Da kann einem schon Angst und Bange werden, so viel steht fest.
Einen
Essay kann man nämlich nicht so einfach aus dem Ärmel schütteln.
Allerdings muss man auch nicht unbedingt den Kopf in den Sand stecken.
Eines
aber muss klar sein: Wer noch sich noch nie an dem sogenannten essayistischen Schreiben
versucht hat, der wird sich in aller Regel auch schwertun, die Anforderungen
zu erfüllen, die bei einem Essay verlangt sind. Beim Essay kann man eben
nicht einfach den Fahrplan ▪ allgemeiner
Merkmale beim Schreiben umsetzen.
Einen Essay zu schreiben ist eine wirklich anspruchsvolle und
komplexe Schreibaufgabe, und wer sich "einfach so" daranmacht, kann
wirklich sein blaues Wunder erleben.
Da hilft auch häufig die Suche nach einschlägigen Hilfen in Internetforen
oder Blogs nicht unbedingt weiter. Denn nicht selten trifft man dort auf
Ratschläge wie "Mach' dir keinen Kopf! Schreibe einfach so weiter, wie du
das beim Erörtern auch gemacht hast. Bei mir jedenfalls hat's geklappt."
Natürlich kann es sein, dass das im einen oder anderen Fall auch
funktioniert hat. Insbesondere dann, wenn jemand auch mit den herkömmlichen
argumentativ-diskursiv angelegten Schreibformen gut zurechtgekommen ist und
dazu vielleicht noch ein Händchen für kreatives Schreiben hat.
Aber: die
Entfaltung und Strukturierung von Argumenten in Schreibformen wie der
Texterörterung
und der freien
Problem- und Sacherörterung, ist eben etwas anderes, und das Verfassen eines
Textes im Rahmen des
kreativen Schreibens eben auch.
"Einfach so schreiben wie bisher" ist also kein guter Rat.
Aber auch der
gutgemeinte Tipp "Schreibe einfach drauflos und peppe deine Ausführungen
sprachlich auf" führt leicht in riskantes Fahrwasser.
Essays haben, auch
wenn darüber auch noch allerorten Unsicherheiten zu spüren sind, eben eine
Reihe mehr oder weniger genau bestimmter ▪ Merkmale,
die einen (schulischen) Essay von anderen ▪ schulischen Schreibformen unterscheiden soll.
Eine gute Möglichkeit, sich einen Eindruck von der Schreibform Essay
zu verschaffen, sind auch entsprechende ▪
Textbeispiele.
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
30.12.2023