Die Altersverteilung der Suizide in Deutschland folgt dem so
genannten "ungarischen Muster", d. h. die Suizidgefährdung nimmt mit
zunehmendem Alter für beide Geschlechter deutlich zu (Wolfersdorf 2000).
Das
Durchschnittsalter der durch Suizid gestorbenen Personen hat sich
zwischen 1982 und 2002 um 3 auf 54,4 Jahre erhöht. (Pressemitteilung des
Statistischen Bundesamts, 3.2.04).
-
Dabei waren die Männer im Durchschnitt
mit 52,6 Jahren deutlich jünger als die Frauen (59,1 Jahre).
-
In der
Altersgruppe der 15- bis 35-Jährigen rangiert der Suizid nach dem
Unfalltod an zweiter Stelle der Todesursachen. Das bedeutet allerdings nicht, dass die Selbsttötung in
dieser Altersgruppe besonders häufig ist, denn schließlich ist der Suizid
in dieser Altersklasse neben Mord und Unfall und wegen der altersbedingt
deutlich weniger auftretenden Krankheiten die beinahe einzig mögliche
Todesursache.
-
In den letzten Jahren ist besonders auffällig, dass der
Anteil alter Menschen an der Gesamtzahl der Suizide zugenommen
hat.
Allerdings ist zu beachten, dass mit zunehmendem Alter zwar der Anteil
der Suizide an allen Todesarten abnimmt, die alterspezifischen
Suizidraten pro 100000 Einwohnern dennoch wächst. Heutzutage wird z. B. fast jede zweite Selbsttötung, die eine Frau vornimmt, von
einer Frau über 60 Jahre durchgeführt.
-
Zur Anzahl der statistisch
erfassten Suizide älterer Menschen muss wohl noch eine vergleichsweise
hohe Dunkelziffer hinzugerechnet werden. Dabei geht man von der
Annahme aus, dass ältere Menschen eher zu den so genannten "weichen"
Suizidmethoden (z. B. Über- oder Unterdosierungen verschriebener
Medikamente), die wiederum nicht als Suizide erkannt werden und daher
den "unklaren Todesursachen" zugeschlagen werden.
Sonstige Quellen:
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
06.04.2024
|