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Aspekte der Szenenanalyse II,2

Inhalt

Johann Wolfgang von Goethe: Egmont - Zweiter Aufzug - Egmonts Wohnung (5/13)

 
FAChbereich Deutsch
Glossar Literatur Autorinnen und Autoren Johann Wolfgang von Goethe Überblick
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Egmont trifft, deutlich später als von • Richard, seinem Privatsekretär, erwartet, etwa zwei Stunden nach einer gemeinsam mit • Wilhelm von Oranien geführten Unterredung mit der spanischen Regentin • Margarete von Parma in seiner Wohnung ein. Er erkennt schnell an der verdrießlichen Miene seines Sekretärs, dass dieser unter Zeitdruck steht und deutlich verstimmt ist. So lenkt er das Gespräch mit ein paar freundlich aufmunternden Worten auf die Liaison seines Sekretärs mit einer Dame am Hofe der Regentin, deren vermutlich geringes Verständnis für die Verspätung Richards er für die Laune seines Sekretärs verantwortlich wähnt.

Es gibt eine Reihe von Angelegenheiten zu erledigen und auch drei Boten warten schon darauf, die Mitteilungen des • Prinzen von Gaure und Statthalters von Flandern und Artois weiterzutragen.

Egmont will von Richard nur die wichtigsten Informationen über das Anstehende erhalten, doch dieser besteht darauf, dass alles wichtig sei, was erledigt werden müsse. So will sich Egmont alles, allerdings möglichst in Kürze, nacheinander anhören.

Zunächst unterrichtet Richard seinen Herrn über die Lage in Gent und Umgebung, über die Hauptmann Breda in einem Lagebericht Auskunft gebe. Von einzelnen Vorkommnissen abgesehen, habe sich, so der Bericht, der Tumult weitgehend gelegt. Egmont will keine weiteren Details darüber wissen, sondern bekommt von Richard daraufhin vier Anfragen des Hauptmanns vorgelegt, die er entscheiden muss.

Im ersten Fall handelt es sich um sechs ergriffene "Bilderstürmer". Sie müssten der bisherigen Praxis zufolge,  die Egmont als Statthalter der spanischen Regentin in seinen Provinzen hatte anwenden lassen, hingerichtet werden. Jetzt aber zeigt sich Egmont weiterer Todesurteile dieser Art überdrüssig und ordnet daher "lediglich" die öffentliche Auspeitschung der vier männlichen Betroffenen und die Verwarnung der zwei Bilderstürmerinnen an.

Im zweiten Fall gestattet Egmont, gegen den ausdrücklichen Willen seines Hauptmanns, ein letztes Mal die Heirat eines jungen Offiziers, der ihn persönlich bei seinem letzten Aufenthalt bei seinen Soldaten in Gent um diese Gunst gebeten hatte.

Im dritten Fall handelt es sich um die Vergewaltigung einer Wirtstochter durch zwei seiner Soldaten. Sie sollen auf Anordnung Egmonts drei Tage hintereinander ausgepeitscht werden und das Vergewaltigungsopfer auch finanziell entschädigen.

Ein calvinistischer Prediger, der bei seiner angeblichen Durchreise nach Frankreich festgenommen worden sei, soll nach dem Willen Egmonts im vierten ihm vorgelegten Fall nicht mehr wie bisher enthauptet, sondern nach Frankreich abgeschoben werden.

