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Die
Sozialdemokratische Partei Deutschlands gehört zu den
relevanten Parteien im Parteiensystem der Bundesrepublik Deutschland,
und zwar im
parlamentarischen und
elektoralen
Parteiensystem. Sie zählt darüber hinaus zu den Parteien, die
typischerweise die Regierung stellen (gouvernamentales
Parteiensystem). (vgl.
Decker 2011,
S.23)
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1869 als Sozialdemokratische
Arbeiterpartei gegründet, in der auch 1875 bzw. 1890 noch die
ideologischen Gegensätze zwischen den reformorientierten "Lassalleaner"
und den an den Lehren von »Karl
Marx (1818-1883) und »Friedrich
Engels (1820-1895) orientierten und auf die sozialistische
Revolution hinarbeitenden "Eisenachern" für
längere Zeit nachwirkten. Während die Anhänger des politischen
Kurses von »Ferdinand
Lasalle (1825-1864), der 1863 den Allgemeinen Deutschen
Arbeiterverein gegründet hatte, Veränderungen mit dem Erringen
parlamentarischer Mehrheiten anstrebten, setzen die Verfechter des »Eisenacher
Programms der SDAP von 1869 um
»August Bebel (1840-1913) und
»Wilhelm Liebknecht (1826-1900) auf die Abschaffung des
kapitalistischen Privateigentums an den Produktionsmitteln und damit
auf den Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft.
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SPD hat längste
Organisationsgeschichte aller deutschen Parteien und vom →Deutschen
Kaiserreich (1871-1918), über die →Weimarer
Republik (1918/19 - 1933) und die Bundesrepublik Deutschland
(1949-) am längsten in verschiedenen Parlamenten vertreten
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Im →Deutschen
Kaiserreich (1871-1918) und in der →Weimarer
Republik (1918/19 - 1933) "eine Klassenpartei der
Arbeiterschaft, die sich in Form aller Lebensbereiche umfassenden
Solidargemeinschaft organisierte und zu diesem Zweck ein weit
umspannendes Vereinswesen ausbildete." (Decker/Neu
(Hg.) 2007, S.382); in der →Weimarer
Republik (1918/19 - 1933) erstmals Regierungsverantwortung: »Friedrich
Ebert (1871-1925) als erster Reichskanzler und erster »Reichspräsident
von 1919 bis zu seinem Tod 1925; nach der »Weimarer
Nationalversammlung 1919 Bildung der "»Weimarer
Koalition" mit »Zentrum
und
»DDP (Deutsche Demokratische Partei), die aber schon bei der »Reichstagswahl
1920 keine Mehrheit mehr findet; aber in der Regierung bis 1920;
nach den »Reichstagswahlen
von 1928 wurde der Sozialdemokrat »Hermann
Müller (1876-1931), der schon einmal kurz im Jahr 1920 das Amt
innehatte, bis 1930 erneut »Reichskanzler
der »Großen
Koalition aus SPD, »Zentrum,
»DDP,
»BVP (Bayerische Volkspartei) und »DVP
(Deutsche Volkspartei); im Streit um die Erhöhung der
Arbeitslosenversicherung zerbrach die Große Koalition im Frühjahr
1930 und die nachfolgenden »Präsidialdiktaturen
der beiden Zentrumspolitiker »Heinrich
Brüning (1885-1970), und »Franz
von Papen (1879-1969) und des parteilosen Reichswehrgenerals
»Kurt von Schleicher (1882-1934) regierten ohne parlamentarische
Kontrolle mit
»Notverordnungen, ehe am 30. Januar 1933 »Adolf
Hitler (1889-1945), der Führer der »NSDAP
(Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei) vom
»Reichspräsidenten
»Paul von Hindenburg (1847-1934) zum »Reichskanzler
ernannt wurde;
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Parteiverbot
während der nationalsozialistischen Diktatur (1933-14945); in den
Westzonen 1945 neu gegründet, in der sowjetischen Besatzungszone
1946
»Zwangsvereinigung mit der KPD zur
»SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands)
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Auf
Bundesebene
seit 1966 immer wieder einmal mit Regierungsverantwortung in
unterschiedlichen Koalitionen; auf
Länderebene immer wieder in der Regierungsverantwortung allein oder
in unterschiedlichen Koalitionen
Organisation und Mitglieder
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Bis zu den 1970er
Jahren lockert sich die Bindung der Partei an das
Arbeitermilieu immer weiter und immer mehr Beamte,
Angestellte und Studenten wurden Mitglieder (vgl.
