, Möglichkeit und
Unmöglichkeit verwendet wird; die jeweilige Art der Stellungnahme eines
Sprechers zum Wahrheitsanspruch seiner Äußerung kann in der deutschen
Sprache auf zwei verschiedene Art und Weise ausgedrückt werden kann, nämlich
a) durch bestimmte
finite
Verbformen, die so genannten Modi (Singular: Modus = Aussageweise) wie
den Indikativ, den Konjunktiv, den Konditional und den Imperativ b) durch
Modalverben wie dürfen, können, müssen, sollen,
wollen, mögen/möchten; vgl. Modus, Indikativ, Konjunktiv, Konditional,
Indikativ
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Modalpartikeln Gruppe von
Partikeln, die im
Vorfeld eines
Aussagesatzes (Konstativsatzes) stehen können; sie können
auch auf Ja-/Nein-Fragen antworten; Beispiele: allerdings, anscheinend,
fast, größtenteils, hoffentlich, leider, sicherlich, vielleicht,
zweifellos - vgl.
Engel 1996,
S.762-763 - vgl.
Partikeln
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Modalsatz Form des Adverbialsatzes; Gliedsatz bei dem der modale Adverbialsatz
anstelle des Satzgliedes adverbiale Bestimmung der Art und Weise (modale
adverbiale Bestimmung) steht - vgl.
Adverbialsatz,
Gliedsatz
Beispiel: Er packte seine Sachen, ohne dass
jemand davon Notiz nahm. (Konjunktionalsatzform)
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Modalverb verbindet sich mit dem Infinitiv eines anderen Verbs zu einem
Verbalkomplex - vgl.
Auxiliarverb,
Hilfsverb,
Beispiele: müssen, sollen, können, dürfen,
wollen, mögen
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Modell, mentales
vgl. Mentales Modell
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Modellleser
vgl. Implizierter Leser
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Moderne Parabel
auch:
verrätselte Parabel, Typus der
▪
Parabel, der den engen ▪
Verweisungszusammenhang von Bildbereich und Sachbereich zusehends
auflöst und kein Sinnversprechen gibt und damit keine didaktische
Funktion hat wie die ▪
traditionelle Parabel; liefert kein in sich geschlossenes, konsistentes
Weltbild, sondern eine von Tradition und Ideologie geprägte Welt in
Auslösung und Widersprüchen; Beispiele: ▪
Franz Kafkas (1883-1924) ▪
Parabeln: ▪
Der Aufbruch, ▪
Der Schlag ans Hoftor, ▪
Gibs auf,
▪
Heimkehr etc.; »Pär
Lagerkvists (1881-1974) ▪
Der Tod eines Helden oder ▪
Das machte nichts; ▪
Robert Musils (1880-1942) ▪
Das Fliegenpapier oder ▪
Die Affeninsel - vgl. Parabel,
traditionelle Parabel,
absurde Parabel,
biblische Parabel,
didaktische Parabel,
verrätselte Parabel,
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Modus (Erzählung)
in der Erzähltheorie von »Gérard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994)
Kategorie zur Analyse der ▪
Zeitgestaltung
in einem epischen Text; zielt auf das "Wie" einer
Erzählung;
differenziert nach dem Grad der Mittelbarkeit
einer Erzählung; - vgl.
Erzähltheorie,
Zeitgestaltung im epischen (narrativen) Text,
Distanz,
dramatischer Modus,
narrativer
Modus, epische
Kommunikation,
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Modus, beschreibender
vgl. Beschreibender
Modus
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Modus, deskriptiver
vgl. Deskriptiver Modus
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Modus, dramatischer
vgl.
Dramatischer Modus (Erzählung)
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Modus, mimetischer
vgl. Mimetischer Modus
(Erzählung)
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Modus, narrativer (Erzählung)
vgl.
