"objektive" Darstellung |
Werbeobjekt wird auf sachliche Art mit
Angaben über seine tatsächliche Beschaffenheit und Leistung benannt,
dargestellt und gekennzeichnet; oft nur scheinbare Sachlichkeit und
Objektivität; bewusste Auswahl der Informationen schränkt
"Objektivität“ von vornherein ein
Wirkung: Eindruck von Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Glaubwürdigkeit |
ideale Verwendung |
Werbeprodukt wird in einer von vielen als
besonders positiv besetzten, idealen Situation gezeigt; Botschaft:
Produkt trägt zur "Idealität“ der Situation entscheidend bei;
“Käufer dieses Produkts erwarten von ihm zwar nicht die Fähigkeit zum
Nacherleben solcher Situationen, erhoffen aber oft ähnliche Wirkungen
und sind leicht geneigt, ihm mehr als die tatsächlichen Fähigkeiten
zuzusprechen.“ (Sowinski 1979,
S. 60) |
positive Bewertung |
durch Verleihung optimaler Rangprädikate
(z. B. "erstklassig“, "super“, "Spitze“) und vermehrt durch Wertungen
aus produktfremden Bereichen (Ethik, Soziales, Hygiene, Erotik,
Ästhetik, Religion); häufig Adjektive mit großer Wertungsbreite (z. B.
gut, wahr, echt, ehrlich, schön, zärtlich, sexy, jung, frisch, rein,
gesund, natürlich, fit, kostbar, groß; aber auch: substantivische
Attribute, Kompositabildungen, Vergleiche; häufig Zuordnung
entsprechender Bilder, die die sprachlichen Wertungen unterstützen (z.
B. junge Mädchen und Blumen zu "junger“ Rama) |
story-Andichtung |
Werbeobjekt wird eine „Geschichte“
angedichtet, um ihr ein bestimmtes Profil oder Image zu geben;
Varianten:
|
Erfolgsverheißung |
Herausstellung der Leistungsfähigkeit
eines bestimmten Produkts im Hinblick auf mögliche Erwartungen der
Kunden durch Versprechen und Behauptungen oder die Darstellung von
Erfolgssituationen nach dem Konsum des beworbenen Produkts (z. B.
"Mutti, er hat überhaupt nicht gebohrt.“) |
Weckung von
Bedürfnissen und Wünschen (Triebappelle) |
-
durch bildliche oder textliche Appelle an innere Strebungen,
Wünsche und Triebe
-
durch Auslösen von Unzufriedenheit mit dem Vorhandenen
-
durch Motivierung, sich anderen Bezugsgruppen anzugleichen (z.
B. in der Mode, im Lebensstil)
|
Lob/Tadel für Konsumenten
(Kommunikant) |
Zuordnung des potentiellen Konsumenten zu
einer Gruppe "außergewöhnlicher“ Menschen; Mittel:
schmeichelnde Stilisierungen
(z. B. Kenner, Experten, Genießer); Zuordnung zu einer
"Negativ-Gruppe“, die noch Bescheid wissen (z. B. Krawattenmuffel) |
Eigenlob des Werbenden
(Kommunikator) |
sollen auf die eigene Leistungsfähigkeit,
Zuverlässigkeit, Kundennähe etc. aufmerksam machen (Imagewerbung);
sollen Seriosität unterstreichen |
Einbezug von
Gewährsleuten (Sekundärsender) |
Aussagen wirklicher oder wahrscheinlicher
Personen über Werbeobjekte, häufig Prominente (mitunter auch
unbekannte Normalbürger/-innen) , die damit als
Sekundärsender auftreten
(Primärsender: Werbeproduzent); auch möglich: Darstellung von
Konsumenten als Sekundärsender) |
Dialogisierung der
Verwendungssituation |
-
in Werbeanzeigen vergleichsweise selten; dialogische Belehrung
eines Unkundigen durch einen Kundigen, der als Sekundärsender die
eigentliche Werbebotschaft verkündet;
-
Werbung mit Zusatzangeboten: Preissenkungen und Preisnachlässe,
Preisausschreiben ("Huckepack-Werbung“)
|
Appell an Angst und Furcht |
Darstellung von Mangelsituationen, die
Angst und Furcht hervorrufen (z. B. Mundgeruch; Körpergeruch) |
Verbindung mit Witz und Komik |
Ironisierung und Parodierung des falschen
Pathos vieler anderer Werbetexte unter Einbeziehung witziger Einfälle
und komischer Situationen |
„Umwegwerbung“ |
eigentliche Werbebotschaft wird zunächst
hinter anderen Informationen, z. B. über bestimmte Personen,
Ereignisse oder Bauwerke, die als "Aufhänger“ des erst später
gegebenen Produkthinweises fungieren |