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Barock (1600-1720)
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Lyrik des Barock
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Venus-gärtlein (1656)
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Textauswahl
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Bausteine
Das Thema des Liedes ▪ "NUN
bin ich einmahl frey (Nr. 30)" im ▪
Venus-Gärtlein (1656) hat, auch wenn es
vergleichsweise kurz ist, sicher viele und
nicht nur unmittelbar Betroffene gerne zum Singen veranlasst.
Das Ich, das zwar nicht im
Geschlecht festgelegt ist, aber aller Wahrscheinlichkeit männlich sein
dürfte, fühlt sich, nachdem es sich aus "Liebes Banden" gelöst hat, frei und
will sich nur noch um das kümmern, was ihm "Spaß" macht und Kurzweil
bereitet.
Drei der Strophen enden dabei auf den Refrain "deß mag
ich wol mit Lust, en Liedlein singen", womit das Ich nicht nur seine
neue (wieder-)gewonnene Freiheit beim Singen in bester Laune zelebriert, sondern auch
die Wahrhaftigkeit seiner Gefühle unterstreicht.
Es ist überglücklich
über seine Situation und trauert seiner alten Liebe in keiner Weise nach. Im Gegenteil:
Es hat verstanden, dass die Liebe auch Gefahren mit sich bringt, auf die essich
künftig nicht mehr einlassen will.
Für alle, die "von Lieb
umgeben sind", hat es daher auch den guten Rat: Sich nicht zu früh zu
binden, sondern das junge Leben in vollen Zügen erst einmal zu genießen.
Gerade dieser Anspruch
unterstreicht noch einmal die männliche Sicht, wobei allerdings nicht
auszuschließen ist, dass es prinzipiell auch eine weibliche Lesart des
Liedes geben kann.
Unter
sozialgeschichtlichem Aspekt dürfte dies jedoch kaum in Frage kommen, vor
allem, wenn sich die Annäherung der Geschlechter in den konventionellen
Formen der Eheanbahnung vollzogen hat, bei der die Lösung von "Liebesbanden"
in der Regel zu Lasten der Frauen ging, deren Ruf davon in Mitleidenschaft
gezogen wurde.
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