Nach dem Bericht des Hauptmanns informiert Richard seinen Herrn über die Mitteilungen seines Steuereinnehmers, der die erwarteten Gelder derzeit nicht eintreiben könne. Der Steuereinnehmer habe aber zugesagt, gegen säumige Schuldner härter, notfalls mit Schuldhaft im Kerker, vorzugehen. In einem konkreten Einzelfall, den er dabei anspricht, gewährt Egmont allerdings dem Schuldner einen weiteren befristeten Zahlungsaufschub, da der Betreffende ja seine prinzipielle Zahlungswilligkeit bekundet habe. Den Vorschlag seines Steuereinnehmers, die aktuelle Finanzmisere durch das Hinauszögern der von Egmont an alte Soldaten oder Soldatenwitwen gezahlten Gnadengehalte zu entschärfen, lehnt Egmont rigoros ab. Er wisse, dass dieser Personenkreis das Geld dringender benötige als er selbst, begründet er seine Ablehnung. Als Richard ihn daraufhin fragt, woher das fehlende Geld denn kommen solle, erklärt Egmont es schlicht nicht zu seinem Problem und verlangt, dass der Steuereinnehmer sich etwas einfallen lassen solle, was für die Betroffenen und für ihn selbst annehmbar sei.

Nach Erledigung der Steuersache erinnert Richard seinen Herrn vorsichtig an einen bislang unbeantworteten Brief des Grafen Oliva, der am spanischen Hof lebt und ihm wie ein Vater zugetan sei. Entgegen seiner ursprünglichen Absicht, den Antwortbrief selbst zu verfassen, weist Egmont daraufhin seinen Privatsekretär an, ein mit seiner Handschrift gefälschtes Schreiben an den Grafen zu verfassen, der die Sorgen Olivas um Egmont ausräumen solle. Richard will jedoch von Egmont wenigstens in Grundzügen wissen, was er schreiben soll. Aus diesem Grunde nimmt Egmont den Brief des Grafen Oliva noch einmal zur Hand und kommentiert, was er noch einmal überfliegt. Mit ein paar Fragen an Oliva, die er vor sich hinsagt, bringt er zum Ausdruck, dass ihm der Graf altersgemäß zu bedächtig und ohne Verständnis dafür sei, dass man als junger Mensch einfach andere Risiken einzugehen gewillt sei. Zwar verkennt Egmont die wohlgemeinten Absichten des Grafen nicht, aber dessen Sicherheitsdenken, dessen Vorstellungen von Leben und Glück, erschienen ihm selbst wie der Tod. Daher fordert er Richard auf, etwas zu schreiben, was Olivas Sorgen mildern könne, und ihm mitzuteilen, dass er sich schon in Acht nehme, zugleich aber dankbar dafür sei, wenn er seinen Einfluss am spanischen Hof weiterhin zu seinem Nutzen geltend mache. Als Richard daraufhin kritisch anmerkt, dass er mit solchen Worten den Grafen gewiss nicht beruhigen könne, bleibt Egmont dennoch stur und verlangt von seinem Schreiber einfach die passenden Worte zu finden. Er ist sich sicher, dass hinter solchen "guten" Ratschlägen nämlich stets der Wunsch stehe, er müsse anders leben, als er sich selbst vorstelle. Er sei von Natur aus ein fröhlicher Mensch, der die Dinge eben leicht nehme und das Leben und den raschen Wechsel der Dinge genieße, und genau das, so betont er, mache sein wirkliches Glück aus. Demgegenüber sei ihm die spanische Lebensart am Hofe des Königs mit ihrem Sicherheitsdenken und der ganzen vom Hofzeremoniell geprägten Lebensform ganz und gar wesensfremd.
Richards Hinweis, Egmont möge doch die in aller Zurückhaltung formulierten Äußerungen des Grafen Oliva nicht so unfreundlich aufnehmen, weist dieser allerdings entschieden zurück. Zur Begründung führt er an, dass der Graf ganz genau wisse, wie sehr ihm solche Ermahnungen zuwider, ja verhasst seien, weil sie ihn von dem Weg abbringen sollten, den er gehen wolle. Als Richard dagegen einwirft, dass es doch nur Liebe sei, was andere zu solchen Sorgen um ihn veranlassten, lässt sich Egmont über weitere Details aus, die in dem Brief des Grafen stehen. Er entrüstet sich geradezu darüber, dass Graf Oliva ihn offenbar schon zum wiederholten Male auf die Vorkommnisse bei einem Festmahl anspricht, das am spanischen Hof als klare Provokation angesehen worden sei. Egmont verwahrt sich ausdrücklich gegen solche "Märchen" und betont, dass es sich doch lediglich um eine Art Fastnachtsspiel gehandelt habe, als andere Fürsten und er die Ärmel ihrer Diener mit den Zeichen von Bettlern versehen und sich selbst einem Unnamen (Geusen) gegeben hätten. Man habe das Ganze doch nur im Übermut und allgemeiner Weinseligkeit beschlossen und damit den König lediglich etwas spöttisch-demütig an seine Pflichten erinnern wollen. Hochverrat jedenfalls sei dies nicht im entferntesten gewesen und solche Gedanken solle man doch weiterhin den Höflingen überlassen. In jedem Fall, so stellt Egmont am Ende fest, nehme Oliva das Ganze viel zu wichtig. Schließlich vermutet Egmont sogar, dass die erneute Eindringlichkeit der Ermahnungen des Grafen etwas ganz anderes zeigen könnten, nämlich das allmähliche Zurückziehen seiner Egmont bis dahin zugetanen Hand.

