Die Ergebnisse der Forschung zu den
Risikogruppen für
• suizidales Verhalten haben, bei allen Unterschieden sonstiger
Reihung durch verschiedene Autoren, doch in manchem Übereinstimmungen
gefunden. (vgl.
Pöldinger 1984, S. 257
-
So wird meistens anerkannt,
dass "die Menschen, welche unter Depressionen irgendwelcher Art
leiden, die Risikogruppe Nummer 1"
darstellen. (ebd.,
S. 257, Hervorh. d. Verf.)
-
Als
Risikogruppe 2 gelten meistens die
Alkohol-, Medikamenten- und/oder Drogenabhängigen, weil deren Flucht
in irreale Träume oder in einen Zustand der Betäubung oft nur den ersten
Schritt darstellt bis es zum letzten, dem Weg in den Tod, kommt. Gerade
bei dieser Gruppe von Personen spielen auch depressive Verstimmungen
eine große Rolle, denn sie sind nicht selten der Anlass für den
Drogenmissbrauch oder treten besonders in Phasen der unfreiwilligen
Abstinenz oder beim bewusst herbeigeführten Drogenentzug auf.
-
Diesen beiden Risikogruppen
folgen vereinsamte Personen,
die naturgemäß auch sehr oft an Depressionen leiden. (Risikogruppe
3)
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Risikogruppe 4 stellen die alten Menschen dar, bei denen
Depressionen ebenfalls sehr häufig vorkommen. Die so genannte
Alterssuizidalität weist dabei
Besonderheiten auf, die im Zusammenhang mit den bis zum
Identitätsverlust reichenden Statusveränderungen, der den Alten von der
Gesellschaft zugewiesenen Nutzlosigkeit und Unwichtigkeit, aber auch mit
den zunehmenden Belastungen durch mehr oder minder schwere Krankheiten
betrachtet werden muss. (vgl.
Radebold, H. und G. Schlesinger 1982,
S.157)
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Personen, die ihren
Suizid angekündigt haben und/oder schon einen
Suizidversuch unternommen haben,
gehören zur Risikogruppe 5. Dieser
Gruppe war in der früheren Suizidforschung die Hauptaufmerksamkeit
zuteil geworden, ehe man aus empirischen Untersuchungen zu einer anderen
Reihenfolge der Risikogruppen gelangte.
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
06.04.2024
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