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Erst in der Nachfolge von
»Harold D. Lasswell (1902-1978), der 1948 seine berühmte Formel der Massenkommunikation entwickelte
(Who says What in Which Channel to Whom with What Effect), rückte man
allmählich von der
Allmachtsthese der Medienwirkungen ab. Schon in der sog.
Lasswell-Formel, welche die
Medienwirkungsforschung zwischen 1946 bis 1959
geprägt hat, verfügte der Rezipient nämlich über eine gewisse Wahlfreiheit;
denn er kann zwischen verschiedenen Medien und zwischen verschiedenen
Aussagen innerhalb eines Mediums seine Auswahl treffen.
Auch wenn Lasswell die Kommunikationsprozesse immer noch als einen
einseitigen Vorgang vom Sender zum Empfänger sieht, geht sein Modell doch
von einer Mehrstufigkeit der Kommunikation aus. Allerdings wurde diese "zunächst
noch nicht im Sinne eines mehrstufigen Wirkungsprozesses interpretiert". (vgl.
Jäckel 2005, S. 63)
In der
Kommunikationswissenschaft werden die verschiedenen Stufen in Lasswells
Modell dafür genutzt, bestimmte Forschungsgebiete der
Kommunikationswissenschaften voneinander abzugrenzen
Im Anschluss an Lasswell entwickelte man
ein gestuftes Entscheidungsmodell: Ehe
Medienwirkungen eintreten konnten, mussten intrapersonal vier Stufen
durchlaufen werden, nämlich attention (Aufmerksamkeit),
interest (Interesse), decision (Entscheidung) und
action (Handeln).
Im so genannten
AIDA-Modell, das, obschon
veraltet, noch immer im Zusammenhang mit
Werbung bzw.
Werbewirkung verwendet wird,
ist dieser Ansatz bis heute erkennbar.
Trotzdem, die neue Sicht auf die Massenmedien, die mit der Lasswell-Formel
möglich wurde, hat einen Grundsatz der früheren Allmachtsthesen klar
überwunden: Gleiche Aussagen konnten fortan unterschiedliche Wirkungen
haben.
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
29.09.2013 |
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