In aller Kürze
Teilnehmerzahl
je 3 bis 4 in einer Gruppe |
Stichworte
»Kooperatives
Lernen |
Ziele
Partizipation aller Gruppenmitglieder in einem kooperativ angelegten
Arbeitsprozess, der die Selbstlernfähigkeiten stärken soll; im Anschluss
an die individuelle, schriftliche Artikulation von Gedanken, Ideen oder
Antworten auf bestimmte Fragen in der Placemat-Gruppe werden die
jeweiligen Beiträge gemeinsam beurteilt und zu einem Gruppenergebnis
zusammengeführt. Dabei wird eine grafische Struktur benutzt, die jedem
Gruppenmitglied zunächst einen gleich großen Schreibraum gibt, der an
das
in der Mitte platzierte Feld für das Gruppenergebnis angrenzt.
Gut geeignet für den Einstieg in ein Thema (Artikulation von Vorwissen
und Vorerfahrungen; Hypothesenbildung); zugleich einsetzbar zur
Erfassung von Teil- bzw. Zwischenergebnissen in einem Gruppen- bzw.
Teamprozess;
|
Dauer
a) 5-10 Min. b) 5-10 c) Plenum je nach Anzahl der Gruppen
insgesamt: ca. 30 - 60 Minuten |
Quelle
Weidner 2003,
Brüning/Saum 2007,
Green/Green 2010,
Reich 2006,
2010 |
Materialien
DIN A3-Papier, DIN A2-Papier, Schreibgerät, Gruppentische, ggf. Scheren
zum Heraustrennen des Gruppenergebnisses |
Linktipps:
|
Durchführung →Verlaufsplan
-
Nach der
Gruppeneinteilung notiert jedes Teammitglied in seinem Schreibsektor
seine eigenen Ideen, Gedanken und Vorstellungen zu dem vorgegebenen
Thema oder schreibt seine Antworten auf die zu bearbeitende
Fragestellung nieder. (ca. 5 - 10 Minuten).
-
Im Anschluss an die
Einzelarbeitsphase tauschen die Teammitglieder ihre
Arbeitsergebnisse durch Drehen des Placemats aus, in dessen Verlauf
jedes Gruppenmitglied die Arbeitsergebnisse jedes anderen zu lesen
bekommt. Dabei können jeweils auch Ergänzungen vorgenommen werden.
-
Wenn das Placemat wieder
an seine Ausgangsposition gelangt ist, erörtern die Teammitglieder
ihre Ergebnisse miteinander und einigen sich auf ein
Gruppenergebnis. Dieses Gruppenergebnis wir in der Mitte des
Placemats in das dafür vorgesehene Feld geschrieben.
-
Danach werden die
Ergebnisse der verschiedenen Placemat-Gruppen im Plenum vorgestellt.
Dabei kann zur Gegenüberstellung und zur besseren Präsentation des
Gesamtergebnisses das Gruppenergebnis-Feld aus den jeweiligen
Placemats auch mit der Schere herausgetrennt werden, um es so, z. B.
auf einer Pinnwand fixieren zu können.
|
Sonstige Hinweise Die Vorzüge der Methode liegen vor allem in der
für kooperative Lernarrangements typischen Förderung der
Selbstlernfähigkeit in Gruppen, die dem Grundprinzip "Think
- Pair - Share" folgt. Dabei wird sowohl die individuelle
Verantwortlichkeit des einzelnen als auch die Gruppenverantwortlichkeit
für das Erreichen eines Gruppenzieles gestärkt.
In einem System positiver Abhängigkeit des einzelnen von der Gruppe und
der Gruppe vom einzelnen kann die Sach- und Sozialkompetenz der
Beteiligten nachhaltig gestärkt werden, wenn die Teambildung (hier vor
allem: Berücksichtung der so genannten
▪
weichen Faktoren) gelungen
und die Aufgabenstellung motivierend angelegt sind. Voraussetzung für
die gleichberechtigte und gleich verantwortliche Beteiligung aller
Teammitglieder im Placemat-Prozess sind partnerschaftlich ausgerichtete
Feedbackfähigkeiten (▪
Feedback
geben und nehmen, ▪
Zuhören,
»Grundprinzipien
partnerschaftlichen Argumentierens) und - regeln (▪
Regeln
für das Feedback-Geben, ▪
Regeln
für das Feedback-Nehmen), die sowohl in der Gruppen- wie auch der
Plenumsarbeit verlangt werden.
Ohne Berücksichtigung derartiger Aspekte des
▪
Gruppenunterrichts können sich die unbestreitbaren Vorzüge
kooperativer Lernarrangements u. U. nicht hinreichend entwickeln.
▪
Faktoren
erfolgreicher Teamarbeit
|
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
14.12.2023
|
|