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Parteitypen nach ihrer Programmatik und Ideologie

Überblick

 
 
  Es gibt verschiedene Ansätze, um Parteien als Typen voneinander zu unterscheiden. Solche Typologien greifen stets bestimmte Eigenschaften heraus und vernachlässigen andere, um so genannte Idealtypen zu bestimmen. Solche Idealtypen entsprechen insofern nicht dem kompletten Bild einer Partei in der Wirklichkeit. Sie dienen vor allem dazu, Parteien unter Bezug auf den Idealtyp miteinander zu vergleichen.

Man kann Parteien z. B. nach ihrer Programmatik und Ideologie voneinander unterscheiden. Dabei ist allerdings zu beachten, dass Ideologievergleiche, die sich auf traditionelle Inhalte und Positionen bestimmter Ideologien beziehen, nicht selten "Positionen in die Gegenwart verlängern, die längst durch Einstellungs- und Interpretationswandel zu rein symbolischer Politik verkommen" (von Beyme 2000, S.77)

Folgt man der Unterscheidung von Lucardie (2007, S.63f.), dann lassen sich Parteien unter dem Aspekt ihrer Programmatik und Ideologie in neun verschiedene Typen unterscheiden. Zu diesen zählen die Hochideologien Liberalismus, Sozialismus und Konservatismus, aber auch sogenannte "dünne" Ideologien, wie der Nationalismus, die Ökologiebewegung oder der Feminismus und - je nach Sichtweise - auch der Populismus. Letztere werden als "dünn" bezeichnet, weil sie zwar "ein spezifisches Ziel verfolgen, sich aber in anderen Politikfeldern an eine komplexere Ideologie anlehnen". (Priester 2012, S.4) Michael Freeden (1998, 1998a), auf den dieser Gedanke zurückgeht, bezeichnet die komplexeren Ideologien, mit denen die "dünnen" auf anderen als ihren Gebieten Verbindungen eingehen, als Wirtsideologien (host-ideology). (vgl. ebd.)

Auch wenn diese Typen vergleichsweise weit aufgefächert sind, lassen sich etliche Parteien nicht so ohne weiteres zuordnen. Dies liegt daran, dass insbesondere einige Kleinparteien als Interessenparteien beanspruchen, quasi ideologiefrei, rein pragmatisch und sachlich die Interessen ihrer Klientel zu vertreten. Andere Parteien weigern sich in eine bestimmte Schublade gesteckt zu werden und erklären z. B. wie CDU in ihrem Grundsatzprogramm »Freiheit und Sicherheit von 2007, dass sich als eine christlich-soziale, liberale und wertkonservative Partei versteht. (vgl. Lucardie 2013, S.65)

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 21.08.2016

 

 
   
   Arbeitsanregungen:

  

 
     
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