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Wenn es wirklich so wäre, wie uns die 'Kunst der
Interpretation' glauben machen möchte, dass die Bedeutung im Text selbst
verborgen ist, so fragt es sich, warum Texte mit den Interpreten solche
Versteckspiele veranstalten; mehr noch aber, warum sich einmal gefundene
Bedeutungen wieder verändern, obgleich doch Buchstaben, Wörter und
Sätze dieselben bleiben. [...] Bedeutungen literarischer Texte werden
überhaupt erst im Lesevorgang generiert; sie sind das Produkt einer
Interaktion von Text und Leser und keine im Text versteckten Größen, die
aufzuspüren allein der Interpretation vorbehalten bleibt: Generiert der
Leser die Bedeutung des Textes, so scheint es nur zwangsläufig, wenn
diese in einer je individuellen Gestalt erscheint. [...] (aus: Wolfgang Iser, Die Appellstruktur (1970), in: Warning 1975, S.229f.) |
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Arbeitsanregungen:
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