Narrativer Modus (Erzählung)
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Modus
(Grammatik) auch Aussageweise; Bezeichnung für eine in der traditionellen und neueren
Grammatik verwendeten Einteilung
finiter Verbformen in
Indikativ,
Konjunktiv, Konditional und
Imperativ; ursprünglich wurde bei Modus nur vom Konjunktiv gesprochen,
mittlerweile werden nicht selten die vorstehenden vier verschiedenen Modi
unterschieden; mit der Wahl eines bestimmten Modus kann ein Sprecher seine
Stellung zum Wahrheits-/Wirklichkeitsgehalt eines von ihm geäußerten
Sachverhalts als bedingt wirklich (Konjunktiv, Konditional), als zu
verwirklichen (Imperativ) oder einfach als wirklich/wahr (restliche finiten
Verbformen) ausdrücken. - Modalität, Indikativ,
Konjunktiv, Imperativ, Konditional
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Möglichkeitsform vgl.
Konjunktiv
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Moment, erregendes vgl.
erregendes Moment
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Moment, retardierendes vgl.
retardierendes
Moment
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Monographie Pragmatische Texte
(Sachtexte),
die von ihrem Gegenstands- und Verwendungsbereich ausgehend,
wissenschaftlichen Zwecken dienen (wissenschaftliche
Gebrauchstexte); in der Zielsetzung über die
Abhandlung, den
wissenschaftlichen
Aufsatz und den (wissenschaftlichen) Essay hinausgehend auf eine geschlossene und erschöpfende Darstellung
eines einzigen Gegenstandes ausgerichtet ist; im Aufbau der Abhandlung
ähnlich; (vgl. Belke (1980,
S.32) - vgl. Gebrauchstexte,
wissenschaftliche Gebrauchstexte,
private Gebrauchstexte,
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Monolog
im Ggs. zum Dialog (Rede und
Gegenrede) eine längere Rede eines Gesprächspartners während eines
Gesprächs – vgl. Dialog,
Monolog (Drama)
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Monolog (Drama) Form der ▪
dramatischen Rede;
ein tendenziell längeres Selbstgespräch; situativ: Einzelsituation;
strukturell: monologhaft oder dialoghafter Monolog; verschiedene
Funktionstypen: a) technisch-dramaturgisch-strukturierend:
Brückenmonolog, Anfangs-, End- oder Binnenmonolog; b)
Brückenmonolog, Kernmonolog, Rahmenmonolog (Petsch
1945); c) technischer Monolog, epischer Monolog, lyrischer
Monolog, Reflexions-Monolog, dramatischer Monolog (Wolfgang
Kayser 1951); d) Übergangsmonolog, epischer Monolog,
Innenleben-Monolog (Asmuth
62004); e) aktionaler Monolog, nicht-aktionaler
(informierender, kommentierender) Monolog (Pfister
1977)
- vgl, dramatische Rede,
monologisches
Beiseite-Sprechen, Dialog
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Monologisches Beiseite-Sprechen
s. Beiseite-Sprechen
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Monologue, autonomous vgl.
Monologerzählung
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Monologue, narrated vgl.
narrated monologue
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Monologue, quoted vgl.
quoted monologue
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Monologerzählung auch:
autonomous
monologue (Cohn 1978);
eine in Ich-Form und mit Innerem Monolog erzählte Erzählung; (vgl.
Zenke
1976) Beispiel:
Arthur Schnitzler, "Leutnant Gustl"
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Monosemie semantische Eigenschaften sprachlicher Zeichen nur eine einzige Bedeutung (=
ein einziges Semen) zu besitzen; in Fachsprachen und wissenschaftlichen
Ausführungen wird nach Monsosemie gestrebt; Gegensatz Polysemie, - vgl.
Monosemierung,
Polysemie
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Monosemierung vgl.
Disambiguierung
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Moralische Argumentation
als Grundtyp der Argumentation Bez. für Argumente, die auf verbreitete Wertvorstellungen und Normen
in der Gesellschaft zurückgreifen und dazu ethisch vorbildlich und untadelig
erscheinende Personen oder Persönlichkeiten anführen; appelliert beim Gegenüber an Gefühl und
Anstand; "moralischer" Druck auf den Gesprächspartner, seine
Meinung zu wechseln; - vgl.
