Neben der Zahnpflege hat das richtige
Essen und Trinken entscheidenden Einfluss darauf, ob die Zähne gesund
bleiben. Denn vollwertige Speisen sind nicht nur gut für den Körper, sondern
auch für die Zähne. Direkt nach dem Essen die Zähne zu putzen, kann
allerdings auch schädlich sein – es kommt ganz darauf an, was man gegessen
hat.
Der größte Feind der Zähne sind Säuren, die Mineralstoffe aus der
Zahnoberfläche lösen, diese dadurch verändern und zum Verlust von
Zahnhartsubstanz führen. In den Mund gelangen solche Säuren entweder auf
direktem Wege durch saure Lebensmittel oder Getränke, zum Beispiel in Form
von Zitrusfrüchten, Fruchtsäften, Cola oder Essig.
Ein anderer, eher indirekter Weg zum niedrigen pH-Wert im Mund sind
zuckerhaltige Lebensmittel, deren Zucker von den Bakterien in der Mundhöhle
zu Säuren abgebaut werden. Zu dieser Gruppe gehören nicht nur Süßigkeiten,
sondern auch Nahrungsmittel, die andere Zuckerarten wie Stärke oder
Fruchtzucker enthalten - Chips, Brot, Bananen oder auch viele Fertigsoßen
beispielsweise.
Die
direkte Säureeinwirkung kann zum langsamen, chronischen Verlust von
Zahnhartsubstanz durch Demineralisation führen, wenn mehrere ungünstige
Faktoren zusammen treffen. Dies kann beispielsweise die zusätzliche
mechanische Abnutzung von erweichtem Zahnschmelz sein, bevor diesem durch
den Speichel die verlorenen Mineralien wieder zugeführt werden konnten.
Derzeit steigt die Zahl der nicht kariösbedingten Zahnhartsubstanzdefekte,
Gründe sind vor allem die Änderungen des Lebensmittelangebotes und
Ernährungsgewohnheiten mit einem Übermaß an sauren Komponenten wie
beispielsweise säurehaltigen Softdrinks. Auch die sehr beliebten Alcopops
greifen den Zahnschmelz massiv an, denn ihr pH-Wert liegt durch
Fruchtzusätze wie Zitronensäure und Zitrussaft zwischen 2 und 4 und damit
sehr niedrig – bei häufigem Konsum oftmals in Form des Dauernuckelns durch
spezielle Trinkflaschen scheinen schwerwiegende Schäden der Zahnhartsubstanz
vorprogrammiert. Denn zu allem Übel haben Alcopops und Softdrinks auch noch
eine ausgeprägte Pufferfunktion und halten den pH-Wert im Mund lange Zeit
auf saurem Niveau.
Weil der Zahnschmelz durch säurehaltige Speisen und Getränke sehr schnell
weich wird, ist Putzen nicht immer förderlich für die Zahngesundheit. Denn
dadurch wird der aufgeweichte Schmelz mit weg geputzt – die Zähne sind
anfälliger als vorher. Klüger ist es, 30 bis 60 min. zu warten und so dem
Speichel das Feld zu überlassen. Dieser neutralisiert nicht nur die Säure,
sondern versorgt die Zähne auch mit Mineralstoffen und lässt den Zahnschmelz
dadurch wieder hart werden. Ein paar Schlucke Wasser helfen, Säure zu
entfernen, und machen Orangensaft und Sauerkraut weniger schädlich. Auch wer
sich erbrechen musste, sollte möglichst nicht sofort zur Zahnbürste greifen,
sondern lieber Wasser trinken, denn die Magensäure ist eine der stärksten
und damit gefährlichsten Säuren für die Zähne.
Anders sieht es aus, wenn zuckerhaltige Lebensmittel verzehrt wurden – hier
gilt es, die Bakterienbeläge mit den Speiseresten von der Zahnoberfläche zu
entfernen, bevor sie zu Säuren umgewandelt werden können. Zähne putzen ist
sehr sinnvoll, und wenn das nicht geht, kann beispielsweise ein
zahnfreundlicher Kaugummi die Zähne reinigen und den Speichelfluss anregen.
Gerade klebrige Speisen wie trockene Kekse oder auch salzige Knabbereien
legen sich um den Zahn und bieten Bakterien ideale Bedingungen.
Je länger eine Speise gekaut wird, desto stärker wird der Speichelfluss
angeregt. Daher ist auch für die Zahngesundheit ballaststoffreiche,
naturbelassene Vollwertnahrung mit viel Rohkost sehr zu empfehlen. Durch das
notwendige starke Kauen sorgen solche Lebensmittel außerdem für die
Selbstreinigung der Zähne, das Zahnfleisch wird massiert und die
Zahnzwischenräume werden gereinigt.
Verschiedene Lebensmittel können einiges für die Zähne tun. Käse zum
Beispiel – die Kombination des Proteins Kasein und der Mineralstoffe Kalzium
und Phosphat ersetzt Mineralstoffe im Zahnschmelz, ein saurer pH-Wert im
Mund wird durch Käse neutralisiert. Schwarzer und grüner Tee sowie
Hülsenfrüchte und Fisch enthalten besonders viel Fluorid, das die
Zahnsubstanz schützt. Und auch Milch liefert Mineralstoffe wie Calcium, die
die Gesundheit der Zähne unterstützen können.
Keine Angst: Für gesunde Zähne müssen Süßigkeiten nicht ganz vom Speiseplan
gestrichen werden. Es kommt weniger auf die Menge des verzehrten Zuckers als
auf die Häufigkeit des Verzehrs an. Daher ist es besser, einmal am Tag eine
größere Menge Schokolade oder Kekse nach einer Hauptmahlzeit zu genießen,
als immer mal wieder ein Stückchen über den ganzen Tag verteilt. Durch
ständiges Naschen sind die Zähne einem dauernden Angriff ausgesetzt. Das
gilt übrigens auch für andere säure- oder zuckerhaltige Lebensmittel –
besser ein ganzes Glas Orangensaft auf einmal statt immer mal wieder einen
Schluck. Die so entstandenen Pausen zwischen den Mahlzeiten geben dem
Speichel Zeit, dem Zahn Mineralien zurück zu geben. Insgesamt tut es der (Zahn-)Gesundheit
gut, weniger zucker- und säurehaltige Speisen und vor allem auch Getränke
wie Cola und Limonaden zu konsumieren. Denn es scheint, dass der regelmäßige
starke Konsum solcher Softdrinks die Struktur des Zahnschmelzes nach und
nach so sehr schwächt, dass auch der Speichel die Schäden nicht mehr
reparieren kann.
(Presseerklärung von proDente Köln, Dezember 2005)
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"Wichtig ist es, als Betroffener sofort zu reagieren" -
Argumentationsskizze zum Thema Mundgeruch
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Argumentationsskizze zum Thema Mundgeruch
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
15.08.2023