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Die Selbstdarstellung in sozialen
Netzwerken hat im Fokus der öffentlichen Diskussion einen besonders
hohen Stellenwert erlangt. Die Medien berichten regelmäßig über
Auswüchse und im Kinder- und Jugendmedienschutz gehört die meist
präventiv ausgerichtete Arbeit an diesem Thema inzwischen zu den
Pflichtaufgaben.
Die Frage, warum sich vor allem Jugendliche und junge Erwachsene einen
Teil ihres kommunikativen Lebens in sozialen Netzwerken wie Facebook
abwickeln, gibt vielen Eltern, Erziehern und Pädagogen zu denken. Ihre
Mediensozialisation fand meist unter vollständig anderen Bedingungen
statt und der Aufbau ihrer sozialen Netzwerke kannte die moderne
Elektronik und das Internet eben nicht. Die
Selbstdarstellung von Jugendlichen in sozialen Netzwerken kann indessen
ohne Bezug zu den
Entwicklungsaufgaben
(persönliche
Aufgaben,
Beziehungsaufgaben,
sozioinstitutionelle Aufgaben), die von ihnen in der Lebensphase der
Adoleszenz
bewältigt werden müssen, nicht hinreichend erfasst und beschrieben
werden. In dieser Lebensphase, in der "Ichfindung
und soziale Selbstdarstellung (...) in einen intensiven Dialog
(treten)" (Fend
2005, S.415), ist es notwendig, Motive und Handeln von Jugendlichen
in sozialen Netzwerken unter dem Blickwinkel der besonderen
Identitätsarbeit zu betrachten, die von den Heranwachsenden dabei
geleistet wird. (→Strategien
der Selbstdarstellung)
→Persönlichkeitspsychologie
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