Grundtypen der
Argumentation,
Argumentation
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Morphemkurzwörter Gruppe von
Kurzwörtern, die meistens auf ein die Kurzform bildendes Segment
zurückgehen (vgl.
Steinhauer 2007, S. 141)
Beispiele: der Ober, das Hoch, das Tief, der Bund - vgl.
Kurzwörter
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Motiv
(literarisches) 1) Inhaltselement, das in unterschiedlichen Dichtungen in der typischen Grundsituation
und im zentralen Ablauf der Handlung gleich bleibt, aber räumlich, zeitlich und figural
verschieden umgesetzt werden kann; Angrenzung zu den Begriffen Stoff und
Thema nicht immer eindeutig, aber pointiert zusammengefasst lässt sich
sagen, dass das Motiv die kleinste strukturbildende und
bedeutungstragende (semantische) Einheit bildet, "der Stoff sich aus
einer Kombination von Motiven zusammensetzt und das Thema die
abstrahierte Grundidee eines Textes darstellt." (Christine
Lubkoll, in: Metzler Lexikon Literatur- und Kulturtheorie, 5. Aufl.
2013, S.542f; vor allem strukturierende und rezeptionslenkende
Funktionen: formale Gliederung, semantische Organisation, Verflechtung
von Themen, Erzeugung von Spannung und Verstärkung von Anschaulichkeit;
Bereitstellung eines Deutungspotentials für den literarischen Text;
Typen: a) Kernmotive vs. Nebenmotive bzw.
Randmotive (auch: Füllmotive mit
eher ornamental-illustrierender Funktion; Rahmenmotive, b) auf Ebene des
Inhalts: Situationsmotiv (z. B. Brautwerbung, Feuerprobe, ▪
Robinson(ade),
Typenmotiv (z. B.
»femme
fatale, Kindsmörderin, Menschenfeind); Raummotiv (z. B.
Insel, Ruine, Schloss, Wald); Zeitmotiv (z. B. (Abend,
Mitternacht, Morgenfrühe, Frühling, Herbst) c)
gattungstheoretisch z. B. Dramen-Motive (feindliche Brüder),
lyrische Motive (Liebe, Einsamkeit, Abschied), Märchen-Motive
(Ring, Vogel, Verwandlung) d) Sonderform Leitmotiv als
bedeutungstragende kleinere Einheit, die zur Verstärkung der
Anschaulichkeit und symbolischen Vertiefung in einem literarischen Text
systematisch wiederholt wird - vgl.
Thema,
Stoff,
Story,
Plot,
Leitmotiv -
Beispiel: Das Kindsmord-Motiv wird in verschiedenen
literarischen Texten unterschiedlich umgesetzt. 2)
in der
neueren Erzähltheorie von »Boris
Viktorovič Tomaševskij (1890-1957) eingeführter Begriff, der die
kleinste, nicht mehr unterteilbare thematische
(Handlungs-)einheit eines
erzählenden Textes bezeichnet; in der Erzähltheorie, z. B.
Martínez/Scheffel (1999, 10. Aufl. 2016) auch synonym dafür
Ereignis – vgl.
Ereignis,
Motivierung,
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»Motivation
1. allg. Bezeichnung für "alle Prozesse, die der Initiierung, der
Richtungsgebung und der Aufrechterhaltung physischer und psychischer
Aktivitäten dienen" (Zimbardo/Gerrig
2004, S.503); Motivationsquellen: innere Triebe und externale
Anreize oder Belohnungen, 2. Grundmotive nach
McClelland
(1987) für Motivation sind (1) Motive, Wünsche,
Hoffnungen auf der einen und (2) Ängste und Befürchtungen auf der
anderen Seite; zu (1): Wünsche ... nach a) Zugehörigkeit
(Sicherheit, Zuwendung, Geborgenheit, Freundschaft) b) Wünsche .. nach
Macht (Kontrolle, Dominanz, Bedeutung, Status, Einfluss, Kampf,
Wettbewerb) c) Wünsche ... nach Leistung (Erfolg, Fortschritt,
Kreativität, Abwechslung, Neugier, Fantasie; zu (2): Ängste ...
