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Barock (1600-1720)
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Venus-gärtlein (1656)
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FRoelich ist man im
Frueeling
1.
FRölich
ist man im Früeling im Garten, thut
Rosen vnd Blümlein
erwarten, wenn sich alles in Frewden thut arten,
im Walde die Vögelein
singen, jhr liebliche Stimmen erklingen,
alle Hertzen in Frewden sich
schwingen.
2.
Fröhlich ist man im
Sommer im Felde, da erhebt sich Krieg im Walde, mannich Thier vnnd
tapffer Helde, alsdenn die Früchte der Erden, von Aecker, Wiesen vnnd
Gärten, gesamlet vnd eingebracht werden.
3.
Fröhlich ist man im
Herbst von Reben, der Wein thut Rechenschaft geben, zu frischen dem
Menschen sein Leben, im Walde die Hörnlein schallen, der Jäger mit
seinen Gesellen, lustige Jagten anstellen.
4.
Wenn der Winter herein
thut bringen, viel Ungewitter thut mit sích bringen,
trawrig ist man in
allen Dingen, alle Bäume im Wald ersterben, alle Rosen im garten
verderben, alle Blätter von den Bäumen thun fallen.
5.
Die
verenderung alle der
Zeiten, thut mir der Gestallt bedeuten, den Wechsels des Leydens vnd
Frewden, vergänglich ist alles auf Erden,
kein Mensch so selig mag
werden, daß er leb ohn allen beschwerden.
6.
Wer in grossen Sorgen
thut schweben, auff die Zeit er achtung muß geben,
sich drein schicken
alle sein Leben, die Zeit thut alles mit bringen,
drumb hoffe ich es sol
mir gelingen, in allem wo ich thu nachringen.
(Quelle: Venus-Gärtlein.
Ein Liederbuch des XVII: Jahrhunderts. Nach dem Drucke von 1656,
herausgegeben von Max Freiherrn von
Waldberg, Halle a. S.: Max Niemeyer 1890, S. 106-107) - pd -
gemeinfrei)
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