Q 1:
In einem Vortrag äußerte sich die tschechisch-österreichische
Pazifistin, Friedensforscherin und Schriftstellerin
»Bertha von Suttner
1909
wie folgt:
"Welches sind die Faktoren, die die
Rüstungsschraube in Bewegung setzen? Sind es die Völker, die danach
verlangen? Mitnichten! Der Anstoß, die Forderung, kommt immer aus dem
Kriegsministerium mit der bekannten Begründung, dass andere
Kriegsministerien vorangegangen sind, und der zweiten Begründung, dass man
von Gefahr und Feinden umgeben ist. Das schafft eine Atmosphäre von Angst,
aus der heraus die Bewilligungen erwachsen sollen. und wer ist tätig,
diese Angst zu verbreiten? Wieder die militärischen Kreise. Die haben
immer einen "unvermeidlichen" Krieg auf Lager, besonders einen solchen,
"der im nächsten Frühjahr losgehen wird". Kriegsparteien gibt es in jedem
Lande; was diese äußern, wird von den Kriegsparteien der anderen Länder
als die Willensmeinung der ganzen betreffenden Nation ausgegeben. Und die
gegenseitigen Furcht- und Hassgefühle treiben die gemeinsame
Schraube......."
Q 2:
»August Bebel (SPD),
einer der Begründer der deutschen Sozialdemokratie und einer der
bedeutendsten und populärsten Parlamentarier in der Zeit des
Deutschen Kaiserreichs erklärte 1911 im Reichstag:
"So wird man eben von allen Seiten
rüsten und wieder rüsten, man wird rüsten bis zu dem Punkte, dass der eine
oder andere Teil eines Tages sagt: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein
Schrecken ohne Ende. (Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten) ... Eines
Tages kann die eine Seite sagen: Das kann nicht so weitergehen. Sie kann
auch sagen: Halt, wenn wir länger warten, dann geht es uns schlecht, dann
sind wir der Schwächere statt der Stärkere. Dann kommt die Katastrophe...
Was wird die Folge sein? Hinter diesem Krieg steht der Massenbankrott,
steht das Massenelend, steht die Massenarbeitslosigkeit, die große
Hungersnot. (Widerspruch rechts) Das wollen Sie bestreiten? (Zuruf rechts:
Nach jedem Kriege wird es besser!)"