a) die mit dem Gefühl der Wertlosigkeit in Zusammenhang stehen (z. B.
unbeliebt zu sein, zurückgewiesen werden, isoliert und ausgeschlossen
sein, allein gelassen werden b) die mit dem Gefühl der Ohmacht verbunden
sind (z. B. Kontrollverlust, sich unwichtig, abhängig, unbedeutend oder
missachtet zu fühlen c) die mit Versagensgefühlen einhergehen (sich
unfähig, schwach, erniedrigt, nutzlos, wie ein "Verlierer" oder
"Versager fühlen - vgl.
extrinsische
Motivation,
intrinsische Motivation,
Schreibmotivation,
situationales
Interesse, Motivation cues,
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Motivationale Steuerung
- vgl. motivationale
Steuerungslage, Motivation,
volitionale
Steuerungslage, Volition
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Motivationale Steuerungslage
nach Sokolowski (1993)
Zustand, indem sich jemand befindet, der Lust beim Angehen oder
Ausführen einer Handlung hat; charakteristisch dafür ist, dass jemand,
das, was ihn antreibt, was er tut und in welcher Lage er es tut, auf
einen positiv bewerteten Zielzustand ausrichtet; dieser positive
Zielzustand kann z. B. beim Üben, ein bestimmtes Textmuster zu
schreiben, darin bestehen, dass er dieses Textmuster am liebsten
gestaltet oder einfach Spaß beim Schreiben hat (=
appetitives
Motivationssystem); Handlungen, die motivational gesteuert sind,
gehen dem Anschein nach wie selbst, auch wenn es objektiv schwierig ist,
sie zu vollziehen; sie können ohne größeren Kontrollaufwand von
Motivation, Aufmerksamkeit und Emotionen durchgeführt werden; die
"Verhaltensenergetisierung und Aufmerksamkeitslenkung" geschehen
"unwillkürlich" (vgl.
Sokolowski 1993, S.120ff.); motivationale Steuerung von Handlungen
erzeugt Spaß beim Tun, führt u. U. zum Verlust des Zeiterlebens (Flow)
und kommt dem Handelnden in der Regel kaum anstrengend vor; auftretende
Schwierigkeiten werden mehr oder weniger unwillkürlich dadurch
angegangen, dass man sich mehr anstrengt und so die Probleme lösen kann
(vgl.
Roth-Sokolowski o. J., S.1f.) - vgl. Motivation,
motivationale Steuerung,
Volition,
volitionale
Steuerungslage, Flow
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Motivation cues
engl.; dt. Anhaltspunkte / Hinweise zur Motivierung;
Motivationen, i. e. S.
Schreibmotivationen;
im ▪
Prozessmodell des Schreibens von
Hayes/Flower
(1980) als "motivation cues" (motivierende Schreibanlässe) einer der Faktoren der
Schreibaufgabe, die zum
Aufgabenumfeld des
Schreibprozesses gehört; - vgl.
