Die
Handlung der
Szene
III,8 (8. Auftritt) im
3. Akt von
Lessings
Drama »Nathan der Weise« spielt
unter
den Palmen, in der Nähe des Klosters (Handlungsort).
Unter den Palmen, in der Nähe des Klosters, wartet der
Tempelherr
auf Nathan. In einem
Selbstgespräch will er die Gefühle, die ihn seit der Begegnung mit
Recha nicht mehr loslassen, verarbeiten und sich über deren
Bedeutung Klarheit verschaffen. Klar sieht er nun, dass er diese
Gefühle nicht mehr verleugnen kann. Da er sich aber noch immer
durch sein Ordensgelübde, das ihm sexuelle Enthaltsamkeit
abverlangt, gebunden sieht, erwägt er nüchtern, welche
Bindewirkung sein Gelübde nach den jüngsten Ereignissen noch
besitzt. Dabei kommt er zum Schluss, dass ihn Gefangennahme,
Todesurteil und anschließende Begnadigung durch
Saladin
von seinem Gelübde entbindet. Das Problem, dass seine Liebe einem
jüdischen Mädchen gilt, erinnert ihn an das, was man über seinen
Vater erzählt habe. Mit ihm jedenfalls fühlt er sich im Einklang,
wenn er seinen Neigungen für
Recha
folgt, und Nathans Zustimmung zu dieser Verbindung gilt ihm als
sicher.
III,7
< III,8 >
III,9
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
05.05.2021