Auch eine kurze Unterbrechung dieser sehr emotional und emphatisch vorgetragenen Äußerungen Egmonts durch Richard, der dessen Äußerungen kaum folgen kann, lässt Egmont nicht innehalten. Im Gegenteil: Egmont steigert sich in weitere Emotionen hinein, vergleicht das Leben mit einem Schicksalswagen, der von den Sonnenpferden der Zeit wie von unsichtbaren Geistern immer vorangepeitscht wird, ohne dabei dem Wagenlenker kundzutun, wohin die Reise gehe.

Noch einmal versucht Richard seinen Herrn zu mäßigen, aber sein kurzer ängstlich besorgter Appell wird von Egmont ignoriert, der, im Bild fortfahrend, nunmehr direkt auf sich bezogen äußert, dass er immer höher hinauf müsse, getrieben von Hoffnung, Mut und Kraft, bis dahin, wo er in seiner Entwicklung den Höhepunkt erreiche. Dort angekommen, sei sein Untergang, von einem Donnerschlag, Sturmwind oder durch eine eigene Unbedachtheit bewirkt, Vollendung seines am soldatischen Ethos orientierten Lebens. Ein selbstbestimmtes und freies Leben sei jedenfalls, so schließt er seine Gedanken ab, jedes Risiko wert.
Richard mahnt seinen Herrn, nicht zu wissen, was er da sage und bittet dazu Gott, seinen Herrn zu schützen.

Als Egmont bemerkt, dass der von ihm erwartete • Wilhelm von Oranien eingetroffen ist, ordnet Egmont, nun wieder ganz nüchtern und sachlich, an, dass Richard, abgesehen vom Brief an den Grafen Oliva, den er erst tags darauf verfassen solle, alles Notwendige veranlassen und die wartenden Boten auf ihre Reise schicken solle. An Ende trägt er ihm noch auf, seine Geliebte zu grüßen und sie zu bitten, doch herauszufinden, was mit der Regentin los sei, die sich aber davon nichts habe anmerken lassen wollen.

Etwas mehr als 2 Stunden nach ihrem Gespräch mit der spanischen Regentin • Margarete von Parma sucht • Wilhelm von Oranien, neben • Egmont einer der wichtigsten niederländischen Fürsten, den Grafen von Gaure in seiner Wohnung auf, um mit ihm über die Lage und die weiteren Absichten der Regentin und der spanischen Krone zu beraten.

Während Oranien glaubt, die Regentin könne abdanken und damit einem strengeren spanischen Regiment Platz machen, beurteilt Egmont die Lage völlig anders. In seinen Augen nehmen sich entsprechende Andeutungen der Regentin als ein schon hinlänglich bekanntes Spiel von ihr aus, ohne die Gefahr entsprechender Konsequenzen. Und gesetzt den Fall, so glaubt er, dass es dieses Mal doch anders komme, dann müsse sich ein möglicher Nachfolger, aller noch so hochfliegender Pläne zum Trotz, doch den niederländischen Realitäten beugen. Aus diesem Grunde lässt Egmont wohl auch Oraniens Andeutung, der spanisch-habsburgische König Philipp II. könne den Plan verfolgen, den niederländischen Adel auszuschalten, zunächst nicht an sich heran.

