teachSam- Arbeitsbereiche:
Arbeitstechniken - Deutsch - Geschichte - Politik - Pädagogik - PsychologieMedien - Methodik und Didaktik - Projekte - So navigiert man auf teachSam - So sucht man auf teachSam - teachSam braucht Werbung


 

 

Quellenauswahl

Johann Heinrich Hochdörfer: Früchte des 27. Mai (1832)

 Das Hambacher Fest 1832

 
GESCHICHTE
Grundbegriffe der Geschichte Europäische Geschichte Reformation und Glaubenskriege (1517-1648) Beginn des bürgerlichen Zeitalters Deutsche Geschichte Deutsche Verfassungsgeschichte Reformation und Glaubenskriege 1517 - 1648 Deutschland zur Zeit des Absolutismus 1648-1790 ▪ Kontinuität und Wandel im Deutschen Reich 1763-1806  Vom Wiener Kongress bis zur Revolution 1815-1849/49 Überblick Deutschland und die Revolutionen von 1830 und 1848 in Frankreich [ Hambacher Fest 1832Überblick Quellenauswahl Bausteine ] • Politische Bewegungen QuellenauswahlBausteine Das deutsche Kaiserreich 1871-1919 Weimarer Republik 1918/19-1933 Nationalsozialistische Diktatur 1933-1945 ▪ Deutschland 1945 bis 1990 Deutschland nach der Wiedervereinigung
 

docx-Download - pdf-Download

Prozess gegen Johann Heinrich Hochdörfer (1833)

»Johann Heinrich Hochdörfer (1799-1851) zog eine Woche nach dem • Hambacher Fest Bilanz:

"Der 27. Mai - er ist dem armen unterdrückten Volke der Bürge geworden, dass der Gedanke der Befreiung aus schmachvollem Drucke und bitterem Elende kein bloßes Luftgebilde mehr sei, an dessen Verwirklichung das zagende Herz nicht glauben dürfte: - in Städten und Dörfern vielmehr pflanzt es nun rasch und einstimmig das Signal seiner nunmehr entschiedenen Ansprüche auf Recht und Freiheit auf, mit dem festen Entschlusse zugleich, sein Recht und seine Freiheit gegen jede Macht zu verteidigen [...] Mögen die volksverachtenden, Recht und Freiheit des Menschen und des Bürgers zertretenden Willkürherrscher samt ihren Handlangern die Augen öffnen und einsehen, auf welchem Punkte sie stehen [...] Noch zwei solcher Eintrachtsfeste, und der Tempel der Völkerfreiheit ersteht, ersteht auf solchen Säulen, auf solchem Fundamente, dass alle Macht der Mächtigen nicht mehr im Stande sein wird, auch nur ein Steinchen an demselben aus seinen Fugen zu rücken, geschweige denn ihn in seiner Grundfeste zu erschüttern. Seht aber auch hier, ihr Freunde der Freiheit, was unsere bisher zersplitterte Kraft zum großen und heiligen Werke der Erlösung unseres deutschen Volkes aus der Knechtschaft und der Erhebung unseres deutschen Vaterlandes zu Ansehen und Würde zu einigen vermag. Nichts Äußeres ist es. Nein, es ist die tiefe, lebendige und gemeinsame Begeisterung für Recht und Würde des Menschen und des Bürgers. [...]
Glaubt nicht, dieser Weg zur Wiedergeburt unseres Vaterlandes sei zu lange. Seht vielmehr auf die Riesenschritte, die unser Volk auf diesem Wege zum Ziele seiner Emanzipation* bereits schon getan hat, und Ihr werdet Euren Irrtum erkennen [...]
Das mutige Auftreten unseres Volks gegen den Despotismus hängt ab von dem lebendigen Erkenntnisse und Gefühle seiner Rechte; seine entschlossene Tatkraft zur Abwehr eines Angriffes - von dem Erkenntnisse und dem Gefühle seiner Starke. - Besitzt es aber einmal das erstere, so wird ihm das letztere gar leicht beizubringen sein; ja, es wird nur äußerst wenig Mühe kosten, es bald von seiner völligen Unbesiegbarkeit zu überzeugen. [...] Man beginne da, wo die Willkür, die unumschränkte Herrschergewalt die Menschheit zertritt, wenigstens einmal den literarischen Kampf, den Kampf der Petitionen und Reklamationen [...] man bekämpfe die Zensur, die Geistesmörderei, mit entschiedener Festigkeit; man wage es, die Anmaßung der Lohnknechte der Gewalt zu Paaren zu treiben, die gleisnerischen Prediger der Ruhe, der Mäßigung, der Besonnenheit und dergleichen zum Schweigen zu bringen, und die Bahn wird gebrochen sein, das Volk wird erwachen [...]"

(aus: Der Bürger-Freund. Ein Volksblatt für deutsche Nationalität und Völker-Freiheit (Kaiserslautern, Redakteur H. Hochdörfer), Nr. 9 vom 2. Juni 1832,  in: Kermann (Hg.) 1990, S.49)

*wohl zu verstehen als Befreiung aus der Sklaverei

Biographische Autornotiz

»Johann Heinrich Hochdörfer (1799-1851) geb. 28. Oktober 1799 in Winzingen, protestantischer Pfarrer in Sembach in der Nordpfalz zwischen 1827 und 1834; Herausgeber liberaler und sozialrevolutionär orientierter Zeitungen heraus;  einer der Hauptredner auf dem Hambacher Fest; deshalb unter Anklage gestellt und zwei Jahre in Kaiserslautern inhaftiert; nach seiner Entlassung Schweizer Exil; in Genf bestimmender Einfluss auf den Kreis des ''Jungen Deutschland'; 1848 Rückkehr in die Pfalz; unter der Losung ''Kein Heil außer dem Sozialismus'', erschienen im ''Pfälzer Volksmann" (einer Neustadter Zeitung), Beteiligung an den politischen Auseinandersetzungen; Entlassung aus dem Kirchendienst, gestorben 28. Januar 1851 in Winzingen.

Prozess gegen Johann Heinrich Hochdörfer (1833)

docx-Download - pdf-Download

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 12.10.2023

    
   Arbeitsanregungen:
  1. Wie beurteilt Hochdörfer eine Woche nach dem Hambacher Fest die Wirkung, die von dieser Veranstaltung ausgehen werde?

  2. Welche politischen Aktionsformen zieht er zur Durchsetzung der politischen Ziele der Bewegung in Betracht?

 
   
 

 
ARBEITSTECHNIKEN und mehr
Arbeits- und ZeitmanagementKreative ArbeitstechnikenTeamarbeit ▪ Portfolio ● Arbeit mit Bildern  Arbeit mit Texten Arbeit mit Film und VideoMündliche KommunikationVisualisierenPräsentationArbeitstechniken für das Internet Sonstige digitale Arbeitstechniken 
  

 
  Creative Commons Lizenzvertrag Dieses Werk ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International License (CC-BY-SA)
Dies gilt für alle Inhalte, sofern sie nicht von
externen Quellen eingebunden werden oder anderweitig gekennzeichnet sind. Autor: Gert Egle/www.teachsam.de
-
CC-Lizenz