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Württemberg zur Zeit Herzog Carl Eugens (1728-1793)
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Konkurrenzkampf und Prasserei: Absolutistische Repräsentation
von Macht
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Versailles in Schwaben: Ludwigsburg zur Zeit Carl Eugens
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Höfische Festkultur zur Zeit Carl Eugens
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Höfisches Jagen im 17. und
18.Jahrhundert
"Parforcejagd (französische Jagd), die Jagd, bei welcher das Wild durch eine
Meute laut jagender Hunde und durch Jäger zu Pferde so lange verfolgt wird,
bis es sich vor den Hunden stellt und von den nachfolgenden Jägern
abgefangen werden kann. Diese Jagdweise stammt aus dem Orient und wurde zur
Zeit Karls d. Gr. in Deutschland bekannt, ihrer Kostspieligkeit wegen aber
fast nur von Fürsten geübt. Am verbreiteten war sie im vorigen Jahrhundert,
wo sie sich von Frankreich aus an kleinen und großen Höfen einbürgerte.
Jetzt besteht sie noch am preußischen Hof, wo auf Sauen, und in England, wo
auf Füchse gejagt wird, während früher die P. auf Hirsche besonders in
Dessau geübt wurde. Man benutzt bei der P. Hunde zum Vorsuchen und
Bestätigen des Wildes und 50-100 und mehr eigentliche Parforcehunde, welche
eigens dressiert die Meute bilden. Zu einer gewöhnlichen Jagdequipage
gehören 60-70 Pferde mit einem ganzen Troß von Jagdbedienten, von welchen
namentlich die 3-4 Pikeure hirschgerechte Jäger, tüchtige Reiter und gute
Hornisten sein müssen. Ihnen vorgesetzt ist der Oberpikeur (Erzpikeur,
Oberjäger), dem die Aufsicht über das untere Jagdpersonal etc., die
Ermittelung des Wildes und bei der Jagd selbst die Aufstellung des Relais
obliegt. Die Fährte des Hirsches, welcher gejagt werden soll, wird bestätigt
und verbrochen, dann der Forstort, in dem er gewechselt ist, umstellt, um
ihn zu Gesicht zu bekommen, wenn er herausbricht.
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Hierauf werden einige der
besten und sichersten Hunde (Lancierhunde) auf der verbrochenen Fährte
angelegt, welche man so lange jagen läßt, bis der Hirsch sich von denen, mit
welchen er zusammenstand, getrennt hat. Dann werden die Lancierhunde
gestoppt, und es wird die herbeigeführte Meute unter Blasen der
Anjagdfanfare von den Pikeuren angelegt. Die Jägerei muß den Hunden folgen,
und es werden zu dem Zweck, wenn auf Hirsche gejagt wird, welche viel
ausdauernder als Sauen sind, an solchen Stellen, an welchen die Jagd
voraussichtlich vorüberführen wird, Relais gestellt. Wenn der Hirsch ermüdet
ist, so stellt er sich vor den Hunden entweder im Wasser (Wasserhalali) oder
zu Land (Landhalali). Die Jäger sammeln sich und blasen entweder die
Wasserfanfare oder à la vue, bis der oberste Jagdherr herankommt, schleichen
sich an den Hirsch und schlagen ihm mit dem Hirschfänger die Heesen der
Hinterläufe durch, damit er die Hunde nicht forkeln und der Jagdherr ihn
durch einen Stich mit dem Hirschfänger hinter dem linken Blatt abfangen
kann. Beim Wasserhalali wird der Hirsch vom Jagdherrn durch einen Kugelschuß
auf den Kopf getötet. Während des Abfangens wird von der Jagdgesellschaft
Halali gerufen, die betreffende Fanfare geblasen und der Hirschfänger zwei
Finger breit gelüftet. Hierauf folgt die curée; die Läufe werden über den
Geästen abgelöst und die Haut bis zum Knie abgeschürft. Den rechten
Vorderlauf erhält der Jagdherr, die übrigen werden den Jagdgästen gegeben,
welchen eine besondere Ehre erwiesen werden soll, alle tragen den ihnen
zufallenden Lauf am Griff des Hirschfängers. Das Gescheide, der Wanst und
das Rippenwildbret werden mit der Haut des Hirsches bedeckt, der Kopf mit
dem Geweih daran gelehnt, damit die herangeführte Meute unter Blasen der
Fanfare nach Abziehen der Decke das Wildbret genießt, wobei der Oberpikeur
den Kopf mit dem Geweih gegen die Meute bewegt. Die Teilnehmer an der Jagd
erhalten einen Eichen- oder Fichtenzweig (Bruch), welchen sie an den Hut
stecken. Damit die P. ohne besondere Vorbereitungen auch in der Nähe der
Hauptstädte auf Sauen abgehalten werden kann, werden Keiler eingefangen, im
Saugarten gehalten und vor Beginn der Jagd aus diesem herausgelassen, um
dann auf der verbrochenen Fährte die Meute anzulegen. Um zu verhindern, daß
viele Hunde geschlagen werden, sägt man dem zu jagenden Keiler auch wohl die
Gewehre ab (balbieren). Wenn sich der Keiler vor den Hunden stellt, wird er
von dem zuerst herankommenden Mitglied der Jagdgesellschaft durch Aufheben
der Hinterläufe ausgehoben, bis der Jagdherr herankommt und ihn mit dem
Hirschfänger abfängt."
(aus:
Meyers Konversationslexikon
1885-1892, 16.09.07) )(
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Herzogliche Lustjagden
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Württemberg zur Zeit Herzog Carl Eugens (1728-1793)
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Konkurrenzkampf und Prasserei: Absolutistische Repräsentation
von Macht
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Versailles in Schwaben: Ludwigsburg zur Zeit Carl Eugens
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Höfische Festkultur zur Zeit Carl Eugens
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
26.09.2021