Ein weites Feld ...
Die ▪
Wahrnehmungspsychologie ist eine Teildisziplin der Psychologie
mit einer langen Geschichte und vielen verschiedenen
Forschungstraditionen, Ansätzen, Theorien und Experimenten zum
Beweis dieser Theorien. In diesem teachSam-Arbeitsbereich kommen nur
einige wenige ausgewählte Aspekte des gesamten Feldes der
Wahrnehmung und der Wahrnehmungspsychologie zur Sprache, und die
Themen, die zur Sprache kommen, erheben nicht den Anspruch alle
Aspekte zu berücksichtigen, die jeweils mit ihnen zusammenhängen.
Was hier vorgestellt
und dargestellt wird, soll vor allem dazu dienen, interessierten
Laien, Studierenden der Geisteswissenschaften und
Lehramtsstudierenden sowie Lehrkräften Einblicke in Bereiche zu
geben, die im weiteren Umfeld ihres gesellschaftlichen und sozialen
Handelns in Schule und Erziehung von Bedeutung sein können. Zugleich
sind sie Ergebnis des Bemühens, wichtige Bereiche der
Wahrnehmungspsychologie zu erschließen und mit klarem
Wissenschaftsbezug zu präsentieren. Es ist ein weites Feld ...
Wahrnehmung ist ein
komplexer Vorgang
Was im Innern eines Menschen passiert, wenn
er etwas über unsere Sinne
wahrnimmt, ist ein sehr komplexer Vorgang, an dem zahlreiche Elemente
beteiligt sind und der unterschiedliche Prozesse umfasst. Wenn diese
Wahrnehmung schließlich noch zu einem bestimmten Verhalten führt,
kompliziert sich das Ganze weiter. Im Alltag haben wir häufig schnell
Erklärungen parat, um unser Verhalten zu erklären. Doch psychische
Vorgänge lassen sich meist nicht auf eine einfache Formel bringen.
Bei unseren
Wahrnehmungen wirken zwei komplexe Vorgänge zusammen:
Aktivierende
Prozesse, die dafür sorgen, dass wir in einen inneren
Spannungszustand geraten, bei dem wir unsere ▪
Aufmerksamkeit auf etwas richten, und
kognitive
Prozesse, die dafür sorgen, dass wir bestimmte Informationen
verarbeiten und speichern können.

Wahrnehmung und Empfindung - was unterscheidet sie?
Es ist wichtig, den ▪ Begriff Wahrnehmung
von dem der Empfindung zu unterscheiden.
Bourne/Ekstrand (2005, S. 81)
nehmen die folgende begriffliche Unterscheidung und Abgrenzung vor:
"Der Begriff Empfindung wird im Allgemeinen für die unmittelbaren
Effekte des Reizes benutzt, der auf ein Sinnesorgan einwirkt, und
beinhaltet die Aktivität des Sinnesorqans selbst. Im Gegensatz dazu wird
der Begriff der Wahrnehmung für die Nachwirkungen der Rezeptoraktivität
verwendet, d. h. für Prozesse, die der Reizung folgen und die zentraleren
kognitiven Funktionen des Organismus in Anspruch nehmen."
Wodurch wir überhaupt imstande sind, Reize von außen wahrzunehmen,
wird in der Wissenschaft von zwei gegensätzlichen Theorieansätzen zu
beantworten versucht (vgl.
Zimbardo/Gerrig (2004, S. 166)
-
Die so genannten
"Nativisten" gehen davon aus, dass der Mensch von Geburt mit Gehirn- und
Wissensstrukturen ausgestattet ist, die ihm ermöglichen, das zu
interpretieren, was er in seiner Umwelt wahrnimmt.
-
Die "Empiristen" dagegen sagen,
dass der Mensch mit einer gänzlich unbeschrieben, aber lernfähigen
"Festplatte" oder "Tafel" geboren wird, die von den Elementen und
den Erfahrungen in und mit der Wahrnehmungsumwelt beschrieben wird.

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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
15.02.2021
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