Lernstraße - eine Station nach der anderen
Ein Lernzirkel
wird als geschlossen bezeichnet, wenn die einzelnen Stationen in einer
vorgegebenen Reihenfolge durchlaufen werden müssen.
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Das Thema bzw. die
Inhalte dieser Form
des Lernzirkels weisen im Allgemeinen eine logisch-systematische
Struktur auf, die im Aufbau des Lernzirkels linear abgebildet wird.
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Seine
Stationen beziehen sich eindeutig aufeinander und sind in der Regel von
einer progressiven Struktur der Leistungsanforderungen gekennzeichnet.
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Aus
diesem Grund ist auch die Bezeichnung Lernstraße
für den geschlossenen Lernzirkel geeignet.

Eingeschränkte Wahlfreiheit
Die Wahlfreiheit der Schülerinnen und
Schüler ist in einem geschlossenen Lernzirkel natürlich eingeschränkt. Die
Schülerinnen und Schüler können dabei nicht über den Lernweg, also die
Reihenfolge der einzelnen Arbeitsstationen mitentscheiden, sondern müssen
sich an die vorgegebene Reihenfolge halten.
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Im strengsten Fall steigen alle
an der gleichen Lernstation in den Lernzirkel ein und beenden die Arbeit im
Lernzirkel auch an einer dafür vorgesehenen Endstation. Dennoch gibt es
hinreichend Bereiche, in denen die Eigenverantwortlichkeit der Schülerinnen
und Schüler für ihren Lernprozess gewahrt bleibt: Lerntempo, Wahl der
Sozialform (Einzel-, Partner- der Gruppenarbeit) etc.
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Da sich daraus auch organisatorische Probleme ergeben können, wenn z. B.
einzelne Stationen trotz des unterschiedlichen Arbeitstempos der
Schülerinnen und Schüler überlaufen sind, kann man auch einen geschlossenen
Lernzirkel mit unterschiedlichen Eingangs- und unterschiedlichen
Ausgangsstationen konzipieren und dabei im Sinne der Binnendifferenzierung
in der Lerngruppe die unterschiedlichen Leistungsniveaus von Schülern
berücksichtigen.
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Damit werden "Unter-" und "Überforderungen" einzelner
Schüler oder Schülergruppen vermieden und gleichzeitig der Aufbau eines
positiven "Lernzirkel-Flows" gefördert
werden.
Qualitätsstandards für
das eigenverantwortliche Lernen
Für die Aufgaben an den einzelnen Lernstationen gelten dabei jene
Qualitätsstandards, die für jede Art
von Aufgabenstellungen im Bereich eigenverantwortlichen Lernens, aber auch
für die Besonderheiten der Lernzirkelarbeit berücksichtigt werden müssen.

Leistungsstärkere und leistungsbereitere Schülerinnen und Schüler können in
einem Lernzirkel mit variabler Gestaltung der Einstiegs- und
Ausstiegsstation später, d. h. auf einem anderen Anforderungsniveau bzw.
Kompetenzniveaus mit
ihrer Lernzirkelarbeit beginnen und, sofern sie, wie anzunehmen ist, den
Lernzirkel schneller als leistungsschwächere durchlaufen, auch auf einem
anderen Leistungsniveau wieder verlassen. Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
15.11.2018
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