Dies wiederum veranlasst Oranien, seine ganze Erfahrung mit der Politik in die Waagschale zu werfen. Er beobachte die Lage seit Jahren schon mit besonderer Wachsamkeit und achte stets auf alles, was ihm von den verschiedenen Seiten zugetragen werde. Jetzt sehe er einen Wechsel der königlichen Politik in den Niederlanden kommen, da die bisherige offenkundig gescheitert sei.

Egmont glaubt nicht daran und setzt stattdessen auf die Aufrechterhaltung des Status quo, der auch im Sinne des Königs gewiss das Beste sei. Als Oranien Egmont daraufhin sagt, die Strategie des Königs, das Volk zu schonen, die Fürsten aber zu verderben, sei neu, erklärt Egmont dies kurzerhand für ebenso alt wie unbegründet. Oranien jedoch besteht darauf und unterstreicht, dass er sich seiner Sache vollkommen sicher sei.

In eine Frage gehüllt bringt Egmont daraufhin zum Ausdruck, der König könne sich auf seine niederländischen Fürsten verlassen und wisse dies auch. Doch Oranien betont, dass die formal und nach außen hin existierende niederländische Loyalität gegenüber dem König stets in einem Spannungsverhältnis zu den Rechten stünde, die den Niederlanden auch von der spanischen Habsburgermonarchie verbrieft und auch bis zu diesem Zeitpunkt nicht aufgegeben worden seien. Doch auch dieser Einwand ändert für Egmont nichts daran, dass dem König loyal das zuteil werde, was ihm auch zustehe.

Oranien hält dagegen und meint, dass der König fortan eben mehr beanspruchen werde, als ihm traditionell zustehe. Für diesen Fall und die daraus erwachsenden Folgen, sieht sich Egmont allerdings durch die besondere Gerichtsbarkeit geschützt, die den Mitgliedern des Ordens vom Goldenen Vlies, dem Oranien und er selbst angehören, zuteil werde.

Als Oranien dagegen aber die Möglichkeit eines Meuchelmords an den Fürsten ins Spiel bringt, ist Egmont empört, da er Philipp von Spanien nicht im entferntesten für so skrupellos und dessen politische Ratgeber nicht für so töricht halte, so einen Plan zu fassen. Denn, da ist er sich sicher, werde ein solches Verbrechen zum Fanal eines Aufstandes werden, der mit der Loslösung der Niederlande von den spanischen Habsburgern ende.

Oranien widerspricht dem nicht, wirft aber ein, dass sie beide dann aber wohl tot wären und daher sei es nötig, alles genau zu durchdenken.

Als Egmont für einen Moment unsicher geworden zu sein scheint, unterrichtet ihn 0ranien über die bevorstehende Ankunft des berüchtigten Herzogs Alba mit seinem Heer. Egmont will zunächst nicht glauben, dass den Provinzen erneut die Last eines solchen Söldnerheeres aufgebürdet werden soll.

Doch dann zeigt das Szenario Oraniens seine Wirkung. Zwar versucht sich Egmont nach Oraniens Überlegung, dass man sich für diesen Fall der niederländischen Führer und ihrer Loyalität versichern werde, mit seinem zweimaligen Nein lautstark zu wehren, aber zugleich beginnt er auch, so in die Defensive geraten, damit, sich mit den konkreten Plänen Oraniens auseinander zu setzen. Dieser will, dass sie beide Brüssel verlassen und, in ihren Provinzen geschützt, dem neuen Regenten Alba ihre Aufwartung verweigern und jegliche Loyalitätsbekundung versagen.

