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Friedrich von Hagedorn (1708-1754)

Die Vögel

Literatur: Autorinnen und Autoren

 
FAChbereich Deutsch
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In diesem Wald, in diesen Gründen

 
 

Herrscht nichts, als Freiheit, Lust und Ruh

 
 

Hier sagen wir der Liebe zu,

 
 

Im dicksten Schatten uns zu finden:

 

5

Da find' ich dich, mich findest du

 
     
 

Hier paaren sich Natur und Liebe,

 
 

Die Jugend und die Fröhlichkeit,

 
 

Die Lust und die Gelegenheit:

 
 

Und macht Gelegenheit ja Diebe;

 

10

So wird der Raub der Lust geweiht

 
     
 

Die Vögel lieben hier und singen

 
 

Es liebt der in den Lüften schwebt;

 
 

Es liebt was kaum der Fittich hebt

 
 

Und suchet aus dem Nest zu dringen:

 

15

Weil alles nach der Freiheit strebt

 
     
 

Die Nachtigall in diesen Sträuchen

 
 

Gleicht durch die süße Stimme dir;

 
 

In ihrer Scherzlust gleicht sie mir:

 
 

Und sucht, uns beiden mehr zu gleichen,

 

20

Die sichern Schatten, so wie wir

 
     
 

Die Lerche steiget in die Höhe

 
 

Ihr buhlerischer Lustgesang

 
 

Verehrt und lobet lebenslang

 
 

Die freie Liebe, nicht die Ehe;

 

25

Die stete Wahl, und keinen Zwang

 
     
 

Wie scherzt und hüpfet durch die Felder

 
 

Die oft gepaarte Wachtelbrut!

 
 

Die frohen Schläge, die sie tut,

 
 

Erschallen in die nahen Wälder

 

30

Und tönen nur von Lust und Muth

   
     
 

Wie buhlen dort die Turteltauben:

 
 

Wer kann ihr Girren nicht verstehn?

 
 

Die Liebe macht es doppelt schön,

 
 

Und will und soll uns auch erlauben,

 

35

Das Schnäbeln ihnen abzusehn

 
     
 

Der Sperling teilt sein kurzes Leben

 
 

In Zwitschern und in Lieben ein

 
 

Man weiß, er liebet ungemein:

 
 

Will man sein Singen nicht erheben,

 

40

So wird er wol zu trösten sein

   
     
 

Noch eh' wir uns von hier entfernen,

 
 

Nimm jetzt nebst mir doch den Entschluss,

 
 

Bei jedem Scherz, bei jedem Kuss

 
 

Den Vögeln etwas abzulernen,

 

45

Das dir und mir gefallen muss

 

 

(aus: Poetische Werke, Zweyter Theil / Erstes Buch, Fabeln und Erzählungen; Referenzausgabe: Anonymus: Des Herrn Friedrichs von Hagedorn sämmtliche Poetische Werke, Bd. 2. Johann Carl Bohn: 1757, S. 66-69.

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 28.01.2024

 
   Arbeitsanregungen:
  1. Interpretieren Sie das Gedicht.
  2. Arbeiten Sie dabei das Weltbild von Friedrich von Hagedorn und seiner Literaturepoche heraus.
  
 

 
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