Decker/Neu
(Hg.) 2007, S.384)
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Nach »Willy
Brandt (1913-1992), der den Parteivorsitz von 1964 bis 1987
innehatte, wechselte der Parteivorsitz nach vergleichsweise
kurzen Amtszeiten seiner Inhaber vergleichsweise häufig: »Hans-Jochen
Vogel (*1926) von 1987 bis 1991, »Björn
Engholm (*1939) von 1991 bis 1993,
»Johannes Rau (1931-2006) (kommissarisch) 1993, »Rudolf
Scharping (*1947) von 1993 bis 1995 (Abwahl), »Oskar
Lafontaine (*1943) von 1995 bis 1999 (Rücktritt), »Gerhard Schröder
(*1944) von 1999 bis 2004 (Rücktritt), »Franz
Müntefering (*1940) von 2004 bis 2005 (Rücktritt), »Matthias
Platzeck (*1953) von 2005 bis 2006 (Rücktritt aus
gesundheitlichen Gründen), »Kurt
Beck (*1949) von 2006 bis 2008,
Frank-Walter Steinmeier (*1956) (kommissarisch) 2008, »Franz
Müntefering (*1940) von 2008 bis 2009, »Sigmar
Gabriel (*1959) seit 2009
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17
Landesverbände, 20 Bezirke, 350 Unterbezirke und ungefähr
13.500 Ortvereine
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In der Regel
jährliche Bundesparteitage mit ca. 600 Delegierten, die alle
zwei Jahre den 36-köpfigen »Parteivorstand,
den Parteivorsitzenden u. a. Parteifunktionäre wählen (»Organisationsstatut
der SPD); Dem 2011 von 45 auf 35 Mitglieder
verkleinerten Parteivorstand gehören qua Amt an: der/die
Vorsitzende, seine vier Stellvertreter(innen), der/die
Schatzmeister/in, der/die Generalsekretär/in und der EU-
Beauftragte »Martin
Schulz (*1955); das Parteipräsidium wurde abgeschafft;
der Parteivorstand tritt alle vierzehn Tage zusammen;
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"Mitgliederschwund, Überalterung der Partei (mittlerweile
sind gut die Hälfte aller Mitglieder über 60 Jahre alt) und
Nachwuchsmangel" verweisen auf "die Krise der SPD als
Mitgliederpartei" (
Decker/Neu
(Hg.) 2007, S.394); nach dem wenig überzeugenden Erfolg
direktdemokratischer Verfahren in der Partei ist es
inzwischen zu einer stärkeren "Autonomie
der Parteispitze" (ebd.)
gekommen, was die an der Basis beobachtbare Lethargie der
Mitglieder wohl weiter verstärkt hat; in dem schon Ende der
1990er Jahre entwickelten Konzept der "Netzwerkpartei" sind
die Mitglieder nicht mehr entscheidend. Stattdessen steht
die Zustimmung der Wählerinnen und Wähler im Vordergrund der
Parteiarbeit, was die SPD mit Angelo
Panebianco (1988, S.264f, zit. n.
Decker
2011, S.48) als "professionelle
Wählerpartei" bezeichnen lässt. Damit bewegt sich
die SPD im Spannungsfeld von Partizipations- und
Medienpartei" (Decker/Neu
(Hg.) 2007, S.395), was dazu führt, dass "die traditionelle
Mitgliederpartei (...) durch themen- und sachspezifische
Netzwerke angereichert (wird), die aus dem Zentrum der
Partei heraus zu unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen
aufgebaut werden und unterschiedlichen Zwecken dienen." (ebd.)
Auf diese Weise wird die Parteiarbeit an die moderne
Mediengesellschaft angepasst mit der Konsequenz, dass sich
die Parteiführung immer mehr von der Parteibasis gelöst hat.
Die Partei, und das zeigt den Wandel von der
Mitgliederpartei zur professionalisierten Medienpartei
besonders deutlich, nach den Regeln modernen Management und
Marketings geführt, und versteht sich "in erster Linie als
Dienstleister ihrer Wählerschaft" (ebd., S.397); damit steht
sie heute nach Ansicht von
Decker/Neu
(2007, S.395), von ihrer Organisation her betrachtet,
für einen neuen Parteitypus, den sie als "professionalisierte
Medienkommunikationspartei" bezeichnen.
