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Konzepte der Medienerziehung

Kritische Ansätze


Kritische Ansätze zur Medienerziehung gehen im Kern auf die "Kritische Theorie" der so genannten Frankfurter Schule (Max Horkheimer, Theodor W. Adorno, Herbert Marcuse), die ihre Blüte in den späten sechziger Jahren hatte. Ihre ideologiekritische Position  rückt die Bedingungen, Formen und Funktion der Produktion und Verwertung von Medien in der kapitalistischen Gesellschaft in den Mittelpunkt.

Kritische Ansätze gehen von dieser Grundannahme aus:

  • Medien besitzen als Ware in der kapitalistischen Gesellschaft eine herrschafts- und damit gesellschaftsstabilisierende Funktion.

Daher verfolgt der (ideologie-)kritische Ansatz die folgenden Ziele:

  • Erziehung des Mediennutzers vom Konsumenten zum kritischen Rezipienten

  • Vermittlung von Kenntnissen über die inhaltliche und technische Gestaltung von Medien als Voraussetzung für die kritische Analyse

  • Vermittlung von Fähigkeiten, die interessengeleitete "Gemachtheit" von Medien (versteckte Manipulationen und Ideologien) und deren Verschleierungsfunktion zu erkennen

  • Befähigung zu einer fundamentalen Medien- und Ideologiekritik als Teil der Gesellschaftskritik

  • Befähigung zur Einflussnahme auf die Institutionen, die für Medien relevant sind

  • Befähigung zur (selbst-)kritischen Überprüfung der eigenen Mediennutzung im gesellschaftlichen Kontext

Kritische Medienerziehung bedeutet in der Praxis:

  • Aufklärung über die Medien im gemeinsamen Gespräch und gemeinsamer Medienanalyse

  • Herstellung einer emanzipatorisch verstandenen "Gegenöffentlichkeit" durch handelnden Umgang mit den Medien

 (vgl. Six, U. u.a. 1998, S.39f.)

Kritik des Ansatzes

Gegen die kritischen Ansätze zur Medienerziehung werden eine Reihe von Einwänden geltend gemacht. Allerdings gelten diese Kritikpunkte nicht uneingeschränkt für alle derartigen Ansätze, da einige von ihnen mittlerweile die "Theorielastigkeit" ihres Vorgehens korrigiert haben.

Im Allgemeinen hat die Kritik am kritischen Ansatz hervorgehoben:

  • Es fehlen konkrete Folgerungen für die Medienerziehung.

  • Im Grunde handelt es sich um eine ideologiekritisch verbrämte Bewahrpädagogik.

  • Insgesamt wird der kognitive Faktor überbetont.

  • Der Bezug zu Bedürfnissen, Motiven und Entwicklungsaspekten der Mediennutzer fehlt.

  • Lustvoll-spielerische und kreative Aspekte der Mediennutzung werden ausgeblendet.

(vgl. Six, U. u.a. 1998, S.41)

 

      
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