Prozessmodelle
des Schreibens, Motivation
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»Motivation
Crowding Effect
auch: »Crowding-Out-Effect;
Bez. für das Sichüberlagern von intrinsischer und extrinsischer
Motivation; beim Schreiben kann ein Schreiber z. B. sowohl intrinsisch,
als auch extrinsisch motviert sein, die Schreibaufgabe zu bewältigen,
wenn er ein Schreibprodukt im Rahmen einer Klassenarbeit anfertigen muss
(extrinsisch) und zugleich Spaß daran hat, ein bestimmtes Thema zu
bearbeiten; - vgl. Motivation,
extrinsische
Motivation,
intrinsische Motivation
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Motivation, extrinsische
vgl. Extrinsische
Motivation
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Motivation, intrinsische
vgl. Intrinsische
Motivation
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Motivationale Stimulanz 1. in der Kommunikationspsychologie: aus dem Hamburger
Verständlichkeitsansatz (zusätzliche Stimulanz) entwickelte
Verständlichkeitsstrategie, die Texte durch Verwendung motivationaler
Elemente (Textfragen, kognitiver Konflikt ...) hinsichtlich ihrer
Verständlichkeit optimieren will
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Motivationsschreiben 1. allg. Bezeichnung für einen Text, in dem ein Schreiber seine persönlichen
Motive für eine bestimmte Handlung beschreibt 2. In Bewerbungsverfahren in
der freien Wirtschaft oft als Teil der Bewerbungsunterlagen angesehen, aber
auch bei der Zulassung an Schulen und Hochschulen, sowohl für die allgemeine
Zulassung als auch für die Zulassung zu einzelnen Seminaren oder Kursen
gebräuchlich - vgl. Personal Essay, Admission Essay
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Motivationssystem, appetitives
vgl. Appetitives
Motivationssystem
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Motivationssystem, aversives
vgl. Aversives
Motivationssystem
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Motivierung (Erzählung)
in der neueren Erzähltheorie
von
Martínez/Scheffel (1999, 10. Aufl. 2016) Bez. für "eine notwendige
Eigenschaft wohlgestalteter narrativer Texte" (ebd.,
S.125), die als kausale, finale oder kompositorische Struktur das
dargestellte Geschehen einer
Erzählung
(Darstellung) in
den sinnhaften Zusammenhang einer Ursache-Folge-Beziehung bringt (Kohärenz);
dabei bleibt die Motivierung des Geschehens in erzählenden Texten
meistens unausgesprochen (implizit); daher ist der Leser darauf
angewiesen die "die Totalität einer erzählten Welt" (ebd.,
S.135) nicht nur mit den vereinzelten expliziten Motivierungen
herzustellen oder aus dem
thematischen Horizont
der erzählten Geschichte zu konstruieren, sondern auch auf den
unthematischen
Horizont zurückzugreifen; Typen der narrativen Motivierung: a) explizite oder implizite
kausale Motivierung
als Erklärung eines Ereignisses (z. B. die Handlung von Figuren oder
nichtintendierte Geschehnisse bzw. Vorkommnisse oder auch Zufälle) b)
explizite oder implizite finale Motivierung als Erklärung eines
Ereignisses aus einem transzendenten, mythischen oder
numinosen Sinnzusammenhang (z.
B. Erklärung durch ein "Wunder" oder sonstige Eingriffe einer göttlichen
oder gottähnlichen Macht); c)
kompositorische oder
ästhetische
Motivierung als Funktion von Ereignissen und Details, die durch das
Handlungsschema der Gesamtkomposition und/ oder ästhetischen Beziehungen
dargestellt werden: dabei Unterscheidung nach
metaphorischer und
metonymischer Motivierung; – vgl.
Handlung,
Ereignis,
kausale Motivierung,
finale Motivierung,
kompositorische/ästhetische
Motivierung,
unthematischer Horizont,
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Motivierung, ästhetische
vgl. Ästhetische
Motivierung
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Motivierung, finale
vgl. Finale Motivierung
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Motivierung, kausale
vgl. Kausale Motivierung
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Motivierung, kompositorische
vgl.
Kompositorische Motivierung
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Motivierung, metonymische
vgl. Metonymische Motivierung
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Motivierung, metaphorische
vgl. Metaphorische Motivierung
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Multimediale Interpretation 1. Interpretation eines literarischen Textes mit multimedialen
Mitteln (Audio, Bild und Textgestaltung) 2. →Multimediale
Interpretation von Lyrik als Kombination von typografischen, bildlichen
und sprechgestaltenden Elementen zur Deutung eines Gedichts; (→Multimediale
Interpretation von Liebeslyrik, - →von
Großstadtlyrik) - vgl.
sprechgestaltende Interpretation,
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Multimediales Gestalten 1. Form des
kreativen
Schreibens, bei dem Text-, Bild- und Tonelemente in ein zur Gestaltung
der Aussage funktionales Verhältnis gebracht werden 2.
Multimediale
Gestaltung von Gedichten; -
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Mündlichkeit vgl. Oralität
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A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z
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