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Wichtige
Vereinigungen und Arbeitsgemeinschaften: »AG
der Jungsozialistinnen und Jungsozialisten (Jusos),
»AG
für Arbeitnehmerfragen (AfA),
»AG
sozialdemokratischer Frauen (ASF),
»AG
für Bildung (AfB),
»AG
Lesben und Schwule in der SPD (Schwusos);
»Friedrich-Ebert-Stiftung,
→Externe
Links
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→Grundsatzprogramme
Programmatisches Profil und Parteiziele
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Wichtigstes Dokument der Parteigeschichte nach dem
2. Weltkrieg ist das
Godesberger
Programm aus dem Jahr 1959, in dem die SPD die Marktwirtschaft
prinzipiell anerkannte, aber forderte, dass sie mit staatlicher
Konjunkturpolitik gesteuert und mit arbeitsrechtlichen und
sozialpolitischen Maßnahmen demokratisiert werden müsse (vgl. Decker/Neu
(Hg.) 2007, S.390); nach der unter ihrem Vorsitzenden »Kurt
Schumacher (1895-1952) klaren Frontstellung der SPD gegen die »Westintegration
und die »Wiederbewaffnung
der Bundesrepublik unter dem CDU-Kanzler »Konrad
Adenauer fortan Anerkennung der »NATO
und Befürwortung der »Bundeswehr;
insgesamt erschloss sich die SPD mit ihrer Annäherung an wichtige
Positionen der bürgerlichen Parteien neue Wählerschichten, ließ das
Image der "Klassenpartei" hinter sich, und konnte sich damit auch
als möglicher Koalitionspartner anbieten;
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Der Erfolg
des wirtschaftlichen Wiederaufbaus nach dem 2. Weltkrieg ("»Wirtschaftswunder"
unter dem CDU-Finanzminister »Ludwig
Erhard (1897-1977) von 1949 bis 1963) trägt mit zur
programmatischen Neuorientierung der SPD bei, die in Vorstellungen
über einen
reformorientierten demokratischen Sozialismus mündeten
(Formel 1954::
"Wettbewerb soweit wie möglich, Planung soweit wie nötig", bis
zum
Berliner Programm 1989 von besonderem Gewicht);
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Mit der "»Neuen
Ostpolitik" und der Reformpolitik unter SPD- Kanzler: »Willy
Brandt (1913-1992) konnten für eine Weile lang ein
Teil der programmatischen Ziele der Partei in der Politik umgesetzt
werden (z.B. steuerpolitische Umverteilung der Einkommen, Ausbau des Wohlfahrtsstaates, Ausbau der
»Mitbestimmung
in Betrieben und Unternehmen, Humanisierung des
Strafrechts, Verbesserung der Chancengleichheit mit Hilfe von
Investitionen in das Bildungswesen usw. (vgl.
ebd.)
Der Zustrom der so genannten "Neuen Linken" mit Beginn der
1970er Jahre führte zu Forderungen nach mehr Wirtschaftslenkung,
machte die Wachstumsproblematik und die Grundwerte des
demokratischen Sozialismus zum Thema. Zugleich zeigte sich seit
Mitte der 1970er Jahre eine immer größer werdende Kluft zwischen der
Partei und der pragmatischen Politik ihres Kanzlers »Helmut
Schmidt (*1918), der gegen den Willen eines sehr großen
Teils der Parteibasis den »Nato-Doppelbeschluss
1979 und die daraus folgende Nachrüstung durchsetzte und auf dem
Höhepunkt der »Anti-Atomkraft-Bewegung
in Deutschland auch für den weiteren Ausbau der »Atomenergie
plädierte.
