Die
Handlung der
Szene V,3 (3. Auftritt) im
5. Akt von
Lessings
Drama »Nathan der Weise« spielt
unter
den Palmen vor Nathans Haus (Handlungsort).
Von seiner Audienz bei
Saladin
zurückgekehrt, wartet der
Tempelherr
unter den Palmen vor
Nathans Haus,
um Nathans verbindliche Antwort auf seinen Heiratsantrag zu
erhalten. Die Belehrung, die ihm Saladin erteilt hat, wirkt noch
deutlich nach, so dass er sich darüber ärgert, wie er sich Nathan
gegenüber verhalten hat. Er will es nicht wahrhaben, dass er
selbst, mehr als er in seiner Wut noch Nathan zugeschrieben hat, von
blindem religiösen Fanatismus und Intoleranz getrieben worden sein
könnte. Klar steht ihm vor Augen, dass gerade das, was ihn an Recha
so fasziniert, Einflüsse ihres jüdischen Vaters und einer
jüdischen Erziehung sind. Denn der rein äußerlichen
Attraktivität christlicher Frauen, das weiß er aus Erfahrung, ist
er bis dahin niemals erlegen. Während er sich selbst beschwört,
endlich seine Enttäuschung zu überwinden und auf Saladins Vermittlung
zu vertrauen, sieht er Nathan mit dem
Klosterbruder
kommen. Er nimmt daher an, dass Nathan doch vom Patriarchen entdeckt
worden sei und er dies
verschuldet habe. Er macht sich deshalb Vorwürfe, will sich aber auf die
neue Situation einstellen und mit Nathan noch einmal unter vier
Augen sprechen.
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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
24.04.2021