Im Rahmen dieser Funktion soll der Slogan
-
leicht
wiederholbar, formelhaft und "griffig" gestaltet sein
-
Markenname und
Slogan in einem günstigen Verhältnis zueinander darstellen
-
den
zusammenfassenden Produktvorteil bzw. das angestrebte Warenimage und den
Konsumgegenstand gleichsetzen
-
eine Art
unmittelbaren »Reflex im
»Pawlow'schen
Sinne auslösen, der darin besteht,
dass bei der Nennung des
Markennamens der Slogan assoziiert und seine
Behauptung als Tatsache akzeptiert wird - und umgekehrt
-
das Produkt/die
Dienstleistung bekannter gemacht werden und damit vertrauter gemacht
Der
▪
Markenname muss nicht im Slogan erscheinen (z.B. "Lets
make things better." (Philipps). In einem solchen Fall sorgt die
Kombination von Slogan und Logo für die nötige und erwünschte Zuordnung zu
einer bestimmten Marke.
In Fällen, in denen der Markenname aber direkt im Slogan erscheint, werden
verschiedene rhetorische - syntaktische oder allgemein stilistische -
Mittel verwendet, um das Bekanntmachen und Einprägen des Markennamens
durch den Slogan zu erleichtern. Die wichtigsten sind dabei wohl (vgl.
Möckelmann/Zander
1970, S.25f.) :
-
exponierte
Stellung des Markennamens am Anfang oder Ende des Slogans ("Besser
geht's mit Coca-Cola")
-
Wiederholung
des Markennamens ("Kaba, Kaba hält dich gesund")
-
Einbettung
des Markennamens in eine besondere semantische Figur ("Der weiße
Riese mit der Riesen-Waschkraft")
-
direkte
Einbeziehung des Markennamens in eine Figur der Wiederholung wie
Reim ("Zum Glück gibts
Stück", "efasit macht Füße fit"),
Alliteration ("Mars macht
mobil", "Feines für Frauen. Fürstenberg"),
Assonanz ("Fleisch muss
sein. Beiß rein!")
Parallelismus
-
klangliche
und semantische Struktur (z.B. a) Aufnahme semantisch
bedeutsamer Wortteile in den Markennamen ("Schauma" - Haarwaschmittel);
b) Einbau einer Kurzinformation ("Sinalco" - sine alcohol); c)
Lautmalerei ("Liasan"); d) gezielte Erweckung von Assoziationen
("K2R" zur Assoziation von Wissenschaft und Fortschritt)
Im Rahmen dieser Funktion soll der Slogan
-
direkt und
explizit auf den emotionalen Nebennutzen des Werbeobjekts verweisen
-
beim Rezipienten
Bedürfnisse wecken, Wunschziele und Leitbilder ansprechen
-
Gefühlswerte
vermitteln (vgl.
▪
Produktion von Aufmerksamkeit
- ▪
Emotionen)
-
den emotionalen
Nebennutzen mit dem durch Symbole verkörperten Werbeobjekt gleichsetzen
(Projektion)
-
die
(ersatzweise) Befriedigung von latenten Wünschen und Sehnsüchten der
Konsumenten auf symbolischem Weg ermöglichen
Wenn direkt und verbal auf den emotionalen Nebennutzen
eines Werbeobjekts verwiesen wird, geschieht dies im Allgemeinen in
übertreibender Art und Weise. Emotionale Nebenbedeutungen dieser Art sind
u. a.:
(vgl.
Möckelmann/Zander
1970, S.33.)
Da sich heute viele Produkte von ihren
Konkurrenzprodukten durch den Konsumenten kaum mehr anhand von objektiven
Produkteigenschaften unterscheiden lassen (funktionale,
qualitative und ästhetische Austauschbarkeit), entscheidet
vielfach der emotionale Eindruck, den ein Produkt oder eine Dienstleistung
beim Konsumenten erzeugt.
Wenn also heutzutage nicht mehr die Waren als solche
angeboten werden, "sondern ihre Eigenschaften und mit diesen ihre
Wirkungen" (Kropff
1960, zit. n.
Möckelmann/Zander
1970, S.35) dann ist für den Appell an emotionale Wünsche und
Bedürfnisse grundlegend, was
Casson schon 1952 gefordert
hat: "Wir müssen von Reinlichkeit sprechen - nicht von Seife. Von Mode -
nicht von Kleidern. Von Liebe - nicht von Schmuck. [...] Von
Individualität - nicht von Oberhemden und Schlipsen." (ebd.)
Und doch bleibt die Frage, "wie mit derartig irrealen
Werbemethoden beim durchschnittlich Umworbenen noch ein Erfolg erzielt
werden kann. Die Irrealität und Unwahrhaftigkeit dieser Aussagen ist ja in
den meisten Fällen offenkundig. Man muss wohl annehmen, dass die
Angesprochenen das, was ihnen hier angeboten wird, deshalb so bereitwillig
und unkritisch akzeptieren, weil es ihren eigenen Wünschen entgegenkommt.
Natürlich wird sich auch der einfachste und gedankenloseste Zeitgenosse
klar darüber sein, dass eine Fertigsuppe nicht gleich Liebe, ein
Brotaufstrich nicht gleich Gesundheit und eine Hautcreme nicht gleich
Schönheit ist. Aber - indem die angebotenen Waren durch emotionale
Aufladung zu Verkörperungen, zu Symbolen der angegebenen Nebenbedeutungen
geworden sind, erhält der Käufer die Möglichkeit, seine an sich
unerfüllbaren Sehnsüchte wenigstens auf symbolische Weise zu befriedigen.
Dem Käufer wird also das Gefühl vermittelt, durch den Kaufakt der
Erfüllung seiner Wünsche ein Stück näher gekommen zu sein." (vgl.
Möckelmann/Zander
1970, S.34f.)
Was in diesem Zitat noch beinahe wie ein irrationales
Mysterium klingt, lässt sich freilich durchaus erklären. Es liegt daran, dass der Adressat der Werbung
▪
Emotionen im Rahmen eines
(werblichen) Kommunikationsvorgangs erlebt und mit dem Kommunikationsthema
bzw. Werbeobjekt verbindet.
Besonders bemerkenswert ist dabei, dass der durch emotionale Reize
entstandene subjektive Eindruck eines Produktes Eigenschaften wie
Schönheit, Geschmack, Wirkung, Qualität und Stärke umfassen kann, auch
wenn diese Attribute der tatsächlichen Beschaffenheit des Produkts
entgegenlaufen.
Der Konsument soll also durch die Werbebotschaft dazu
gebracht werden, und dies ist durch zahlreiche Untersuchungen hinreichend
bewiesen, die in der Werbebotschaft verwendeten emotionalen Reize auf
seine Wahrnehmung des Produktes zu übertragen. (vgl.
Schierl
2001, S.97ff.)