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Nach dem
Sturz Helmut Schmidts 1982 (Aufkündigung der Koalition durch die
FDP) durch erfolgreiches »konstruktives
Misstrauensvotum zur Wahl von »Helmut
Kohl (*1930) zum Bundeskanzler kommt es in der SPD zu
heftigen Flügelkämpfen um die künftige programmatische Ausrichtung
der Partei. Vor allem die jungen und akademisch gebildeten
Neumitglieder, die in den siebziger Jahren der Partei beigetreten
waren, wurden zu den Verfechtern eines grundlegend "neue(n)
Politikverständnis(ses) jenseits von Wirtschaftswachstum und
materieller Umverteilung" (ebd.). Wenn sie u. a.
eine ökologisierte Wirtschaftspolitik und eine Abkehr vom
quantitativen zu einem qualitativen Wachstum forderten, stand die
Parteilinke der "Modernisierer" in deutlichem Gegensatz zur
Parteirechten ("Traditionalisten"), die, unterstützt von den
Gewerkschaften, weiterhin auf wohlfahrtsstaatliche Leistungen, ein
mehr oder weniger ungebremstes Wachstum und die soziale Bindung an
die Industriearbeiterschaft setzten. Die Folge: "eine strategische
Blockade" und eine "Orientierungskrise"
(ebd., S.391), die auch durch das von manchen als
"Flop" bezeichnete
Berliner
Programm von 1989 nicht wirklich überwunden werden konnte.
Überrollt vom Mauerfall 1989 und dem Zusammenbruch des Ostblocks
geriet die Programmarbeit in der SPD völlig außer Tritt und die
1990er Jahre "gelten daher für die deutsche Sozialdemokratie als
programmatisch und strategisch verlorenes Jahrzehnt." (ebd.)
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Nach 16
Jahren Opposition auf Bundesebene wurde die programmatische
Auseinandersetzung erst nach der gewonnenen »Bundestagswahl
1998, die der rot-grünen Koalition von SPD und Grünen unter
SPD-Kanzler »Gerhard Schröder
(*1944) die Regierungsmehrheit bescherte, wieder intensiviert.
Mit seiner "»Agenda
2010" mit ihrem sozialpolitischen Paradigmenwechsel vom
wohlfahrtsstaatlich unterstützenden zum aktivierenden, auf "Hilfe
zur Selbsthilfe" setzenden »Sozialstaat,
ihrem neuen Begriff sozialer Gerechtigkeit und daraus folgend
tiefgreifenden Einschnitten in wohlfahrtsstaatliche soziale
Leistungen wurde die Partei von ihrem Vorsitzenden und Kanzler
"förmlich überrumpelt". (ebd., S.392) (»Hartz
IV, 2005; »Riesterrente,
etc.). Die Auseinandersetzungen in der Partei über den neuen
wirtschafts- und sozialpolitischen Kurs der Partei führten in der
Folge zum Austritt eines größeren Teils der Parteilinken. Diese
gründeten 2004 die »WASG
(Arbeit & soziale Gerechtigkeit – Die Wahlalternative). Dort
fand auch der 1999 aus der Bundespolitik und der SPD freiwillig
ausgeschiedene, ehemalige SPD-Parteivorsitzende
»Oskar Lafontaine (*1943) (Parteivorsitzender von 1995 bis 1999)
seine neue parteipolitische Heimat. Die WASG vereinigte sich 2004
mit der PDS zur Partei »Die
Linke.
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Der
Regierungsverlust nach der vorgezogenen »Bundestagswahl
2005 spornte die SPD zur erneuten Programmarbeit an, die 2007 im
Hamburger
Programm mündete. Darin schrieb die Partei ihre Wertetradition
der SPD bei gleichzeitiger Formulierung neuer Konzepte für die
Zukunft fort und positionierte sich insbesondere gegenüber der
Globalisierungsdynamik, bei der sie den Vorrang der Politik und
damit der Demokratisierung gegenüber wirtschaftlichen Interessen,
das Streben nach einer gerechten Weltordnung und ein starkes Europa
forderte. Mit dem Hamburger Programm rückte die SPD nach Ansicht von
Beobachtern wieder stärker nach links, um sich nach den Jahren der
Großen Koalition mit der CDU unter der CDU-Kanzlerin »Angela
Merkel (*1954) von 2005 bis 2009 wieder klarer von der CDU
abzugrenzen. Dementsprechend finden sich darin auch Forderungen nach
gesetzlichen »Mindestlöhnen,
einer "gerechten Besteuerung" von großen Vermögen und Erbschaften
und der Ausdehnung der gesetzlichen Rentenversicherung auf alle
Erwerbstätigen. Außerdem sollen nach dem Willen der SPD
Nicht-EU-Ausländer ein kommunales Wahlrecht erhalten. In Abwandlung
der
Formel von 1954 gibt die Formel: "Für uns gilt:
So viel Markt wie möglich, so viel Regulierung wie nötig." die
Richtung in der Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik vor. Dabei
orientiert sich die Partei an der Vorstellung des demokratischen
Sozialismus als "Vision einer freien, gerechten und solidarischen
Gesellschaft".
