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Facebook

Überblick

 
 
  Facebook nähert sich eigenen Angaben zufolge allmählich der Marke von 1 Milliarde aktiver Nutzerinnen und Nutzer weltweit. Im Grunde steht es damit konkurrenzlos da, auch wenn andere, wie z. B. Google+ nachziehen.

Von der ehemaligen VZ-Gemeinde fehlt bald jede Spur

Von der deutschen VZ-Community, StudiVZ.net und SchülerVZ.net und meinVZ.net, die im zweiten Quartal des Jahres 2010 noch von über 13,65 Millionen Menschen über 14 Jahre besucht worden waren, ist heute (im Juni 2012) so gut nichts mehr übrig. Fragt man Jugendliche ab der 5. Klasse nach den VZ-Communities, dann wissen sie schon nicht mehr wovon man redet.
Dabei war der Plan klar und die Hoffnungen entsprechend: "Wir werden das deutsche Facebook", verkündeten seine Gründer Dario Suter und sein Freund, Ehssan Dariani, die nach einem Praktikumsaufenthalt in den USA schlicht bei Facebook abkupferten. Als das Ganze 2007 dann von Holtzbrinck, einem Stuttgarter Verlagsunternehmen über eine Tochtergesellschaft fürs Digitalgeschäft die VZ-Dienste für nahezu 100 Millionen aufkaufte, schien es wohl eine Zeitlang so, also ob das Ganze sich weiter nach oben entwickeln könnte. Doch schon bald kommt man gegenüber der amerikanischen Konkurrenz völlig ins Hintertreffen. Inzwischen ist der Traum vom großen Sozialen Netzwerk im Gewand der VZ-Community aber ausgeträumt. Und wenn die Manager, Mitarbeiter und Nutzer gefragt werden, warum dies alles gekommen sei, wie es gekommen ist, dann geben sie, wie Boie in der SZ schreibt, unabhängig voneinander stets die gleiche Antwort: Der Kampf gegen Facebook war nie zu gewinnen, aber er wurde "lausiger verloren, als es nötig gewesen wäre. Das Original war stärker und dreister. Das deutsche Modell ging unter, bevor es zum Gegner reifen konnte." Wahrscheinlich hat mein bei "LeckmichVZ" einfach den Zeitpunkt für eine lukrative Übernahme verpasst. 2008 jedenfalls soll Marc Zuckerberg, der Macher von Facebook, angeboten haben, die VZ-Netzwerke für fünf bis zehn Prozent der Facebook-Anteile zu kaufen. Eine gigantische Fehleinschätzung mit großem wirtschaftlichen Schaden für Holtzbrinck: Das Unternehmen lehnte das Angebot ab, weil man wohl damals noch meint, den Kampf mit Facebook gewinnen zu können. Im Nachhinein falsch gepokert: "Sieben Prozent der Facebook-Anteile", weiß Boie, "wären heute circa sieben Milliarden Dollar wert. Holtzbrinck besitzt stattdessen jetzt ein Internetunternehmen mit maximalem Nutzerschwund in einer alten Bäckerei."

Das (alte) Prinzip Google und die Strategie von Facebook

Vor ein paar Jahren war das Internet fast gleichgesetzt mit dem, was Google mit seiner außerordentlich effektiven Suche auf die Computerbildschirme zauberte. Bernd Wippermann, ein bekannter Trendforscher aus Hamburg, erklärte dazu in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung vom 8./.9. Januar 2011: "Google reduziert die Komplexität des Netzes auf die Frage eines Nutzers. Facebook will soziale Beziehungen kommerzialisieren. Google bietet eine Dienstleistung und sagt: 'Das gibt es im Internet.' Facebook hingegen gibt Aufschluss über die soziale Qualität einer Entscheidung, Fragestellung oder eines Produkts. Dort erfährt der Nutzer: 'Andere sind auch Deiner Meinung`. (...) Bei Google werden Verlinkungen eines Themas als Grundlage für die Reihenfolge der Suchergebnisse genommen, bei Facebook sieht man: Welche Leute interessieren sich für das Thema. Die sozialen Beziehungen werden zu einem Biofilter, der Aufschluss über die Relevanz von Angeboten gibt."
Auch wenn diese Gegenüberstellung der Internet-Giganten angesichts der Tatsache, dass Google längst mit einem eigenen sozialen Netzwerk kräftig mitmischt, zeigt sie doch den ganz unterschiedlichen Ansatz, von dem die jeweiligen Internetstrategien einmal ausgegangen sind. Zugleich spiegelt sich in den unterschiedlichen Ansätzen auch die rasante Entwicklung im Internet selbst wieder.

Gert Egle. zuletzt bearbeitet am: 29.09.2013
 

 
     
    
   Arbeitsanregungen:
  1. Welche Gründe gibt es Ihrer Meinung nach für den unaufhaltsamen Aufstieg von Facebook im Internet?
  2. Erläutern Sie das (alte) Prinzip Google im Vergleich zur Strategie von Facebook.
     
 
     
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