Egmont ist sich der Tragweite eines solchen Vorgehens völlig bewusst ist, sieht darin eine offene Kriegserklärung an die Spanier, die ihn zugleich zu einem Rebellen mache. Natürlich, so räumt er ein, wisse er sehr wohl, dass das Motiv für Oraniens Rückzug in seine Provinzen nicht  Angst um das eigene Leben sei. Zugleich ermahnt er ihn jedoch eindringlich, die schrecklichen Folgen für das Volk und die Wirtschaft des Landes zu bedenken. Schließlich liefere er damit den Spaniern den lang ersehnten Vorwand, mit aller Härte in den Niederlanden durchzugreifen, was sie beide ja immer hätten verhindern wollen. Und zu alledem kämen dann noch quälende Selbstzweifel, ob man das Ganze nicht doch nur um der eigenen Sicherheit willen angezettelt habe.

Oranien geht in seiner Antwort nicht direkt auf den zuletzt auch als Vorwurf gemeinten Gedanken Egmonts ein, verwehrt sich jedoch sachlich dagegen. Er stellt fest, dass das Schicksal eines Fürsten keineswegs mit einem individuellen Einzelschicksal verglichen werden könne, da sein Schicksal, im Positiven wie im Negativen, stets mit dem Ganzen verbunden sei. Im folgenden kurzen Disput über die Frage, ob es legitim ist, als Fürst sein eigenes Leben aus taktischen Gründen zu schonen, beharren beide auf ihren Positionen. Am Ende sieht sich Egmont, der die geringste Chance, ohne Krieg aus der Sache herauszukommen, gewahrt wissen will, einem Oranien gegenüber, der unverrückbar darauf beharrt, dass es für einen alternativen Weg keine Hoffnung mehr gebe.

Egmont gibt jedoch nicht auf. Er hält dagegen, dass er auch weiterhin an die Gunst des Königs glaube, erntet dafür von 0ranien aber nur leisen Spott. Darüber regt er sich so auf, dass er danach zu einer eher hilflos wirkenden Verteidigung der moralisch-ethischen Integrität Philipps lI. ausholt, bei der sogar die Autorität von dessen Vater, Kaiser Karl V.,  herhalten muss, um dem Ganzen den nötigen Nachdruck zu verleihen.

 Als Oranien darauf ironisch reagiert, wird Egmont, wie sein Gegenüber bemerkt, regelrecht aufgebracht. Egmont beharrt daher darauf, alles mit seinen eigenen Augen zu sehen.

Daran erkennt Oranien, dass er Egmont nicht für seinen Plan gewinnen kann. Oranien, der Egmont daraufhin als Freund anspricht, ist  jedenfalls entschlossen zu gehen. Dabei verleiht er seiner Hoffnung Ausdruck,  dass genau dieses Verhalten, Egmont noch helfen könne. Denn, wenn damit das Ziel Albas, beider auf einmal Herr zu werden, vereitelt werden könne, bleibe Egmont vielleicht dadurch auch dann noch Zeit zu fliehen, wenn er die Lage endlich anders beurteile. Auf jeden Fall, so bittet er Egmont, möge er ihn über alles Wichtige auf dem Laufenden halten. Ein letztes Mal, sichtlich berührt, greift er nach der Hand Egmonts und fleht ihn an, doch noch mitzukommen. Die Tränen, die er dabei vergießt, machen Egmont stutzig. Auf seine Nachfrage hin erfährt er, dass Oranien sein Schicksal von diesem Moment an für besiegelt hält. Mit einem letzten Hinweis auf die Kürze der Zeit, in der Egmont noch sein Leben retten könne, verabschiedet sich Oranien von ihm.
Allein mit sich, will Egmont die seiner Natur gänzlich fremden Gedanken, die Oranien in ihm geweckt hat, schleunigst wieder loswerden, will, dass seine gute Natur seine Seele von allen Zweifeln befreit, die von der rationalen Argumentation Oraniens gerade geweckt worden waren.  Am Ende spricht er davon, mit einem freundlichen Mittel wieder auf andere Gedanken kommen zu können.

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 29.01.2024

  
 

 
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