Regierungsverantwortung auf Bundesebene:
SPD-Kanzler:
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1966-1969:
CDU-SPD-Koalition (= Große Koalition);
CDU-Kanzler »Kurt
Georg Kiesinger (1904-1988),Vizekanzler: »Willy
Brandt (1913-1992) (SPD); unter dem Sozialdemokraten »Karl
Schiller (1911-1994) als Wirtschaftsminister wurde " ein
Paradigmenwechsel hin zur »keynesianischen
Nachfragesteuerung vollzogen, "die bis Ende der siebziger Jahre
das dominante wirtschaftspolitische Handlungsmuster der
Bundesregierungen bleiben sollte." (Decker/Neu
(Hg.) 2007, S.383); seine Politik der »Globalsteuerung,
die auf die Lehren von »John
Maynard Keynes (1883-1946) wurden im »Stabilitäts-
und Wachstumsgesetz 1967 verankert;
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1969-1974:
SPD-FDP-Koalition (= sozialliberale Koalition),
SPD- Kanzler: »Willy
Brandt (1913-1992); Vizekanzler: »Walter
Scheel (*1919) (FDP); "»Neue
Ostpolitik", Reformpolitik: "Einkommensumverteilung durch
Steuerpolitik und Ausbau des Wohlfahrtsstaates, Ausbau der
betrieblichen und Unternehmensmitbestimmung, Humanisierung des
Strafrechts und Erhöhung der Chancengleichheit durch Investitionen
in das Erziehungs- und Bildungswesen" (ebd.), Scheitern des »konstruktiven
Misstrauensvotums zur Wahl von »Rainer
Barzel (1924-2006) (CDU) 1972; »1.
Ölkrise 1973, »Guillaume-Affäre
1974 führt zum Rücktritt Willy Brandts
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1974-1982:
SPD-FDP-Koalition, SPD-Kanzler: »Helmut
Schmidt (*1918); Vizekanzler: »Hans-Dietrich
Genscher (*1927); »Nato-Doppelbeschluss
1979 und Nachrüstung; "pragmatische, fast technokratische
Politik der Krisenbewältigung in der Ära Schmidt" (ebd.,
S,390);(nach Aufkündigung der Koalition durch die
FDP) erfolgreiches »konstruktives
Misstrauensvotum zur Wahl von »Helmut
Kohl (*1930) zum Bundeskanzler
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1998-2005:
Koalition SPD-GRÜNE (=rot-grüne Koalition)
(1998-2005), SPD-Kanzler: »Gerhard Schröder
(*1944) ,Vizekanzler: »Joschka
Fischer (*1948) (Grüne); "»Agenda
2010"; »erster
Kampfeinsatz der Bundeswehr im Kosovo-Krieg 1999; »Nicht-Beteiligung
am Irak-Krieg 2003; »positive
Auswirkungen des Elbe-Hochwassers auf den Wahlerfolg der rot-grünen
Koalition 2002;
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2005-2009:
CDU-SPD-Koalition (= Große Koalition);
CDU-Kanzlerin: »Angela
Merkel (*1954); Vizekanzler: »Franz
Müntefering (*1940) (SPD), bis Nov. 2007, »Frank-Walter
Steinmeier (*1956) (SPD), ab Nov. 2007)
"Kompromisse und Abkehr von marktliberalen Reformplänen" (Decker/Neu
(Hg.) 2007, S.203)
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2013-2017:
CDU-SPD-Koalition (= Große Koalition), CDU-Kanzlerin »Angela
Merkel; Vizekanzler: »Sigmar
Gabriel (*1959)
(SPD),
»Einführung
des Mindestlohns (2015), die »Erhöhung
der Mütterrente (2014) und die
»Rente
mit 63 (2014), die »Mietpreisbremse
(2015), die »Frauenquote in Aufsichtsräten (2014), die »Ehe
für alle (2017) und die »Neuregelung
der Bund-Länder-Finanzbeziehungen.
Soziale
Zusammensetzung der Parteimitgliedschaft:
→teachsam-Site-Links |
»Externe Links |
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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
20.11.2017
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